Zwei Wochen lang hat das RTL-Dschungelcamp das Fernsehen sowie die Berichterstattung im Boulevard dominiert. Im Camp selbst sorgte vor allem die Österreicherin Larissa Marolt für viel Aufsehen, alle anderen Teilnehmer waren nach wenigen Tagen vom jungen Model genervt. Am Ende dachte viele, Larissa würde das Finale ohne Probleme für sich entscheiden, doch mit Melanie Müller gewann schließlich eine ehemalige "Bachelor"-Kandidatin. Der Dschungel ist eben immer für Überraschungen gut.
Wirklich überraschend sind die starken Zuschauerzahlen der letzten Sendung allerdings nicht. 8,60 Millionen Menschen sahen am Samstagabend den Triumph Melanies - Bestwert der laufenden Staffel. Der Marktanteil lag bei starken 34,9 Prozent. Am Allzeit-Rekord aus dem Jahr 2011 schrammte man aber deutlich vorbei: Damals sahen das Finale sogar 8,93 Millionen Menschen. Peer Kusmagk holte sich damals die Krone. Aber natürlich kann man bei RTL sehr zufrieden sein, denn auch beim jungen Publikum lief es gewohnt stark: 4,92 Millionen Zuschauer waren zwischen 14 und 49 Jahren alt, hier holte RTL tolle 47,5 Prozent.
"Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" sicherte sich mit diesen Werten den ungefährdeten Tagessieg in beiden Zuschauergruppen. Zum Vergleich: Auf Platz zwei in den Tagescharts rangiert die "Tagesschau" mit gerade mal 6,26 Millionen Zuschauern. Die nun zu Ende gegangene achte Staffel des Dschungelcamps wurde übrigens von durchschnittlich 7,87 Millionen Zuschauern gesehen, in der Zielgruppe holte die Show 44,8 Prozent Marktanteil.
Damit war die achte Staffel von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" die erfolgreichste seit dem Start des Formats vor nunmehr zehn Jahren. Zum Vergleich: Die dritte Staffel, die RTL nach längerer Dschungelpause vor sechs Jahren ausstrahlte, wollten im Schnitt noch weniger als fünf Millionen Zuschauer pro Folge sehen - dass die Show ihre besten Zeiten erst noch vor sich haben würde, war damals kaum vorauszusehen. Noch dazu in einer immer stärker fragmentierten Medienwelt.
Zuschauer-Trend: Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!
Doch der lange Atem, den RTL bewies, hat sich gleich auch in mehrfacher Hinsicht bezahlt gemacht: Einerseits in Form starker Quoten, andererseits aber auch mit Blick auf gute Kritiken, die im vorigen Jahr sogar eine Nominierung für den Grimme-Preis zur Folge hatten. Noch dazu hat sich inzwischen auch die Werbebranche mit der Show angefreundet: Lange Zeit stimmten zwar die Einschaltquoten, doch die Reichweite ließ sich schwer vermarkten.
Diese Sorgen hatte man diesmal nicht mehr. "Bei 'Ich bin ein Star' folgte ein Reichweiten-Rekord dem anderen – aber auch unsere Kunden hat das Dschungelfieber gepackt", sagt Dr. Julian Weiss, Geschäftsleiter Marketing bei IP Deutschland. Besonders beliebt war das Werbeumfeld kurioserweise bei Werbekunden aus dem Bereich Ernährung, die sich von manchen Dschungelprüfungen offenbar nicht haben abschrecken lassen. Auf Platz 2 der Branchen, die in diesem Jahr im Umfeld von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" werben wollten: Kunden aus dem Bereich Büro, EDV und Kommunikation. Oder anders formuliert: Online-Anbieter. Gefolgt von Touristik.
"Deutschland liebt den Dschungel für beste Comedy und Unterhaltung, die Werbekunden schätzen die immensen Reichweiten zum fairen Preis" - so erklärt sich IP-Mann Weiss den Erfolg. "Die Werbeauslastung des Formats lag auf dem höchsten Wert ever. Ever, ever! Das zeigt, dass hohe Reichweiten immer stärker gefragt sind und sich die Investitionen unserer Kunden auszahlen." Damit ist "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" inzwischen nicht nur gut geeignet um das Marktanteilsniveau des Senders zu Jahresbeginn zu heben - sondern bringt selbst inzwischen gut Geld ein. Das macht den Dschungel 2014 zum Rundum-Erfolg für RTL.
Am Samstag lief es dann auch für "Deutschland sucht den Superstar" sehr gut. Eine auf zwei Stunden ausgedehnte Casting-Folge sahen sich im Schnitt 5 Millionen Menschen ab drei Jahren an, der Marktanteil lag bei überzeugenden 15,7 Prozent. "DSDS" lag damit in der Primetime sogar vor dem Ersten und dem ZDF. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam die Castingshow auf 25,4 Prozent, 2,94 Millionen Menschen in diesem Alter schalteten ein.