Brexit© DWDL/Pohlig
Nach dem EU-Referendum der Briten, die sich mehrheitlich für ein Verlassen der Europäischen Union ausgesprochen haben, herrscht nun auch Unsicherheit im Mediensektor. Besonders hart hat es dabei den Privatsender ITV getroffen, weshalb ITV-Boss Adam Crozier sein Personal bereits davor warnte, dass die Lage seines Unternehmens auf kurze Sicht unsicher ist. In Folge des Brexit-Votums brach die ITV-Aktie am Freitag um über 20 Prozent ein und konnte sich davon auch noch nicht nennenswert erholen. Etwa zweieinhalb Milliarden Pfund Marktwert hat ITV damit nach dem EU-Referendum eingebüßt und das macht den Sender plötzlich wieder deutlich attraktiver für Investoren.

ITV ab 2013© ITV
Da auch das Pfund spürbar abgewertet wurde, stehen die Chancen einer Übernahme durch ein großes US-Haus nun besser denn je. Als Interessenten gelten hier laut "Guardian" NBCUniversal und Liberty Global. Letztere haben ohnehin bereits eine Minderheitsbeteiligung am Unternehmen. Und dann wäre da auch immer noch Discovery, das Anfang des Monats bereits grundsätzliches Interesse am Sender bekundete, einen Kauf aber aufgrund der Kostspieligkeit vorerst ausschloss. Nach dem Einbruch der Aktie hat sich diese Hürde nun aber zumindest verringert. Natürlich hat der Brexit aber nicht nur ITV getroffen. Sky verlor direkt nach dem Referendum acht Prozent. Analysten warnten Anleger, weil der mittlerweile europaweit agierende Bezahlsender 90 Prozent seiner Gewinne in UK und Irland erzielt. Der Daily Mail & General Trust verlor am Freitag sechs Prozent. Trinity Mirror, Herausgeber des Daily Mirror, verlor 19 Prozent und Johnston Press als Herausgeber verschiedener regionaler Titel und der Zeitung i brach am Freitag um 19 Prozent ein.

BBC One Ident© BBC One
Vicky McClure aus "Line of Duty" hat sich eine neue Rolle geangelt. Für BBC One wird McClure die Hauptrolle im neuen Psycho-Thriller "The Replacement" übernehmen. Mit an Bord sind unter anderem auch Richard Rankin, Dougray Scott, Neve Mackintosh, Navin Chowdhry, Siobhan Redmond und Morven Chrstie, die in der Produktion die erfolgreiche Architektin Ellen spielt, die sich in den Mutterschutz verabschiedet und von Paula, gespielt von McValue, vertreten wird. Diese fürchtet aber rasch um ihre Sicherheit, nachdem sie Paula verdächtigt, einen verstörenden Plan zu haben. Wann "The Replacement" grob laufen soll, steht noch nicht fest. Klar ist allerdings, dass die BBC das Paradies nach London holen wird. Zumindest für einige Folgen wird die eigentlich in der Karibik beheimatete Hitserie "Death in Paradise" in der neuen Staffel Halt in der britischen Hauptstadt machen und auch dort einen Mordfall in einem zweiteiligen Special aufklären. Die Drama-Abteilung der BBC hat übrigens einen neuen Chef. Piers Wenger leitet BBC Drama fortan. Wenger kommt von Channel 4, wo er seit 2012 als Head of Drama für den Serienbereich verantwortlich zeichnete. Davor arbeitete er unter anderem als Executive Producer für "Doctor Who".

ITV© ITV
Neuen Serienstoff hat unterdessen auch ITV in der Pipeline. Noch in diesem Sommer starten in Manchester die Dreharbeiten zu "Tina and Bobby". ITV erzählt darin die Geschichte der Fußballlegende Bobby Moore und dessen Frau Tina Dean und greift dabei auf die Vorlage "Bobby Moore: By the Person Who Knows Him Best" von Dean zurück. Für die Verfilmung der Beziehung konnte ITV unter anderem Michelle Keegan gewinnen, die in die Rolle der Tina Dean schlüpfen wird. Lorne MacFadyen spielt die Rolle des Weltmeisters von 1966, in weiteren Rollen sind außerdem Patsy Kensit und David Bamber mit dabei. Bei Sky1 soll derweil noch im Herbst eine neue Sitcom starten, für die der Sender James van der Beek ("Dawson's Creek") verpflichten konnte. In "Carters Get Rich", so der Name der Sitcom, geht es um eine britische Familie, der es schwer fällt, mit ihrem plötzlichen Reichtum umzugehen. Harry, der elfjährige Sohn der Familie, hat nämlich eine App entwickelt, die vom amerikanischen Milliardär Trent Zebrisky, gespielt von van der Beek, gekauft wird. Weitere Darsteller sind Rhashan Stone, Kerry Godliman, John Finnemore, Rhianna Merralls und Rio Chambers.

UEFA Euro 2016© UEFA
Abschließend ein kurzer Blick auf die Einschaltquoten. Dass England bei der Fußball-Europameisterschaft gegen Island ausgeschieden ist, führte zu einem neuen Zwei-Jahres-Rekord im britischen Fernsehen. 15,2 Millionen Zuschauer verfolgten die Partie im Schnitt auf ITV, in der Spitze waren es 16,9 Millionen Zuschauer. ITV erreichte mit dem Siel einen stolzen Marktanteil von 60 Prozent und den stärksten Wert einer Fernsehsendung seit dem WM-Spiel Englands gegen Uruguay vor zwei Jahren. Über tolle Werte darf sich auch Sky Atlantic freuen. Das Staffelfinale von "Game of Thrones" wurde dort am Montag von 1,83 Millionen Zuschauern gesehen. Dabei griffen 1,14 Millionen Zuschauer aus den Simulcast in der Nacht (oder einer Aufnahme dessen) zurück, während 682.000 Zuschauer die Primetimeausstrahlung sahen. Es darf davon ausgegangenen werden, dass sich die totale Zuschauerzahl durch zeitversetzte Nutzung aber noch verdoppeln oder gar verdreifachen wird. Beim legendären Glastonbury Festival war das Interesse an Adeles Auftritt am stärksten. In der Spitze sahen 3,7 Millionen Zuschauer den Auftritt; das ist der höchste Wert für den Samstags-Headliner seit 2008.