Auch im Jahr 2013 bleibt es dabei: In Sachen Wahlberichterstattung vertrauen die meisten Zuschauer noch immer auf Das Erste. Die von Caren Miosga, Ulrich Deppendorf und Jörg Schönenborn präsentierte Sondersendung sahen zwischen 17 und 20 Uhr im Schnitt 5,22 Millionen Zuschauer, der Marktanteil lag bei starken 21,6 Prozent. Angesichts der vielen spannenden Fragen hinsichtlich FDP, AfD und Absoluter Mehrheit der Union war das Interesse deutlich größer als bei der letzten Wahl vor vier Jahren. Damals hatten im Schnitt 660.000 Zuschauer weniger eingeschaltet.
Das Erste lag damit in der Nähe der absoluten Mehrheit - zumindest, wenn man nur die Wahlsendungen betrachtet. Das ZDF kam mit 3,08 Millionen Zuschauern und 14,3 Prozent Marktanteil nämlich sehr deutlich dahinter durchs Ziel - lag allerdings ebenfalls deutlich über dem Wert aus dem Jahr 2009, als nur 2,38 Millionen Zuschauer eingeschaltet hatten. Die Werte von ARD und ZDF sind allerdings nicht ohne Weiteres vergleichbar: Beim ZDF wird nur die Zeit zwischen 17 und 19 Uhr betrachtet. Zur nachfolgenden "heute"-Sendung schnellte die Zuschauerzahl dann auf 4,89 Millionen nach oben, zwischen 19:30 Uhr und dem Beginn der "Berliner Runde" um 20:15 Uhr blieben dann im Schnitt 4,1 Millionen Zuschauer beim ZDF.
Und die Privaten? ProSiebenSat.1 hat sich fast völlig vom Anspruch verabschiedet, Wahl-Interessierte Zuschauer zu erreichen und informierte nur in Sonderausgaben der Nachrichten. RTL hingegen schickte Peter Kloeppel mit einer Sondersendung ins Rennen - und erntete enttäuschende Zahlen. Anders als bei ARD und ZDF fiel das Interesse sogar geringer aus als vor vier Jahren. Nur 1,64 Millionen Zuschauer sahen im Schnitt zwischen 17:45 Uhr und 18:45 Uhr zu, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei nur 7,0 Prozent. Und auch bei den Jüngeren Zuschauern landete RTL hinter der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz: Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil bei 9,5 Prozent, das ZDF erreichte hier 12,0 Prozent, Das Erste sogar 18,1 Prozent. Auch "RTL aktuell" lief um 18:49 Uhr mit 2,7 Millionen Zuschauern insgesamt und 10,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen nicht gut.
Die meisten Zuschauer erreichte am Sonntagabend aber die "Tagesschau" im Ersten, in der sich 9,13 Millionen Zuschauer den Zwischenstand des Abends nochmal kompakt zusammenfassen ließen. Das entsprach einem Marktanteil von 28,1 Prozent. Zählt man auch noch alle Zuschauer in den Dritten und auf Phoenix hinzu, waren es sogar 13,62 Millionen Zuschauer und 42,0 Prozent Marktanteil.
Auch in der Primetime behielt Das Erste dann die Nase vorn. Die "Berliner Runde" sahen um 20:15 Uhr 5,81 Millionen Zuschauer im Ersten und weitere drei Millionen im ZDF. Damit kommen beide Sender zusammen auf einen Marktanteil von über 25 Prozent. Wer Das Erste eingeschaltet hatte, blieb dann auch dabei: Das "Tagesthemen Extra" um 21 Uhr (5,94 Millionen Zuschauer) und "Günther Jauch" um 21:10 Uhr (5,84 Millionen Zuschauer) hatten fast die gleichen Werte wie die "Berliner Runde".
Das ZDF tat sich dagegen ab 21 Uhr zunächst recht schwer. Nur 2,6 Millionen Zuschauer und 7,6 Prozent Marktanteil wurden gemessen. Erst das "heute-journal" um 21:45 Uhr hievte die Zuschauerzahl wieder auf 4,05 Millionen nach oben. Ausgezahlt hat sich für das ZDF die Entscheidung, den Spätfilm zu streichen und auch ab 22:40 Uhr bis Mitternacht noch über die Wahl zu berichten. Weil Das Erste zu später Stunde nicht mehr durchgehend die Wahl betrachtete, legte das ZDF mit 2,26 Millionen Zuschauern auf 15,0 Prozent Marktanteil zu.