An diesem Wochenende herrscht in so mancher Stadt der Ausnahmezustand: Es ist Karneval und auch ins Fernsehprogramm haben die Jecken längst Einzug gefunden. Die traditionelle Sitzung aus Mainz lief dieses Jahr turnusgemäß wieder im Ersten und sorgte dort für grandiose Werte. Mit Leichtigkeit sicherte sich "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" am Freitagabend den Tagessieg beim Gesamtpublikum und lief in etwa so stark, wie bei der Ausstrahlung vor zwei Jahren. 6,37 Millionen Zuschauer amüsierten sich mit den Mainzer Narren, womit Das Erste nicht nur deutlich erfolgreicher unterwegs war als sonst freitags, sondern auch noch starke 22,4 Prozent geholt wurden. Im Vergleich zur Ausstrahlung im ZDF im vergangenen Jahr schalteten über eine halbe Million mehr Zuschauer ein.
Ausnahmsweise musste sich das ZDF dann in dieser Woche auch hinten anstellen und sich mit seinen Krimis hinter dem Ersten einordnen. "Der Staatsanwalt" schlug sich mit 4,73 Millionen Zuschauern aber noch immer sehr ordentlich, während die "SOKO Leipzig" mit 3,72 Millionen Zuschauern und 11,6 Prozent schon etwas weniger Zuspruch erhielt - was freilich auch an den massiven Tonproblemen gelegen hat. Eine zusätzlich eingeschobene Folge um 22:00 Uhr stieß dann auch auf deutlich weniger Interesse und blieb bei 2,78 Millionen Zuschauern und 9,5 Prozent stecken.
Beim jungen Publikum bewegte sich aber zumindest "Der Staatsanwalt" vor den Mainzer Narren. 900.000 Zuschauer entschieden sich hier zur besten Sendezeit für die Krimireihe, während "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" im Verlauf des kompletten Abends im Schnitt 760.000 Zuschauer und 7,6 Prozent unterhielt. Auch hier war das Interesse an der "SOKO Leipzig" übrigens mit 740.000 Zuschauern und 6,6 Prozent für die erste und 5,7 Prozent für die zweite Folge, die in der jungen Zielgruppe 600.000 Zuschauer sahen, etwas schwächer. Am Vorabend lief es für "Bettys Diagnose" wieder ganz passabel. Der Abwärtstrend wurde zumindest gestoppt, wie bei der letzten Folge wurden wieder insgesamt 3,66 Millionen Zuschauererreicht, was diesmal für 13,2 Prozent reichte.
Dass es - anders als im vergangenen Jahr - in diesem Jahr auch am Karnevalswochenende eine "heute-show" gab, hat sich allerdings nicht so sehr herumgesprochen. Kratzte die Satire-Show in der vergangenen Woche noch an der Marke von vier Millionen Zuschauern und bewegte sie sich zuletzt auch am späteren Abend über der 3-Millionen-Marke, so reichte es diesmal nur für natürlich noch immer gute 2,83 Millionen Zuschauer und 12,9 Prozent. In der jungen Zielgruppe lief es angesichts von 950.000 Zuschauern und 12,1 Prozent ebenfalls rund.
Was es bedeutet, am Freitagabend am Programmrand des ZDF zu senden, bekam Jan Böhmermann bereits in der zweiten Woche zu spüren: Eine Sendeplatz um Mitternacht bedeutet nämlich noch lange nicht, dass das "Neo Magazin Royale" auch wirklich zu dieser Zeit läuft. In dieser Woche ging Böhmermann erst um 00:53 Uhr auf Sendung und konnte dort natürlich nicht mehr so viele Zuschauer gewinnen wie noch vor einer Woche. Nur 360.000 Zuschauer blieben insgesamt so lange für die Late-Night-Show wach, was 4,6 Prozent entspricht. Selbst "aspekte" schlug sich mit 750.000 Zuschauern und 5,5 Prozent besser. In der jungen Zielgruppe sahen 180.000 Zuschauer das "Neo Magazin Royale", womit lediglich 4,9 Prozent erreicht wurden. Auch hier lief es für "aspekte" mit 6,2 Prozent besser.