"30 Rock" wurde vor allem dadurch zum Kritikerliebling, dass man die eigene Branche und den eigenen Sender NBC fortwährend auf die Schippe nimmt, auch "Pastewka" erhält seine besondere Würze dann, wenn er gegen die eigenen Kollegen oder den eigenen Sender schießt. Nun versucht sich auch das ZDF an einer Sitcom, die im eigenen Sender spielt, wie der "Spiegel" am Sonntag vorab berichtet.
Im Mittelpunkt der zunächst nur vier Folgen langen Sitcom mit dem Titel "Lerchenberg" soll der gealterte ZDF-Star Sascha Hehn stehen, der sich selbst spielt. Hehn gilt in der Serie im eigenen Sender als nicht mehr zeitgemäß und wird beim Besuch in der Mainzer ZDF-Zentrale allenfalls noch von Rentnern im Foyer erkannt. Trotzdem drängt Hehn, der demnächst tatsächlich als "Traumschiff"-Kapitän auf den Bildschirm zurückkehrt, die ZDF-Verantwortlichen dazu, ihm ein Comeback zu ermöglichen. Schließlich beauftragt der Sender eine junge Redakteurin (Eva Löbau), eine neue Sendung für ihn zu erfinden. Während die eigentlich davon träumte, das öffentlich-rechtliche Qualitätsfernsehen zu retten, sehnt sich Hehn nach massentauglicher Ware für richtig hohe Quoten.
Nachdem das ZDF in den letzten Jahren mit Formaten wie der "heute-show" bewiesen hat, dass man zu gelungenem Humor im non-fiktionalen Bereich fähig ist, äußerten die ZDF-Verantwortlichen schon häufiger den Wunsch nach einer eigenen Sitcom. Mit "Lerchenberg" wagt man nun einen Versuch. Die ersten beiden Folgen wurden dem "Spiegel"-Bericht zufolge schon im vergangenen Jahr unter strenger Geheimhaltung in Mainz gedreht, zwei weitere Folgen entstehen derzeit. Gezeigt werden sollen sie dann im Umfeld des 50. ZDF-Geburtstags im Frühjahr kommenden Jahres auf ZDFneo und im ZDF.