Eigentlich wollte RTL "Rising Star" als ernstzunehmende Alternative zu "DSDS" und "Das Supertalent" platzieren. Eine Show, in der es um die Stimmen der Kandidaten geht. Ganz offensichtlich haben die Zuschauer aber kein Interesse an einer solchen Show, die es mit "The Voice" ja auch schon gibt. Seit zwei Wochen fährt "Rising Star" nun schon miese Quoten ein. Auch mit der vierten Ausgabe hat sich das nicht geändert.
Nur noch 1,57 Millionen Menschen ab drei Jahren sahen sich "Rising Star" am Samstag an, das ist gerade mal ein Zugewinn von 40.000 Zuschauern gegenüber der extrem schwachen Zuschauerzahl vom vergangenen Donnerstag. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurde die Million-Marke erneut gerissen: 980.000 Zuschauer führten hier zu 11,6 Prozent. Immerhin rutschte "Rising Star" damit nicht auf einstellige Werte ab - ein schwacher Trost für RTL-Chef Frank Hoffmann.
"Rising Star" musste sich mit diesen Werten auch ProSieben geschlagen geben - und wie. Der Sender, der RTL schon bald vom Marktführer-Thron zu stoßen droht, zeigte eine neue Folge "Joko gegen Klaas - Das Duell um die Welt" und lockte damit 1,55 Millionen junge Zuschauer vor die TV-Geräte. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei starken 19,1 Prozent und damit so hoch wie noch nie für die Show. Insgesamt schalteten 1,98 Millionen Zuschauer ein und bescherten ProSieben 8,7 Prozent.
Auch bei den 14- bis 59-Jährigen, also der Zielgruppe, auf die man bei RTL inzwischen haupsächlich schaut, hatten Joko und Klaas die Nase vorn. 1,75 Millionen Menschen in diesem Alter sahen sich die ProSieben-Show an, "Rising Star" kam nur auf 1,23 Millionen. Während sich ProSieben über 14,3 Prozent Marktanteil freuen konnte, reichte es für RTL nur zu schlechten 9,6 Prozent.
Für ProSieben ging es nach dem "Duell um die Welt" mit der Clipshow "Heroes of the Internet" noch recht erfolgreich weiter: In der Zielgruppe kam die Show auf 14,9 Prozent. "Bülent und seine Freunde" musste sich bei RTL mit 11,9 Prozent begnügen. Erst das Bühnenprogramm von Kaya Yanar brachte für RTL Quoten-Linderung: Der Comedian erzielte 13,2 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum, beim Gesamtpublikum waren es immerhin 10,5 Prozent.
Auch die Tagesmarktanteile sprechen eine eindeutige Sprache: ProSieben stand am Samstag bei den 14- bis 49-Jährigen mit 13,9 Prozent unangefochten an der Spitze, RTL erreichte mit 10,7 Prozent nur Rang zwei. Beim Gesamtpublikum setzten sich Das Erste (10 Prozent) und das ZDF (12,1 Prozent) an die Spitze. Hier lag RTL (8,4 Prozent) vor ProSieben (6,6 Prozent).