Kurz bevor Oliver Kalkofe im Fernsehen seinen ganz persönlichen Jahresrückblick mit "Kalkofes Mattscheibe: Fresse 2020 – Der Jahresrückblick" (Sonntag, 27. Dezember, 20:15 Uhr, Tele5) präsentiert, ist der Entertainer erneut bei den "Zwei Herren mit Hund", also Kai Blasberg und Thomas Koch, zu Gast – und natürlich geht es um seine TV-Parodien, die seit fast 30 Jahren Bestandteil des deutschen Fernsehens sind. Dabei ist die "Mattscheibe", wie Blasberg recht schnell feststellt, eines der wenigen Formate, das nicht international adaptiert wurde. Genügend Auswahl für seine diesjährige Sendung scheint Kalkofe gehabt zu haben, denn er sagt: "Ich sehe furchtbare Dinge und habe einen Drang, dass ich etwas tun muss." Letztlich sei deshalb in ihm aber auch wieder mehr Leidenschaft entbrannt – Fernsehen sei damals, wie er sich erinnert, als man bei den Privaten nur die 700. Reality-Doku habe bearbeiten können, langweiliger gewesen.
Auch wenn Kalkofe von einer nun "ganz anderen Medienwelt" berichtet, nicht alles habe sich gewandelt. "Dass der Mut fehlt, sich Dinge zu trauen und das Herzblut, Dinge mit Leidenschaft zu tun" habe sich nicht geändert, erklärt er. Immerhin würde sich aber bei den Privaten etwas tun (wenngleich Kalkofe hier von teils "furchtbaren Dingen" spricht), bei den Öffentlich-Rechtlichen sieht der TV-Kritiker derweil wenig Entwicklung. "Vieles ist da in der Art noch gleich, auch wenn die Studios nun cooler aussehen."
Ähnliches gelte übrigens auch für die Werbung im Fernsehen. Thomas Koch bezeichnet frühere Fernsehreklame als "freudiger und leidenschaftlicher". TV-Werbung hätte sich einst mehr getraut und sei vielleicht näher dran am Menschen gewesen. Heute erlebe er hier auch eher Einheitsbrei. Das Fernsehen von damals samt freudig winkender Menschen wie etwa bei "Der Preis ist heiß" ist ebenso Thema wie auch die frühen Folgen von "Kalkofes Mattscheibe". An diese ging der Entertainer nach eigener Aussage eher als Zuschauer heran und wollte aussprechen, "was man so sagt, wenn man zu Hause fernsieht." Nach einiger Zeit aber habe Kalkofe einen anderen Blickwinkel darauf bekommen, wie Fernsehen funktioniere. Der, der vor der Kamera steht, ist eben nicht immer der Schuldige, wurde ihm klar. Wer über die eigenen Parodien derweil herzlich lachen konnte und wer weniger, verrät er ebenso wie sein Empfinden über Häme im Fernsehen.
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