Verlustreicher Monat für Sixx, Maxx, Nitro und Neo

Die Fragmentierung des Fernsehmarktes schreitet voran - das wird angesichts sinkender Marktanteile der großen Sender niemand bestreiten wollen. Und doch führt auch der Weg der Kleinen nicht nur nach oben. Das mussten nun gleich mehrere Sender feststellen, darunter der Frauensender Sixx, der zuletzt stets über den Vorjahreswerten lag. Im Oktober reichte es nur für einen Marktanteil von 1,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Das war der schwächste Wert seit Dezember - und sogar geringfügig weniger als im Oktober 2013 eingefahren wurden. Aber auch ProSieben Maxx musste sinkende Werte hinnehmen: Mit einem Marktanteil von 1,0 Prozent lag der Männersender in der Zielgruppe sogar 0,2 Prozentpunkte unter dem September-Wert.

Verluste gab es aber auch an der Spitze: RTL Nitro gab 0,1 Prozentpunkte ab und erzielte nach dem September-Rekord diesmal einen Marktanteil von 1,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Den ersten Platz muss sich Nitro daher wieder gemeinsam mit DMAX teilen, das gegenüber dem Vormonat stabil blieb. Von den Bestwerten aus dem Frühjahr, als es zwischenzeitlich so aussah, als würde man die Hürde von zwei Prozent in Angriff nehmen, ist DMAX nun allerdings schon einige Monate lang ein gutes Stück entfernt. Hinzu kommt, dass der Discovery-Frauensender TLC weiterhin nicht aus den Puschen kommen will: Auch im Oktober verharrte der Marktanteil wieder bei nur 0,2 Prozent in der Zielgruppe. Damit bewegt sich TLC auf dem überschaubaren Quoten-Niveau von ZDFkultur und Einsfestival, mit denen man sich ganz sicher nicht messen möchte.

Die Verlierer-Liste lässt sich übrigens noch weiter fortsetzen: So ging es für Sat.1 Gold von 0,9 auf 0,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen nach unten - hier kann man sich aber zumindest einen neuen Rekord in der eigens ausgewählten Zielgruppe der 40- bis 64-jährige Frauen freuen. 1,6 Prozent betrug der Marktanteil in dieser Gruppe. ZDFneo gelang es ebenfalls nicht, sein September-Hoch in den Oktober zu retten, schaffte aber immerhin beim jungen Publikum zum dritten Mal in Folge die Eins vor dem Komma. Beim Gesamtpublikum sah es wie immer ein wenig besser aus: Dort wurden 1,4 Prozent für ZDFneo gemessen, was aber ebenfalls 0,1 Prozentpunkte weniger waren als noch im September. ZDFinfo schaffte 1,0 Prozent und bewegte sich mit seinem Doku-Programm somit sogar vor n-tv.

Die Spalte +/- gibt die Veränderung im Vergleich zum Vormonat bzw. zum Vorjahresmonat an. Dritte Programme fehlen. Quelle: DWDL-Recherche

Der Kölner Nachrichtensender steigerte sich in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen jedoch erstmals seit Juli wieder auf genau 1,0 Prozent. Das reichte allerdings nicht, um N24 gefährlich zu werden. Die Berliner Konkurrenz legte nämlich sogar 0,2 Prozentpunkte zu und erzielte mit 1,3 Prozent Marktanteil sogar den besten Wert seit Mai. Sehr zufrieden sein kann man übrigens auch bei Tele 5, wo die Durststrecke beendet zu sein scheint. Mit einem Marktanteil von 1,2 Prozent wiederholte der Sender im Oktober den Erfolg aus dem Vormonat - und lag sogar 0,2 Prozentpunkte über dem Oktober-Wert des vorigen Jahres.

Spannend wird in den kommenden Wochen und Monaten die Entwicklung der neu aufgestellten Viacom-Sender sein. So verzeichnete Comedy Central, das neuerdings bereits ab 17:00 Uhr auf der Viva-Frequenz sendet, einen Marktanteil von 1,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, was Mark Specht, General Manager GSA, Viacom International Media Networks Northern Europe, als Erfolg betrachtet. Der Umzug auf die neue Frequenz sei "geglückt". So habe der Sender am Vorabend direkt gute Quoten erzielen können. Nun gehe es darum, die Markpositionierung als einziger Comedy-Sender im deutschen Free-TV weiter zu etablieren. Gleichzeitig bleibt festzuhalten, dass Comedy Central in der Zeit vor der Umstellung meist deutlich mehr als einen Prozent Marktanteil geholt hat - die Zuschauer müssen also die neuen Formate am Vorabend erst noch finden.

Viva erzielte derweil in den noch verbliebenen elf Stunden 2,0 Prozent Marktanteil in seiner Kernzielgruppe der 14- bis 29-Jährigen. "Unsere Strategie, den Fokus auf Musik zu legen und damit den Kern der Marke Viva zu stärken, ist somit aufgegangen", zieht Specht schon nach einem Monat Bilanz. Doch noch ist es natürlich zu früh, um ein Fazit zu ziehen, zumal vor allem die neue Nicknight-Schiene bei Nickelodeon erst noch zeigen muss, wie gut sie angenommen wird. In den ersten vier Wochen reichte es bei den 14- bis 29-Jährigen für 1,1 Prozent Marktanteil. Offenbar aber mit steigender Tendenz: In der letzten Oktober-Woche habe man bis zu 1,7 Prozent erzielen können. "Unsere Entscheidung dem Zuschauer die Möglichkeit zu geben, die Serien optional im Orginalton ansehen zu können, wird sehr gut angenommen und stößt auf große Zustimmung", sagt Mark Specht.

Die Monatsmarktanteile der Kindersender im Oktober 2014

Die Spalte +/- gibt die Veränderung im Vergleich zum Vormonat bzw. zum Vorjahresmonat an. Berücksichtigt wird die Zeit zwischen 06:00 Uhr und 20:15 Uhr. Quelle: DWDL.de-Recherche

Nickelodeon hat die Erweiterung der Kinderschiene bis 21 Uhr übrigens kaum geschadet: Betrachtet man die komplette Sendezeit, so lag der Marktanteil im Oktober bei 9,4 Prozent in der Kernzielgruppe der 3- bis 13-Jährigen. In der Zeit bis 20:15 Uhr, die wir wegen der Vergleichbarkeit mit Super RTL und dem Disney Channel auch weiterhin betrachten, steigerte sich Nickelodeon gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozentpunkte auf 9,7 Prozent. Damit lag der Viacom-Sender erneut vor dem Disney Channel, der sich gegenüber dem September nur minimal verbesserte. Marktführer war hier erneut der Kika, der mit 21,0 Prozent Marktanteil bei den Kids knapp zwei Prozentpunkte Vorsprung vor Super RTL hat.

Die Monatsmarktanteile im Pay-TV-Markt

Rückläufige Marktanteile gab es im Oktober auf dem Pay-TV-Markt: Die über die Sky-Plattform verfügbaren Kanäle erzielten zusammengerechnet einen Marktanteil von 3,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Das waren 0,2 Prozentpunkte weniger als im Monat zuvor. Im selben Maß ging es auch bei den 14- bis 59-Jährigen nach unten, wo diesmal 3,1 Prozent zu Buche standen. Vor allem die Bundesliga trieb die Quoten nach oben: Mit 1,36 Millionen Zuschauern verzeichnete das Spiel zwischen Mönchengladbach und den Bayern die höchste Reichweite, die jemals mit der Bundesliga am Sonntagnachmittag eingefahren wurde. Aber auch die Samstags-Konferenzen waren mit bis zu 1,2 Millionen Zuschauern gefragt.

Im Bereich der Serien waren diesmal nicht die Krimi-Wiederholungen am gefragtesten, sondern "The Walking Dead". Mit 260.000 Zuschauern erzielte der Auftakt der neuen Staffel im Oktober sogar einen neuen Pay-TV-Rekord - nie zuvor hat eine Serien-Folge im Bezahlfernsehen mehr Zuschauer vor den Fernseher gelockt. Aber auch in den beiden darauffolgenden Wochen lief es mit jeweils 250.000 Zuschauern ähnlich gut. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lagen die Marktanteile von "The Walking Dead" bei 1,8 und 1,9 Prozent. Meistgesehener Film war indes die Premiere von "Thor - The Dark Kingdom" mit 300.000 Zuschauern. Aber auch "R.E.D. 2" wusste mit 270.000 Zuschauern zu überzeugen.