"Was haben wir in 50 Jahren Grimme-Preis eigentlich falsch gemacht, dass wir als einziger wirklich unabhängiger Fernsehpreis des Landes von ARD und ZDF nicht geliebt werden?", wollte Ulrich Spies im März von WDR-Mann Jörg Schönborn sichtlich enttäuscht wissen. Er habe sich "ein bisschen mehr Respekt" gewünscht, etwa bei der hart umkämpften Live-Ausstrahlung der Preisverleihung. Die war zwar vor einigen Jahren im kaum wahrnehmbaren ZDFtheaterkanal bereits zu sehen, doch in diesem Jahr erklärte sich 50 Jahre nach Gründung des Preises auch 3sat zur Live-Ausstrahlung bereit.
Und auch hier hätte Spies sicherlich etwas mehr erwartet. Denn mit gerade einmal 150.000 Zuschauern konnte die Verleihung des 50. Grimme-Preises am Abend nicht überzeugen. Die von Michael Steinbrecher moderierte Verleihung markierte ab 19:00 Uhr gerade einmal einen Marktanteil von 0,6 Prozent. Und auch wenn Joko, Klaas und Jan Böhmermann unter den Preisträgern waren: Beim jungen Publikum fand die zweieinhalbstündige Live-Übertragung ebenfalls keinen Anklang. Gerade einmal 20.000 Zuschauer schalteten im Schnitt ein - mehr als magere 0,2 Prozent waren da für 3sat nicht drin.
Auch für Tele 5 hätte es am Freitag besser aussehen können. "Die sieben Männer der Sumuru" konnte im Rahmen der "schlechtesten Filme aller Zeiten" nicht an frühere Erfolge der Reihe anknüpfen und unterhielt nur 110.000 Zuschauer. Damit konnte Tele 5 am späteren Abend gerade einmal einen Marktanteil von 0,6 Prozent erreichen. In der Zielgruppe schalteten 40.000 Zuschauer ein - damit wurde sogar nur ein selbst für Tele 5 schlechter Marktanteil von 0,5 Prozent erreicht.