"Empire" stößt "The Big Bang Theory" vom Thron
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Der kopflose Reiter darf weiter reiten und das obwohl die Quotenentwicklung der zweiten Staffel von "Sleepy Hollow" Fox wohl eher Sorgenfalten bereitet haben dürfte. Gestartet war die Serie im September 2013 mit 10,1 Millionen Zuschauern und einem Rating von 3,5 in der Zielgruppe. Nicht nur, dass die Werte zum Auftakt der zweiten Staffel nahezu um die Hälfte schrumpften - keine Folge des Zweitlings kam beim Gesamtpublikum und in der Zielgruppe auch nur an eine Folge der Permierenstaffel heran. Oder um es in anderen Worten zu sagen: die stärkste Folge der zweiten Staffel war schwächer als die schwächste Folge der ersten Staffel. Und trotzdem gab es von Fox nun grünes Licht für eine dritte Staffel. Neu an Bord wird dann nicht nur Showrunner Clifton Campbell ("The Glades") sein, der Mark Goffman ablöst, sondern Änderungen soll es auch hinsichtlich des Drehorts geben: von North Carolina geht es nach Atlanta. Beibehalten will man hingegen eine stärker episodische Erzählweise, was man bereits ab der zweiten Hälfte der zweiten Staffel forcierte.
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Nachdem bei History im September 2014 bereits eine vierteilige Mini-Serie mit Oscarpreisträger Adrien Brody in der Rolle des berühmten Entfesslungs- und Zauberkünstlers Harry Houdini über den Schirm lief, hat nun auch Fox Interesse an dem gebürtigen Ungarn, der im Alter von vier Jahren mit seinen Eltern den Weg in die USA fand. Nach Angaben des Branchendienstes Deadline Hollywood konnte Sony Pictures TV nun zehn Episoden der Serie "Houdini And Doyle" an Fox, das britische ITV und das kanadische Shaw Media verkaufen, wo das Projekt direkt in Serie gehen soll. Im Gegensatz zur Mini-Serie bei History wird sich die Serie um die zerbrechliche Freundschaft von Harry Houdini und Arthur Conan Doyle - seines Zeichens Autor der Geschichten um Detektiv Sherlock Holmes und seinen Freund Dr. Watson - drehen. Beschrieben wird das Projekt als übernatürliche Krimi-Serie, die vor allem auf die Unterschiede beider großer Charaktere des 20. Jahrhunderts abzielen soll: Houdini als Einwanderer und Aufsteiger, der an nichts glaubt und der gut ausgebildete, reiche Schotte Doyle, der an alles glaubt. Verantwortet wird die Serie unter anderem von David Titcher und David Shore ("Dr. House").
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Johnny Rose und seine Familie werden weiterhin in der einst aus Jux gekauften Kleinstadt "Schitt's Creek" weilen. Die Serie, die in Kanada bei CBC eingekauft wurde, wird am 6. Mai in den USA den Abschluss ihrer ersten Staffel feiern. Bereits im Januar wurde die Serie im Ursprungsland verlängert und nun hat auch der aus der ehemals auf den Namen TVGN hörende Sender Pop nachgezogen. Bestellt hat der Sender 13 neue Episoden, die 2016 über den Bildschirm gehen sollen. Im Fokus steht dabei der ehemals sehr erfolgreiche und vermögende Johnny Rose (Eugene Levy), seine Frau und Soapdarstellerin Moira (Catherine O'Hara) und deren beiden Sprösslinge, die in der in Glanzzeiten erworbenen, provinziellen Kleinstadt Schitt's Creek landen und sich von dem Reichtum verabschieden mussten. Für die Mitglieder der Familie besitzt das neue Leben in der Provinzstadt jedoch einen ähnlichen Spaßfaktor wie ein ohne Unterlass durchlaufendes DVD-Menü mit Ton bei Kopfweh. Ebenfalls eine zweite Staffel bekommt die Serie "Hindsight" bei VH1. Begleitet wird darin Becca (Laura Ramsey), wie sie am Vorabend ihrer zweiten Hochzeit 20 Jahre zurückversetzt wird. Und zwar an den Morgen ihrer ersten Hochzeit.
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Im September letzten Jahres verstarb Grande Dame und TV-Legende Joan Rivers mit 81 Jahren nach einer Woche im künstlichen Koma im Krankenhaus. Kurze Zeit später wurde bekannt, dass Kathy Griffin, die in den 90er Jahren durch die Comedyserie "Susan" in der Rolle der Vicky Groener neben Brooke Shileds ihren Durchbruch feierte, ihren Posten bei "Fashion Police" einnehmen wird. Doch das dürfte nun als eher kurzes Gastspiel bei E! bewertet werden. Nach nur sieben Folgen entschied sie, dass ihr Style-Empfinden nicht mit dem der Sendung zusammen passt, in der es darum geht, das Aussehen, Auftreten und die Roben der Stars und Sternchen auf den roten Teppichen der Welt zu bewerten und scharfzüngig zu kommentieren. Ihr Abgang kommt wiederum kurz nach dem öffentlich erklärten Ende von Kelly Osbourne, die sich an einem Kommentar ihrer Kollegin Giuliana Rancic störte und dies als Anlass für ihren Ausstieg nahm. Dieser könnte allerdings auch mit einer angeblichen Wiederauflage von "The Osbournes" zusammenhängen. Rancic schoß aus Sicht Osbournes und vieler anderer übers Ziel hinaus, indem sie im Rahmen der Oscars meinte, Sängerin Zendayas Dreadlocks röchen nach Patchouli-Öl oder Marihuana. Und was macht E! nun mit dem ganzen Chaos? Setzt "Fashion Police" erst mal auf die Reservebank. Bis Herbst soll die Sendung überarbeitet werden und dann mit sechs oder sieben Folgen zurückkehren, die an große Veranstaltungen - unter anderem den Emmys - gekoppelt sein sollen. Die noch geplanten drei Folgen werden gestrichen.
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Serienfolgen, die live ausgestrahlt werden, haben in den USA schon eine lange Tradition. Bei "Will & Grace" etwa wurde das umgesetzt, bei "Hot in Cleveland", sogar zwei Mal bei "30 Rock". In diese Fußstapfen tritt nun auch die NBC-Sitcom "Undateable": Am 5. Mai wird es eine Live-Folge geben - aufgrund der Zeitverschiebung wie in den USA üblich gleich zwei Mal live gespielt, einmal für die Ost- und einmal für die Westküste. Für gestandene Comedians wie Chris D’Elia, Brent Morin, Ron Funches oder Rick Glassman, die zum Cast gehören, ist die Live-Situation immerhin kein Neuland. Damit sich der ganze Aufwand auch lohnt, gibt es eine Doppelfolge mit einer vollen Stunde Laufzeit, die zahlreiche Gaststars aber auch Musical-Einlagen umfassen soll.
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Apple wird für die US-Kabelnetzbetreiber zunehmend zum Problem. Ein Schlag war kürzlich schon die Ankündigung von HBO Now. War bislang zum Empfang der HBO-Serien ein kostspieliger Kabelzugang nötig, so lassen sich die Serien künftig beispielsweise über Apple TV für vergleichsweise günstige 15 Dollar auf dem Fernseher betrachten. Und glaubt man dem "Wall Street Journal", dann soll es ab Herbst von Apple auch noch ein Angebot geben, über das 25 lineare TV-Sender gestreamt werden können. Die Kosten sollen sich demnach auf 30 bis 40 US-Dollar belaufen und lägen damit weit unter denen der Kabelnetzbetreiber, die in den USA durchaus saftige Preise aufrufen - auch, weil deren Angebot an Kabelsendern riesig ist, darunter unzählige kleine, unbekannte Angebote. Apple würde sich hier wohl auf deutlich weniger und bekannte Sender beschränken. Unter den großen Anbietern fehlt derzeit dem Bericht zufolge vor allem NBC, das mit Comcast selbst einem Kabelnetzbetreiber gehört.© AOTVAS
Neues vom Emmy-Rennen: Nachdem die Television Academy kürzlich entschieden hatte, dass einstündige Serien nicht ohne Weiteres im Comedy-Segment eingereicht werden können, sondern per se erst einmal als Dramaserie gelten, gibt es nun erste Ausnahmeregelungen. Soll ein Einstünder weiter in den Comedy-Kategorien einsortiert werden, muss ein Panel nach Ansicht eingereichter Folgen entscheiden, ob das möglich ist. Grünes Licht gab es nun für "Shameless", das erst im vergangenen Jahr vom Drama- ins Comedy-Segment gewechselt war. Auch "Glee" muss mit der letzten Staffel nicht ins Drama-Segment wechseln, zudem darf der Neustart "Jane the Virgin" ebenfalls als Comedy-Serie eingereicht werden. Noch keine Entscheidung gibt's beispielsweise bei "Orange is the New Black".
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Die Fox-Hiphop-Soap "Empire" setzte hinter die unglaubliche Erfolgsgeschichte der ersten Staffel ein gewaltiges Ausrufezeichen: Die Serie, die einst mit 9,9 Millionen Zuschauer gestartet war, legte tatsächlich von Woche zu Woche weiter zu und endete nun vor 17,6 Millionen Zuschauern beim Staffelfinale. Das Zielgruppen-Rating, das schon zum Start bei grandiosen 3,8 lag, steigerte sich zuletzt auf herausragende 6,9. Man muss bis ins Jahr 2008 zurück gehen, um eine regulär programmierte Serienfolge auf einem der Networks zu finden, die noch erfolgreicher war - "Super Bowl"-Ausgaben ausgenommen. Damals gelang das "CSI". Sich im Lauf der ersten Staffel um über 80 Prozent zu steigern, gelang zuletzt "Men in Trees" im Jahr 2006. Auch auf die gesamte Staffel betrachtet ist "Empire" damit in der Zielgruppe nun die erfolgreichste Network-Serie. Den jahrelange Marktführer "The Big Bang Theory", der in diesem Jahr ein ganzes Stück unter den Vorjahreswerten liegt, konnte "Empire" klar auf Rang 2 verweisen. Mehr junge Zuschauer hat im US-Fernsehen einzig noch "The Walking Dead". Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, stürmte der Soundtrack nun sogar noch auf Platz 1 der Billboard-Charts - und sorgte damit dafür, dass Madonna mit "Rebel Heart" zum ersten Mal seit 1998 mit einem neuen Album nicht auf Platz 1 einsteigt. Dass ein Soundtrack einer Network-Serie an die Charts-Spitze klettert, war zuletzt "Glee" gelungen.
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Im vergangenen Jahr lief "Undateable" bei NBC noch im Sommerprogramm - und legte dort die erfolgreichste Sommer-Sitcom-Premiere seit fünf Jahren hin. Im Lauf der ersten Staffel verlor die Serie dann zwar deutlich an Schwung, trotzdem reichte es für eine zweite Staffel, die NBC diesmal sogar in der regulären Season zeigt. Und siehe da: Auf neuem Sendeplatz schalteten noch deutlich mehr ein: 6,4 Millionen Zuschauer sahen den Staffelauftakt. Die erste Staffel hatten im Schnitt 2,8 Millionen Zuschauer verfolgt. In der Zielgruppe wurden gute 1,9/6 Prozent Marktanteil erreicht. Dabei hat natürlich "The Voice" deutlich Anschubhilfe geleistet, dass das auch kein Garant für gute Quoten ist, bewies in dieser Saison allerdings "Marry Me". Im Anschluss an "Undateable" feierte dann noch die Sitcom "One Big Happy" ihren Einstand. 5,5 Millionen Zuschauer insgesamt und 1,6/5 Prozent in der Zielgruppe sind solide Werte - lassen aber auch nicht allzu viel Spielraum nach unten, wenn der Neugiereffekt nachlässt. Richtig zufrieden sein kann einstweilen The CW, das mit "iZombie" eine weitere Serie erfolgreich an den Start bringen konnte. 2,3 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 0,8/3 Prozent sind für CW-Verhältnisse ein Wert, der sich sehen lassen kann.
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Diverse Neustarts aus den Wochen zuvor machen den Networks hingegen schon weniger Freude. "American Crime" musste nach dem ordentlichen Auftakt in Woche 2 bei ABC deutlich Federn lassen. 5,8 Millionen Zuschauer und 1,4/5 Prozent in der Zielgruppe sind allenfalls noch tiefes Mittelmaß - kein Vergleich mehr zu "How to get away with Murder", das zuvor auf diesem Sendeplatz lief. Weiter in die falsche Richtung bewegt sich auch der neueste "CSI"-Ableger "CSI: Cyber". Von den 10,5 Millionen Zuschauern der Auftaktfolge waren in Woche 3 schon weniger als acht Millionen übrig. In der Zielgruppe lief die Serie mit 1,4/5 Prozent ziemlich mau. Keinerlei positiven Effekt hatte bei NBC die Verlegung von "The Slap" auf den Sendeplatz nach "The Blacklist". Mit nur noch 2,7 Millionen Zuschauern und 0,6/2 Prozent in der Zielgruppe markierte die Serie sogar neue Allzeit-Tiefs und unterbot noch das Quotenniveau von "Allegiance" in den vergangenen Wochen.
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