Vor wenigen Tagen hat ProSieben ein neues Info-Magazin vorgestellt, das noch vor der Bundestagswahl starten soll und regelmäßig von Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel um 20:15 Uhr präsentiert wird (DWDL.de berichtete). RTL arbeitet außerdem an einem neuen Nachrichtenformat mit Jan Hofer und will "RTL Aktuell" am Nachmittag mit einer weiteren Ausgabe verlängern. Ganz klar: Sowohl in Köln, als auch in Unterföhring hat man sich derzeit eine Info-Offensive auf die Fahne geschrieben.
In der neuen Ausgabe des DWDL.de-Podcasts "Zwei Herren mit Hund" sprechen Kai Blasberg und Thomas Koch über das Vorhaben der Sender. Und Blasberg warnt schon einmal: "Das wird quotenmäßig erst einmal mittelmäßig sein", sagt er im Hinblick auf das neue Format mit Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel. Man könne nicht damit rechnen, von Anfang an Erfolg mit der Sendung zu haben. Dem stimmt auch Koch zu. "Das Durchhaltevermögen erwarte ich von RTL und ProSieben", so der Media-Experte auf die zu erwartenden Anlaufschwierigkeiten.
In jedem Fall sehen die "Zwei Herren mit Hund" Platz im Fernsehen für eine neue Art der Berichterstattung. Wahlkämpfe seien immer auch mit Personen verbunden, so Koch. "Menschen beleuchten, die in der Politik arbeiten, ist etwas, dass ARD und ZDF nicht bedienen", sagt er. Die Öffentlich-Rechtlichen seien "oberseriös" und würden sich eher mit dem beschäftigen, was die Politiker sagen - nicht mit den Menschen dahinter.
Im weiteren Verlauf sprechen Blasberg und Koch auch über die aktuelle Diskussionskultur in Deutschland. Dabei geht es um die umstrittene Aktion #allesdichtmachen, aber auch um die jüngsten Interviews mit Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin der Grünen. Dass Journalisten sie etwa fragten, wie sie Kanzlerschaft und ihr Dasein als Mutter unter einen Hut bringen wolle, sorgte für Kritik. "Wenn diese Fragen journalistisch nicht mehr gestellt werden dürfen, kommen wir an einen Punkt in der Gesellschaft, an dem wir nicht mehr miteinander reden können", so Blasberg.
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