Auf zweistellige Marktanteile war man im Ersten zumindest am Vorabend in den vergangenen Jahren nur selten abonniert. Der Start des "Quizduells" konnte die Marktanteile auf dem Sendeplatz um 18:00 Uhr zwar ausbauen - doch der Sprung über die Hürde von zehn Prozent gelang auch Jörg Pilawa nur in Ausnahmefällen. Ausgerechnet seine Pausenvertretung legt nun allerdings kräftig zu: Nachdem sich "Gefragt - gejagt" zunächst auf Augenhöhe mit dem "Quizduell" bewegte, setzte die von Alexander Bommes präsentierte Vorabend-Show in dieser Woche sogar zum Überholen an.
An vier von fünf Tagen gelang der Adaption des britischen Quiz-Hits "The Chase" ein zweistelliger Marktanteil. So auch am Freitag: Zwar fiel die Reichweite mit 1,34 Millionen Zuschauern ähnlich hoch aus wie an den Tagen zuvor - weil die allgemeine Fernsehnutzung wegen des schönen Wetters jedoch geringer war als üblich, steigerte "Gefragt - gejagt" den Marktanteil auf überzeugende 10,9 Prozent. Noch dazu kamen verglichen mit "Brisant" kaum Zuschauer abhanden. Und auch mit Blick aufs junge Publikum kann man bei der ARD ganz zufrieden sein: Dort belief sich der Marktanteil zum Wochenausklang auf 5,7 Prozent, nachdem am Dienstag zwischenzeitlich sogar 6,7 Prozent drin waren. Den Tiefstwert mit drei Prozent, wie er in der ersten Woche erzielt wurde, hat "Gefragt - gejagt" inzwischen jedenfalls spürbar hinter sich gelassen.
Marktanteils-Trend: Gefragt - gejagt
Für "Verbotene Liebe" gibt es hingegen nur noch wenig Grund zur Hoffnung. Zwar verzeichnete die Soap in dieser Woche den besten Marktanteil seit der Reduzierung der Schlagzahl - doch auch 5,5 Prozent dürften letztlich zu wenig sein, erst recht angesichts der erfolgreichen Quiz-Vorlage. Mit 880.000 Zuschauern fiel die Gesamt-Reichweite zudem ähnlich schwach aus wie zuletzt. Davon abgesehen tat sich die "Verbotene Liebe" bei den 14- bis 49-Jährigen mit gerade mal 2,5 Prozent Marktanteil unverändert schwer. Es muss in den kommenden Wochen also schon ein kleines Wunder geschehen, will sich die Soap noch in den Herbst retten.
Aufatmen kann man unterdessen beim ZDF, wo der Plan, mit der Trödelshow "Bares für Rares" neuen Schwung ins Nachmittagsprogramm zu bringen, allmählich aufgeht. Nach schwachem Start schafft Horst Lichter inzwischen immer häufiger den Sprung in die Zweistelligkeit. Am Freitag reichte es um 15:05 Uhr mit 990.000 Zuschauern für gute 10,4 Prozent Marktanteil. Das war deutlich mehr als die "Topfgeldjäger" zuletzt auf diesem Sendeplatz erzielten. Bei den 14- bis 49-Jährigen besteht angesichts von nur 4,1 Prozent Marktanteil allerdings noch reichlich Luft nach oben. Allerdings war "Bares für Bares" damit bereits stärker unterwegs als "Küchenschlacht" und "SOKO Kitzbühel".
Bei RTL wird man sich dagegen für die Zukunft etwas anderes überlegen müssen als ein Comeback der Gerichtsshows. Der Versuch, dieses Genre im Rahmen der "Verdachtsfälle" neu aufleben zu lassen, ging in dieser Woche mit einstelligen Marktanteilen in der Zielgruppe jedenfalls gehörig schief. Am Freitag setzte es mit gerade mal 6,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen sogar einen Tiefstwert. Sat.1 kam hingegen zur selben Zeit mit "Auf Streife" auf mehr als das Doppelte. Insgesamt verzeichnete die Ermittler-Reihe 1,25 Millionen Zuschauer, während die RTL-Gerichtsshow nur 520.000 Zuschauer hinterm Ofen hervorlockte.