RTL II: Ein Dämpfer nach dem Höhenflug
2013 war RTL II noch der große Gewinner unter den Sendern, im Herbst des Jahres wurde erstmals seit langem die 7-Prozent-Marke wieder übersprungen - und zwar regelmäßig. Diese Zeiten sind inzwischen wieder vorbei. 2014 gelang es in keinem einzigen Monat mehr, über 7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen zu erreichen. Dementsprechend sank auch der durchschnittliche Jahres-Marktanteil bei den werberelevanten Zuschauern deutlich um einen halben Prozentpunkt auf nun 6,3 Prozent. RTL II lag damit auch leicht unter dem Durchschnittswert von 2012, in den Jahren davor hatte es aber schlechter ausgesehen.
Andreas Bartl hat den Sender also nicht in Topform übernommen. So gibt es etwa Probleme im Nachmittagsprogramm und auch am Vorabend läuft es inzwischen nicht mehr so glänzend, wie das zwischenzeitlich der Fall war. "Köln 50667" ist für RTL II zwar immer noch ein voller Erfolg, im November und Dezember lagen die Marktanteile im Schnitt aber schon unter achteinhalb Prozent. Im November 2013 waren es noch 12,2 Prozent. Die schwächere Performance am Vorabend macht sich da schon in den Monatsmarktanteilen bemerkbar. Im Dezember lag RTL II mit 6,1 Prozent beispielsweise 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
kabel eins: Keine großen Ambitionen, kein großes Risiko
kabel eins fiel auch im Jahr 2014 wieder nicht gerade dadurch auf, dass man große Ambitionen beim Programm gehabt hätte. Oder kennen Sie ein neues Format von kabel eins aus diesem Jahr, das nachhaltig in Erinnerung geblieben wäre? Im Bereich der Eigenproduktionen mogelt man sich auf Sparflamme durchs Jahr, im Bereich der eingekauften Serien ist man in der unglücklichen Situation, nur die Serien zeigen zu dürfen, die ProSieben und Sat.1 nicht wollen - und die restliche Zeit füllt man auf Autopilot mit Spielfilmen. Das ist nicht aufregend, es ist aber auch nicht unerfolgreich.
Denn wer kein großes Risiko eingeht, der erlebt zumindest auch keine bösen Überraschungen. Und so hielt sich kabel eins auf Jahressicht mit einem Marktanteil von 5,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen fast stabil. Der Sender verzeichnete den geringsten Verlust aller großen Privatsender. Ohne die Fußball-WM wäre womöglich sogar der gleiche Wert wie im vergangenen Jahr drin gewesen. Beim Gesamtpublikum ging es leicht von 4,0 auf 3,8 Prozent bergab. Das Jahr verlief dem Programm angemessen auch aus Quotensicht ohne größere Höhepunkte, die 6-Prozent-Marke in der Zielgruppe wurde nie nach oben durchbrochen, von über 7 Prozent wie im Jahr 2010 mal erreicht mag man gar nicht mehr träumen. Zum Jahresausklang gab es nochmal einen Dämpfer: Mit 5,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen war es der schwächste Monat des Jahres nach dem WM-geprägten Juni.