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Steven Soderbergh arbeitet für HBO nicht einfach an einer neuen Serie, sondern gleich an einem neuen Genre - einem "Choose-Your-Own-Adventure". Unter dem Titel "Mosaic" soll demnach nämlich eine wirklich interaktive Serie entstehen. Das Skript sei so angelegt, dass die Zuschauer an mehreren Stellen selbst entscheiden sollen, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Dazu würden diverse Szenarios gedreht, die dann jeder einzelne Zuschauer nach seinem Gusto zu sehen bekommt. Inhaltliche Details zu der Serie gibt's zwar noch nicht, dafür aber mit Sharon Stone schon einen sehr bekannten Namen für die Hauptrolle, will zumindest "Variety" erfahren haben. Soderbergh: "Ich glaube, die guten Leute bei HBO sind aus zwei Gründen so enthusiastisch wegen 'Mosaic': Erstens ist es ein neuer Weg eine Geschichte zu erleben und diese Erfahrung mit anderen zu teilen. Und zweitens braucht es dafür eine völlig neue Emmy-Kategorie - und wir werden die einzig möglichen Nominierten sein!"
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Die Sender kramen weiter in der 80er-Jahre-Kiste. Nach den Plänen für eine Neuauflage von "Hart aber herzlich" gibt's nun auch Überlegungen, das "A-Team" nochmals auszupacken. Überlegt hat man sich dies bei 20th Century Fox TV und hat dafür ein namhaftes B-Team im Hintergrund zusammengestellt: an der zeitgenössischen Version der Action-Serie arbeitet derzeit Chris Morgan ("The Fast and the Furious"), der diese zusammen mit der Tochter des ursprünglichen Ideengebers Stephen J. Cannell, der TV-Regisseurin Tawnia McKieran produzieren soll. Das Skript zur Adaption stammt von Albert Kim ("Sleepy Hollow"). Wie bereits bei "Hart aber herzlich", soll die Serie in der neuen Version einen Twist erfahren. Die Gruppe der Menschen in Notlagen helfenden Soldaten soll um weibliche Mitglieder erweitert werden. Schenkt man dem Branchendienst "Deadline Hollywood" Glauben, ist das Projekt schon so gut wie sicher. Das würde dann ja auch zu einem Leitsatz der Serie passen: "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert".
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Großes auf dem kleinen Bildschirm hat Leonardo DiCaprio vor. Nachdem der "Wolf of Wall Street"-Protagonist bereits einen mehrjährigen Vertrag mit Netflix über die Produktion von Dokumentationen und Doku-Projekte mit dem Schwerpunkt Umwelt und Nachhaltigkeit geschlossen hat, hat er nun in Showtime einen Abnehmer für ein Serienprojekt gefunden. Gemeinsam mit dem Autor Brett Johnson ("Ray Donovan") entwickelt er eine Serie, die im Brooklyn der 1980er Jahre spielt und sich um die Mafia dreht. Die Frage, welche Macht die Wall-Street-Ära auf die Mafia und das FBI hatte, wird anhand einer langjährigen Freundschaft zweier New Yorker zu beantworten versucht. Im Zentrum stehen dabei ein wenig konsequenter Mafiaboss und ein abtrünniger Bundesbeamter. Sie eint nicht nur die Freundschaft, sondern auch die Lust die Grenzen ihrer jeweiligen Organisation zu überschreiten.
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Im deutschen Free-TV kam "Devious Maids" im letzten Jahr überhaupt nicht an: Zum Ende der ersten Staffel hagelte es einen Staffeltiefstwert bei ProSieben. Mit Quoten weit unter dem Senderschnitt konnte sich die Serie für keinen zukünftigen Platz in der Primetime empfehlen. Anders sieht das Verhältnis der Zuschauer zur Serie in den USA aus: Zum Ende der dritten Staffel gab es für die nicht immer ganz aufrichtigen Hausmädchen im schicken Beverly Hills bei Lifetime nochmals einen Staffel-Bestwert. Und auch sonst gilt "Devious Maids" als solides Glied im Programm des Senders, weswegen die Serie von "Desperate Housewives"-Schöpfer Marc Cherry nun eine vierte Staffel erhalten hat. Die Produktion von unter anderem Eva Longoria wird zehn Folgen umfassen. In Deutschland wird die Lifetime-Serie mit der dritten Staffel übrigens am 6. Oktober beim Universal Channel zurückkehren.
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Grünes Licht für eine zweite Runde gab es für "Sex&Drugs&Rock&Roll". Die Serie über den von Denis Leary gespielten Altrocker Johnny Rock erhält 10 neue Episoden, die nächstes Jahr bei FX über den Bildschirm laufen sollen. Leary, der die Serie auch geschaffen und produziert hat, wünscht sich für die Fortsetzung Folgendes: ein Gastpart von David Bowie. Neben der Ankündigung zur Verlängerung um eine zweite Staffel könne ihn nichts glücklicher machen als ein Auftritt des Briten. Schlechte Karten hatte dagegen "Proof" bei TNT. Dort markiert das zweiteilige Staffelfinale der ersten Staffel zugleich das Serienfinale. TNT hat kein Interesse an der weiteren Fragestellung, ob es ein Leben nach dem Tod gibt und entlässt die Serie über Dr. Carolyn Tyler nach einer Staffel in den ewigen Schlaf.
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Sowohl bei ABC, als auch bei CBS befinden sich zwei Projekte in der Entwicklung, die im Bereich von Medizinerserien liegen. Eingekauft hat ABC eine Serienidee dabei mal wieder bei Shonda Rhimes Produktionsstudio Shondaland, aus dem auch "Grey's Anatomy" stammt. Die neue Serie würde allerdings nicht im Krankenhaus in Seattle und auch nicht in einer anderen Stadt der USA, sondern im Irak und zwar in Bagdad spielen. Dort sollen die Geschichten über eine amerikanische Militärbasis und die dort behandelnden Ärzte erzählt werden. Bei CBS lässt man sich vom Buch H.G. Wells "Die Insel des Dr. Moreau" aus dem Jahr 1896 inspirieren und unternimmt den Versuch, die literarische Vorlage in Serienform zu gießen. Im Gegensatz zum Roman könnte in "Moreau" - so der Titel des Serienprojekts - eine Frau im Zentrum stehen. Dr. Katherine Moreau würde darin die Grenzen der Medizin mittels revolutionärer, wissenschaftlicher Experimente in ihrer privaten Inselklinik ausreizen.
US-Quoten: Die Neustarts
Am Montag sind die US-Networks in die neue Saison gestartet, bis zum Mittwoch liegen inzwischen die Quoten vor. Im Folgenden ein Überblick, wie sich die ersten Neustarts geschlagen haben.
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Bei NBC freut man sich vor allem über den Erfolg von "Blindspot": Im Schlepptau von "The Voice" feierte die Serie mit 10,6 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Marktanteil von 3,1/10 Prozent (Rating/Share) einen sehr guten Einstand und könnte damit in die Fußstapfen von "The Blacklist" treten. Bei Fox darf man sich über einen gelungenen Einstand für den Pathologen Dr. Beaumont "Rosewood" freuen. 7,5 Millionen Zuschauer und 2,4/9 Prozent in der Zielgruppe sind ein sehr gelungener Einstand. Bei ABC lief es für den Einstand der "Muppets" am Dienstagabend gut: Neun Millionen Zuschauer wollten sehen, wie es Miss Piggy und Kermit geht. 2,9/10 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren das Ergebnis - starke Werte, auch wenn man sich nach den diversen Promo-Auftritten der beiden zum Start wohl noch ein bisschen mehr erhofft hatte.
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Bei CBS startete die neue Sitcom "Life in Pieces" nicht schlecht: 11,3 Millionen Zuschauer sahen zu, 2,6/9 Prozent Marktanteil waren es in der Zielgruppe. Doch in Jubel ausgebrochen ist deswegen wohl trotzdem niemand, hatte sie doch "The Big Bang Theory" im Vorlauf und konnte nur rund 55 Prozent der jungen Zuschauer halten - kein Wert, mit dem man wirklich glücklich sein kann. Viel verlieren darf "Life in Pieces" da schon nicht mehr. Solide verlief unterdessen der Start der neuen CBS-Serie "Limitless" am Dienstagabend: 9,9 Millionen Zuschauer und 1,9/6 Prozent in der Zielgruppe sind vor allem deshalb nicht schlecht, weil die Serie damit beim jungen Publikum erfolgreicher war als direkt davor "NCIS: New Orleans".
© Fox
Mehr erhofft haben dürfte sich Fox von zwei seiner Neustarts. "Scream Queens", das zuvor viel "Social Buzz" generiert hatte, startete mit rund vier Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Marktanteil von 1,7/5 Prozent nur im Mittelmaß. Selbst davon weit entfernt war "Minority Report". Mit 3,1 Millionen Zuschauern und 1,1/3 Prozent in der Zielgruppe hat die Serie schon jetzt nur geringe Chancen auf eine zweite Staffel - und bewies, dass ein bekannter Film-Name noch lange nicht große Aufmerksamkeit für eine Serien-Adaption garantiert.
US-Quoten: Die Rückkehrer
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Böse Überraschungen gab's auch für manch aus der Sommerpause zurückgekehrte Serie. Während bei NBC montags um 22:15 Uhr "Blindspot" wie erwähnt einen tollen Einstand feierte, sahen die Konkurrenten "Castle" und "NCIS: Los Angeles" ziemlich alt aus. Mit einem Zielgruppen-Marktanteil von jeweils 1,2/4 Prozent (Rating/Share) stellten beide Serien zum Staffel-Auftakt neue Allzeit-Tiefs auf. Eher mau lief's auch für den "NCIS"-Ableger aus New Orleans. 12,6 Millionen Zuschauer und 1,7/5 Prozent in der Zielgruppe sind nah an den Tiefstwerten der ersten Staffel - und angesichts der 18,2 Millionen Zuschauer (2,5/8 Prozent in der Zielgruppe), die "NCIS" direkt davor holte, eigentlich deutlich zu wenig. Verlassen kann sich CBS unterdessen auf "The Big Bang Theory", das am Montag ebenfalls schon 18,2 Millionen Zuschauer zählte und in der Zielgruppe 4,7/16 Prozent holte - was allerdings auch einen spürbaren Abschlag im Vergleich zum Vorjahr bedeutete.
© Fox
Den Status als beim jungen Publikum erfolgreichste Network-Serie hatte "The Big Bang Theory" im vergangenen Frühjahr bekanntlich an "Empire" verloren. Und das blieb auch zum Start in die neue Saison so. "Empire" meldete sich mit insgesamt 16,2 Millionen Zuschauern und grandiosen 6,7/20 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe nur ganz knapp unter dem bisherigen Bestwert zurück. Bei ABC heißt die beim jungen Publikum erfolgreichste Serie - nach derzeitigem Stand - weiterhin "Modern Family". Mit 9,5 Millionen Zuschauern und 3,2/10 Prozent blieb sie aber leicht unter den Vorjahreswerten. Trotzdem kann ABC vollauf zufrieden sein, weil auch "The Middle", "The Goldbergs" und "Black-Ish" ihre Sache sehr gut machten. Nur "Nashville" bleibt am späten Mittwochabend weiter schwachbrüstig. Nicht wirklich überzeugend verlief unterdessen bei Fox der Staffel-Auftakt von "Gotham": Mit 4,6 Millionen Zuschauern und 1,6/5 Prozent knüpfte man ans gesunkene Quotenniveau zum Ende der ersten Staffel an, nicht an den starken Start.