Modern Family© ABC
Wie geht's weiter mit "Modern Family"? Derzeit läuft die achte Staffel der Familien-Mockumentary, doch eine neunte Staffel ist noch keine beschlossene Sache. Auf der Haben-Seite stehen eingeheimste Preise wie Emmys oder Golden Globes und der Titel der zweit erfolgreichsten Comedy-Primetime-Serie hinter "The Big Bang Theory" von CBS. Doch auch wenn "Modern Family" die beliebteste Serie im Programm von ABC ist, gehen die Zuschauerzahlen zurück. Dazu kkommt nun, dass die Ensemble-Serie viele Hauptdarstellerinnen und -darsteller vereint - was sie nicht ganz billig macht. Rund 350.000 Dollar pro Episode sind es derzeit für jeden erwachsenen Hauptdarsteller wohl, dazu obendrauf noch eine Beteiligung am Gewinn. Laut dem Branchendienst "The Hollywood Reporter" streiten sich derzeit der Sender und das Produktionsstudio 20th Century Fox Television daher über das Budget; der Startschuss hinsichtlich Vertragsverhandlungen mit Ty Burrell, Eric Stonestreet, Ed O'Neil, Jesse Tyler Ferguson, Sofia Vergara und Julie Bowen sei trotz der Zeitknappheit bislang noch gar nicht gefallen. Und der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass man nicht unbedingt von einem reibungslosen Verlauf der Verhandlungen ausgehen kann. Immerhin drohten die Schauspieler, die sich für die Verhandlungen zusammengeschlossen hatten und gemeinsam mehr Geld forderten, dem Produktionsstudio im Vorfeld der vierten Staffel sogar mit einer Klage, um Druck zu erzeugen. Sofern bis Mai keine Einigung erzielt wird, droht eine Verschiebung der neunten Staffel. Worst-Case-Szenario wäre ein Ende der Sitcom - doch das ist angesichts der Tatsache, dass die Serie noch immer ein richtig gutes Geschäft für alle Beteiligten ist, ziemlich unwahrscheinlich.

Bill Paxton in Training Day© CBS
Der plötzliche Tod des Schauspielers Bill Paxton, der bei "Aliens", dem "Terminator" oder "Titanic" mit dabei war, wirft bei aller Tragik auch eine Frage hinsichtlich seines derzeitigen Serien-Engagements auf. Aktuell läuft bei CBS die gleichnamige Serienversion des Films "Training Day" von Antoine Fuqua. In der 15 Jahre nach dem Film einsetzenden Serie bekleidete Paxton eine der Hauptrollen und verkörperte den neuen, gewöhnungsbedürftigen Partner des jungen und ambitionierten Polizisten Kyle Craig (Justin Cornwell) im LAPD. 13 Folgen wurden für die erste Staffel bestellt. Da alle Episoden noch vor dem Tod des 61-Jährigen, der bei einer Herzoperation an einem Schlaganfall verstarb, abgedreht wurden, stehen keine Änderungen für die noch fehlenden drei Folgen an. Eine Verlängerung der ohnehin nicht so gut performenden Serie dürfte durch den Tod des Hauptdarstellers jedoch in doppelt weite Ferne gerückt sein.

The Walt Disney Company© Walt Disney
Am 16. März kommt die Neuverfilmung von "Die Schöne und das Biest" in die Kinos. Die ohnehin mit Spannung erwartete Version des Disneyklassikers hat jetzt noch eine weitere Premiere im Gepäck, denn dort wird die erste offen homosexuelle Disney-Filmfigur zu sehen sein. Wie der ebenfalls homosexuelle Regisseur Bill Condon in einem Interview mit dem Magazin "Attitude" nun bekannt gab, handelt es sich dabei um die Figur LeFou, die von Josh Gad gespielt wird. Neben der von Emma Watson verkörperten Belle wird sich auch LeFou in den Verehrer Belles, Gaston, verlieben, was nach eigener Aussage aber "ganz subtil" mit der Haupterzählung verwoben sei. Dieser im Vergleich zur Zeichentrickvorlage aus dem Jahr 1991 neue Handlungsstrang porträtiert dabei einen Charakter, "dem diese Gefühle gerade erst klar werden". Verraten hat Condon zudem, dass es "einen netten, schwulen Moment in einem Disneyfilm" geben wird.

The Big Bang Theory© CBS
Bei der "Big Bang Theory" wurde die Verlängerung um zwei weitere Staffeln noch immer nicht finalisiert. Doch was ist eigentlich mit dem geplanten Prequel? Die Verhandlungen zwischen CBS und dem Produktionsstudio Warner Bros. TV über eine Serie mit dem jungen Sheldon Cooper gehen bereits über vier Monate. Da kommt die News, dass die zentralen Rollen nun besetzt wurden, gerade richtig und verlagert das Projekt näher in Richtung Realisierung. Den voraussichtlich zehnjährigen Hochbegabten könnte bei einer Bestellung Iain Armitage spielen, der momentan bei der HBO-Serie "Big Little Lies" mit von der Partie ist. Für die Rolle der überchristlichen Mutter Mary Cooper wurde Zoe Perry gecastet. Gefischt wurde dafür wohl im Umfeld der Mutterserie. Zoe Perry ist die Tochter von Lauri Metcalf, die bei "The Big Bang Theory" den Part von Mary Cooper inne hat. So gesehen bleibt der Part in der Familie.

Incorporated© Syfy
Große Namen schützen vor Absetzung nicht. Die Serie "Incorporated", hinter der Matt Damon und Ben Affleck stehen, wird nicht fortgeführt. Damit markiert das Staffelfinale am 25. Januar zugleich das Serienfinale der in der nahen Zukunft spielenden Thriller-Serie bei Syfy. Gefallen ist der Vorhang auch bei einer Serie, die bei USA Network beheimatet ist und ein norwegisches Original besitzt. "Eyewitness", das Anthologie-Projekt von "Shades of Blue"-Schöpfer Adi Hasak wird nach der ersten Staffel nicht weitererzählt. Sie war einst - ungewöhnlich für den Sender - direkt mit zehn Folgen und einem reduzierten Budget in Serie geschickt worden. Im Zentrum stand ein homosexuelles Paar, das Zeuge eines Mordes wird. Zusätzlich zur Augenzeugenschaft sollte deren Verhältnis im Dunkeln bleiben.

FX Networks© FX Networks
Denkt man an das Genre der Anthologie-Serie in Kombination mit FX kann Ryan Murphy in der Gehirnwindung nicht weit sein. Nachdem dieser mit "American Horror Story" bereits in eine siebte Staffel bei FX gehen wird und er "American Crime Story" als Kritikerliebling etabliert hat, folgt bekanntlich am Sonntag die dritte Anthologie-Serie namens "Feud". Drehen wird sich die Premierenstaffel um die Auseinandersetzungen zwischen Joan Crawford und Bette Davis beim Dreh des 60er-Jahre-Films "Was geschah wirklich mit Baby Jane?" Seine Position als Anthologie-Macher wurde nun mit der Bestellung einer zweiten Staffel vor Ausstrahlung von "Feud" von FX unterstrichen. Ein Kommando für eine zweite Staffel wurde bereits erteilt. Drehen wird sich dies zehn Folgen umfassende Ausgabe dann um Prinz Charles und Prinzessin Diana.

CBS© CBS
Herbe Enttäuschungen aus Quotensicht gab es auch im Herbst schon einige, die Networks bewiesen in dieser Season bislang aber eine ungewöhnlich ruhige Hand - auch mit Blick auf die immer wichtiger werdende zeitversetzte Nutzung. Das bewahrte die Serie "Doubt" mit Katherine Heigl, Steven Pasquale, Laverne Cox und Dule Hill allerdings nun auch nicht vor einer Blitz-Absetzung. Nach nur zwei Episoden und nachdem das Zielgruppen-Rating auf 0,6 gefallen war nahm CBS die Anwaltsserie nun aus dem Programm. Es ist überhaupt die erste Serie, die in dieser Season vorzeitig aus dem Programm genommen wird, ehe alle produzierten Folgen gezeigt wurden. "Doubt" macht Platz für "Criminal Minds: Beyond Borders", dessen zweite Staffel am 8. März Premiere feiern darf.

Foto: A.M.P.A.S.© A.M.P.A.S.
Das große Gesprächsthema dieser Woche war in der US-Medienbranche - und nicht nur da - aber die Panne bei der Oscar-Verleihung, bei der versehentlich zunächst der falsche Sieger in der Königskategorie "Bester Film" verkündet worden war. Inzwischen ist recht klar, was sich genau zugetragen hat: Brian Cullinan von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers, der gemeinsam mit einer Kollegin für die Übergabe der versiegelten Umschläge mit dem Namen der Gewinner an die Laudatoren verantwortlich war, hat an Warren Beatty versehentlich den Ersatz-Umschlag mit der Siegerin in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" gegeben. Die Umschläge existieren jeweils in zweifacher Ausfertigung, weil die Presenter von unterschiedlichen Seiten der Bühne kommen können. Als dieser Fehler auffiel, haben die beiden dann zudem nicht schnell genug gemäß der eigentlich vorliegenden Handlungsrichtlinien reagiert, sodass die Macher von "La La Land" zunächst ihre gesamten Dankesreden hielten, ehe der Fauxpas öffentlich gemacht wurde. Dass Cullinan während der Verleihung fleißig twitterte, legt den Schluss nahe, dass er abgelenkt war. PricewaterhouseCoopers hat die volle Verantwortung für diese Panne übernommen, die Academy inzwischen entschieden, dass Cullinan und seine Kollegin künftig nicht mehr bei den Oscars involviert sein werden. Zudem wolle man weitere Maßnahmen ergreifen, um einen solchen Fehler zu verhindern. Doch nachdem er nun einmal passiert ist, dürfte jeder Umschlag-Beauftragte künftig wohl ohnehin drei Mal hinsehen, um nicht den gleichen Fehler nochmal zu machen...

US-Quoten-Update

The Blacklist: Redemption© NBC/Sony
Nun hat auch "The Blacklist" sein Spin-Off: Am Donnerstag vergangener Woche feierte "The Blacklist: Redemption" seine Premiere. Die Quoten fielen allerdings ziemlich übersichtlich aus: 4,3 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 0,8/3 Prozent. Wirklich überraschend kommt das allerdings auch nicht: Auch "The Blacklist" hat seine besten Zeiten schon hinter sich und erreicht in den letzten Wochen nicht mehr wesentlich bessere Werte - zumindest was die Live-Ausstrahlung angeht. Denn die Serie gehört zu denen mit der höchsten zeitversetzen Nutzung und kommt so innerhalb einer Woche schon auf meist über neun Millionen Zuschauer. Nun muss sich zeigen, ob "The Blacklist: Redemption" in dieser Hinsicht aus dem gleichen Holz geschnitzt ist. Zum Auftakt lief das Original-"Blacklist" als Lead-In, in den kommenden Wochen muss "Redemption" nun ohne diese Hilfe auskommen.

Taken© NBC
Nachdem die Zeitreise-Serie "Timeless" aus dem Sendeplatz im Anschluss an "The Voice" im Herbst nicht allzu viel machen konnte, feierte mit dem Start der Frühjahrs-Staffel von "The Voice" nun "Taken" am späten Montagabend Premiere. 7,5 Millionen Zuschauer hatten insgesamt eingeschaltet, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 1,6/6 Prozent (Rating/Share) - das war zwar mehr als "Timeless" zuletzt erreichte, aber nicht so viel wie im Herbst zum Start der Staffel. Allzu überschäumend dürfte der Jubel angesichts dessen bei NBC nicht ausgefallen sein. Wesentlich größer wird die Enttäuschung aber bei ABC gewesen sein: Dort stieß die Dokudrama-Miniserie "When We Rise", die sich dem Kampf um Gleichberechtigung für Homosexuelle widmet, auf sehr überschaubares Interesse. Nicht mal drei Millionen Zuschauer sahen am Montag die Doppelfolge zum Start, auch in der Zielgruppe sah es mit 0,7/3 Prozent Marktanteil (Rating/Share) ziemlich mau aus. Die zweite Doppelfolge zwei Tage später kam schon nur noch auf rund zwei Millionen Zuschauer.

Chicago Justice© NBC
Das Chicago-Franchise von Dick Wolf bekam in dieser Woche weiteren Zuwachs: "Chicago Justice" heißt die mittlerweile schon vierte Serie. Und NBC tat alles dafür, dass sie zum Auftakt viel Aufmerksamkeit bekam: Man brachte am Mittwoch gleich ein Chicago-Dreifach-Crossover an den Start. Los ging's um 20 Uhr mit "Chicago Fire", dann folgte "Chicago PD", ehe um 22 Uhr dann "Chicago Justice" Premiere feierte. Mit den Quoten kann man ziemlich zufrieden sein. Zum Start in den Abend kam "Chicago Fire" auf neun Millionen Zuschauer - deutlich mehr als sonst dienstags am späteren Abend. 1,7/7 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share). "Chicago PD" steigerte sich im Anschluss sogar noch auf 9,6 Millionen Zuschauer und 1,9/7 Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen. "Chicago Justice" konnte die meisten Zuschauer halten: 8,7 Millionen Zuschauer und 1,7/7 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe waren das überzeugende Ergebnis.

Foto: A.M.P.A.S.© A.M.P.A.S.
Die größten TV-Ereignisse waren in den letzten Tagen aber trotzdem andere: 32,9 Millionen Zuschauer verfolgten am Sonntag im Schnitt die denkwürdige Oscar-Verleihung bei ABC. Das war nach dem Super Bowl die zweithöchste Zuschauerzahl in diesem Jahr auf einem Einzelsender. Allerdings ging die Reichweite im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Millionen zurück, 2014 sahen sogar noch fast 44 Millionen zu. Auch in der Zielgruppe reichte es mit einem Rating von 9,1 nur zum schwächsten Wert in diesem Jahrzehnt. Die große Konfusion über den zunächst falsch verkündeten Sieger in der Kategorie "Bester Film" half am Tag darauf dafür Jimmy Kimmel, der als Moderator auch die Oscar-Verleihung präsentiert hatte. Seine Late Night lag am Montag sowohl beim Gesamtpublikum als auch in der Zielgruppe an der Spitze. Weil Stephen Colbert weiterhin - wie wir bereits berichteten - von Trump profitiert, fand sich Jimmy Fallon am Montag sogar auf einem ungewohnten dritten Platz wieder, zumindest was die Gesamt-Zuschauerzahl angeht. Apropos Trump: Der sprach in dieser Woche bekanntlich erstmals vor dem US-Kongress. Rund 48 Millionen Zuschauer sahen diese Rede, die gleichzeitig auf elf Sendern zu sehen war. Das waren mehr als Obama bei seiner letzten Rede zusahen, aber weniger als bei seiner ersten, die 52,4 Millionen verfolgt hatten. Vergleichbar sind die Zahlen aber nur bedingt, da Live-Streaming heute verbreiteter ist als damals.