Das hat man sich bei RTL gewiss anders vorgestellt: Nachdem die Jubiläums-Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" am Samstag bereits so schwach gestartet war wie seit der ersten Staffel nicht, musste die Castingshow am Mittwoch sogar noch weiter Federn lassen. Der Tagessieg in der Zielgruppe war "DSDS" zwar nicht zu nehmen, doch wirklich glücklich wird man angesichts von 2,81 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern und einem Marktanteil von 21,9 Prozent sicher nicht sein. Gegenüber dem Auftakt sackte der Marktanteil damit um über fünf Prozentpunkte ab. Das war der schwächste Wert, den je eine Casting-Folge von "DSDS" geholt hat.
Zum Vergleich: "The Voice of Germany" gelang vor wenigen Wochen mit der zweiten Folge sogar der Sprung über die Marke von 30 Prozent. Besorgniserregend ist zudem auch die Entwicklung beim Gesamtpublikum: Auch wenn man die starke Konkurrenz durch den ZDF-Dreiteiler "Adlon" berücksichtigt, so dürften bei nur noch 4,31 Millionen Zuschauern sowie 12,6 Prozent Marktanteil erste Alarmglocken schrillen - offenbar scheinen die Veränderungen das Publikum bisher nicht so recht zu überzeugen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatten durchweg noch mehr als fünf Millionen Zuschauer die vermeintlichen Casting-Höhepunkte sehen wollen, 2011 sahen hier im Schnitt sogar über sechs Millionen zu. Nun bleibt aber erst mal abzuwarten, wie sich die kommenden Folgen entwickeln.
"Der Bachelor" lag indes im Anschluss mit 4,09 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 19,4 Prozent in der Zielgruppe auf dem Niveau der Vorwoche, "Stern TV" verzeichnete anschließend sogar 20,6 Prozent und damit den besten Marktanteil seit Mitte September. 3,27 Millionen Zuschauer verfolgten im Schnitt das Magazin mit Steffen Hallaschka. Doch auch wenn "Deutschland sucht den Superstar" am Mittwoch längst nicht so stark lief wie von RTL erhofft, so hielt die Konkurrenz beim jungen Publikum trotzdem einen braven Sicherheitsabstand. "Adlon" war mit 13,3 Prozent bereits der größte Verfolger.
Die private Konkurrenz hielt sich noch stärker zurück: So startete "Grey's Anatomy" bei ProSieben mit mäßigen 11,2 Prozent in die neue Staffel, ehe "Private Practice" danach sogar nicht über 10,4 Prozent hinauskam. Und auch für Sat.1 lief es allenfalls durchwachsen: Dort verzeichnete die Free-TV-Premiere von "Vincent will Meer" 10,3 Prozent bei insgesamt 2,14 Millionen Zuschauern. Am Ende des Tages setzte sich RTL daher mit einem Marktanteil von 17,4 Prozent beim jungen Publikum klar an die Spitze vor ProSieben, das nur auf 10,6 Prozent kam.