Der Dezember dürfte aus Marktanteils-Sicht für RTL eine herbe Enttäuschung werden: Kurz vor Monatsende liegt der Sender in der Zielgruppe bislang bei gerade mal 14,1 Prozent - und am Donnerstag kam man sogar nicht über 12,8 Prozent hinaus. Die größte Schuld daran trägt die Primetime, wo man kurz vor dem Jahreswechsel noch schnell einen neuen Serienpiloten testete. Doch "Der Ballermann - Ein Bulle auf Mallorca" empfahl sich nicht dafür, eine komplette Staffel zu erhalten, auch wenn man das bei RTL angesichts einer gewissen Serien-Problematik dringend nötig gehabt hätte.
Mit 1,40 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern kam "Der Ballermann" am Donnerstagabend jedoch nicht über einen Marktanteil von 12,2 Prozent in der Zielgruppe hinaus. Damit lag der Pilot sogar noch deutlich unter dem ohnehin zuletzt kräftig gesunkenen RTL-Schnitt. Insgesamt wollten gerade mal 2,84 Millionen Zuschauer die Action-Geschichten auf der Insel sehen. Mehr als ein Marktanteil von 9,0 Prozent sprang damit nicht heraus. Der Tiefpunkt des Abends sollte allerdings erst noch folgen, denn für "Person of Interest" lief es noch schlechter. 1,66 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge, die zweite kam danach auf 1,58 Millionen.
In der Zielgruppe reichte es zunächst für völlig desolate 8,0 Prozent Marktanteil und selbst zu später Stunde sprangen kaum mehr als 9,1 Prozent heraus. Entsprechend froh dürfte man bei RTL darüber sein, wenn in der kommenden Woche die erste Staffel der US-Serie ihr Ende finden wird. Doch während RTL am Donnerstag mit Problemen zu kämpfen hatte, war auch die Konkurrenz nicht zu Höhenflügen imstande. Am besten schlug sich da noch Sat.1, wo die US-Serie "Criminal Minds" um 21:14 Uhr auf einen Marktanteil von 13,0 Prozent in der Zielgruppe kam, "Unforgettable" brachte es anschließend immerhin noch auf 11,3 Prozent beim jungen Publikum.
Beim Gesamtpublikum dominierten übrigens die Öffentlich-Rechtlichen mit klarem Vorsprung: Die meisten Zuschauer verzeichnete dabei der ARD-Film "Inseln vor dem Wind", der von 4,76 Millionen Zuschauern gesehen wurde. Die dreistündige ZDF-Show "Deutschlands Superhirn" wollten 4,52 Millionen Zuschauer sehen - gegenüber der vergangenen Ausgabe im September steigerte sich Moderator Jörg Pilawa somit um knapp eine Million Zuschauer. Bei der "Superhirn"-Premiere vor einem Jahr hatten allerdings noch 6,4 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher gesessen. Zufrieden wird man in Mainz aber trotzdem sein, zumal es beim jungen Publikum mit einem Marktanteil von 8,0 Prozent durchaus ordentlich lief.