Im Februar wird die ARD-Soap "Verbotene Liebe" für einige Tage pausieren, um Platz zu machen für Doppelfolgen der "Heiter bis tödlich"-Reihe. Die Krimiserien schlugen sich zuletzt unter der gemeinsamen Dachmarke nicht sonderlich gut und ein echter Aufwärtstrend ist momentan auch nicht erkennbar. Allzu leicht bekamen sie es aber kaum gemacht, mussten sie doch seit ihrem Start vor mehr als einem Jahr durch das Gottschalk-Experiment am Vorabend mit wechselnden Anfangszeiten leben. Das tat auch "Verbotene Liebe" nicht sonderlich gut. Doch das alleine kann die Quotenprobleme, mit denen die Soap derzeit zu kämpfen hat, gewiss nicht erklären.
Offenkundig wird das veränderte Konzept der Serie, die sich seit Anfang 2011 mehr in die Telenovela-Richtung verändern sollte, von den Fans nicht allzu gut angenommen. Die Quoten sprechen jedenfalls eine eindeutige Sprache. Reichte es vor knapp zwei Jahren noch für zweistellige Marktanteile beim Gesamtpublikum so ist "Verbotene Liebe" davon mittlerweile weit entfernt. Im Dezember wird die Vorabend-Serie sogar einen neuen Tiefpunkt markieren: Gerade mal sieben Prozent beträgt der Marktanteil momentan noch. Das ist auch weniger als vor gut eineinhalb Jahren, als durch das "Marienhof"-Aus die Sendezeit glatt verdoppelt wurde.
Langzeittrend: Verbotene Liebe
Besonders bitter für die Macher der "Verbotenen Liebe": Inzwischen liegt die Soap sogar unter jenen Werten, die die Geschichten aus dem "Marienhof" in ihren letzten Jahren verzeichnete. Damit dürfte langsam, aber sicher auch der Rückhalt schwinden - zumal "Verbotene Liebe" zwischen "Brisant" und den Schmunzelkrimis schon jetzt wie ein Fremdkörper wirkt. Auch die jungen Zuschauer spricht die Serie längst nicht mehr so deutlich an wie noch vor wenigen Jahren. Insofern ist es also nur konsequent, wenn im Februar testweise eine zweistündige "Heiter bis tödlich"-Schiene gesendet wird, auch wenn offiziell bloß die Rede davon ist, die Aufmerksamkeit für die neue Staffel von "München 7" und die neue Serie "Zwischen den Zeilen" zu erhöhen.
Unterm Strich dürfte der Test jedoch auch deshalb reichlich spannend werden, weil die Krimis durch "Brisant" erstmals auf ein starkes Vorprogramm bauen können. Ob es gegen die "SOKO"-Serien des ZDF zu achtbaren Quoten reichen wird, steht aber freilich auf einem anderen Blatt.