Auch wenn es Jammern auf hohem Niveau ist: "Deutschland sucht den Superstar" präsentierte sich in diesem Jahr so schwach wie lange nicht. Insofern ist es durchaus mutig von RTL, ausgerechnet jetzt mit "DSDS Kids" einen Ableger der Castingshow ins Programm zu nehmen - zumal man im Programm eigentlich gar keinen Platz dafür hat, sondern wegen Fußball und Eurovision Song Contest im Gegenprogramm drei von vier Ausgaben lediglich am Freitagabend ausstrahlen wird.

Den Auftakt gab es nun allerdings genau eine Woche nach dem "DSDS"-Finale am Samstagabend zu sehen. Doch die Quoten unterstreichen die derzeitige Castingmüdigkeit der Deutschen: Mit 1,95 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern reichte es zum Start nur für einen Marktanteil von 17,7 Prozent - ein reichlich unspektakulärer Wert für RTL und ganz sicher eine Enttäuschung. Weiter verlieren sollte "DSDS Kids" in den kommenden Wochen jedenfalls nicht mehr. Und nicht nur das: Stefan Raab, sonst meist deutlich hinter den RTL-Castingshows, gewann das Show-Duell am Samstagabend klar für sich.

 

"Schlag den Raab" sicherte sich bei ProSieben mit 2,44 Millionen werberelelevanten Zuschauern und einem hervorragenden Marktanteil von 25,1 Prozent den klaren Tagessieg in der Zielgruppe. Damit war die Sendung, in der Raab den auf zwei Millionen Euro angewachsenen Jackpot verteidigte, die erfolgreichste Ausgabe seit Juni vergangenen Jahres. Insgesamt lagen "DSDS Kids" und "Schlag den Raab" nahezu gleichauf: Die RTL-Show brachte es auf 3,62 Millionen Zuschauer, Raab kam auf 3,58 Millionen, erzielte wegen der deutlich längeren Laufzeit allerdings einen höheren Marktanteil. 14,7 Prozent standen 12,0 Prozent gegenüber.

Während sich ProSieben also bis kurz vor 1 Uhr über Spitzen-Quoten freuen konnte, musste RTL nach "DSDS Kids" deutlich kleinere Brötchen backen. Die neue Rateshow "Es kann nur E1NEN geben" mit Oliver Geissen setzte ihren Abwärtstrend weiter fort und fiel mit gerade mal noch 12,6 Prozent Marktanteil deutlich unter den Senderschnitt. 2,49 Millionen Zuschauer waren noch dabei, ehe "Jungen gegen Mädchen" schließlich auf 1,41 Millionen absackte. Der Marktanteil lag bei gerade mal noch 9,4 Prozent in der Zielgruppe - allerdings handelte es sich dabei auch lediglich um die Wiederholung der erst kürzlich ausgestrahlten Pilotfolge.

Auch bei den Tagesmarktanteilen gelang es ProSieben übrigens, sich gegen RTL durchzusetzen: Nicht zuletzt dank "Schlag den Raab" verzeichnete der Sender am Samstag einen sehr guten Marktanteil von 15,6 Prozent beim jungen Publikum, Dauer-Marktführer RTL musste sich dagegen nur mit 14,9 Prozent begnügen.