Über gute Quoten konnte sich unterdessen am Montagabend auch Tom Bradby mit den "ITV News at Ten" freuen. Die Sendung hatte 3,6 Millionen Zuschauer und damit deutlich mehr als üblich, bewegt sie sich doch für gewöhnlich bei rund zwei Millionen Zuschauern. Der simple Grund: Die BBC sendete ausnahmsweise und wie von John Whittingdale grundsätzlich gefordert seine Nachrichten erst eine halbe Stunde später, die Zuschauer wollten sich aber dennoch bereits zur vollen Stunde informieren. Die BBC-Nachrichten liefen mit 2,4 statt für gewöhnlich über vier Millionen Zuschauern entsprechend schlechter. Dass BBC News und BBC World News zusammengelegt werden könnten (UK-Update vom 18. Mai), kommt bei der Politik übrigens nicht gut an. Selbst Whittingdale ließ sich dazu hinreißen zu sagen, dass die BBC nicht an ihrem Nachrichtenbudget sparen oder einen Sender schließen soll.
Discovery schielt auf ITV, Wimbledon bei Eurosport
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© Bill David Brooks (CC BY-SA 2.0)
Acht Jahrzehnte lang wurde Wimbledon alleine in der BBC übertragen. In diesem Jahr wird dies erstmals anders sein: Discovery ist ein erneuter Coup gelungen und hat sich ebenfalls Rechte an dem Tennis-Turnier gesichert. Der Deal mit dem All England Lawn Tennis Club muss formal zwar noch endgültig in Verhandlungen mit der BBC und der Medienbehörde Ofcom finalisiert werden, was angesichts der Sparmaßnahmen der BBC aber nur eine Formsache sein dürfte. Nach der Planung würden Eurosport und die BBC beide das Finale live übertragen. Zusätzlich würde auch Eurosport tägliche Highlightsendungen in sein Programm nehmen. Letzteres allerdings nicht parallel zu "Today at Wimbledon" auf BBC Two. Dort kehrt man nach der Kritik im Vorjahr nun übrigens wieder zum klassischen Format zurück und hat "Wimbledon 2day" wieder begraben.
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Discovery ist übrigens noch immer an einen großen Einstieg in den britischen Free-TV-Markt interessiert, wo man bislang nur mit dem Mini-Sender Quest unter dem Radar fliegt. Discovery-Boss David Zaslav brachte dabei einmal mehr Channel 4 ins Spiel. Nachdem die Regierung derzeit aber die Meinung vertritt, den Sender doch nicht vollständig zu privatisieren, müsse erst abgewogen werden, welchen Einfluss auf das Programm Discovery als Teilhaber überhaupt nehmen könnte und wie groß der öffentliche Auftrag weiterhin sein würde, meint Zaslav. Auch der Privatsender ITV sei aber grundsätzlich interessant für Discovery, laut Zaslav mit geschätzt über 10 Milliarden Pfund aber derzeit zu kostspielig. Heißen muss das aber letztlich erstmal nichts: Allerdings sei nichts unmöglich, fügt Zaslav nämlich hinzu. Erst einmal möchte man aber versuchen, ähnlich wie mit Sky und der BBC, auch mit ITV stärker zusammenzuarbeiten. Denkbar wäre außerdem ein Einstieg mit einem Partner wie Liberty Global, die ohnehin bereits zehn Prozent an ITV halten und auch bei der Übernahme von All3Media bereits der Partner an der Seite von Discovery waren.
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"Top Gear" hat mit der zweiten Folge im linearen Fernsehen ein Drittel seiner Zuschauer von der Premiere verloren und damit bei BBC Two am Sonntagabend nur 2,8 Millionen Zuschauer unterhalten. Das ist tatsächlich ein herber Verlust, allerdings ist gegenwärtig die endgültige Zuschauerzahl noch unsicher. Die erste Folge profitierte nämlich enorm von der zeitversetzten Nutzung. Mit der zeitversetzten Nutzung haben 6,42 Millionen Zuschauer die Premiere von Chris Evans und Matt LeBlanc gesehen, womit sich "Top Gear" plötzlich doch deutlich über der von Evans anvisierten Fünf-Millionen-Marke und auch knapp über dem Vorjahresschnitt bewegte. Über den BBC iPlayer kamen bis vergangenen Freitag außerdem weitere 1,75 Millionen Abrufe hinzu.
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Die Zukunft eines weiteren Formats, das viele Jahre bei BBC Three lief und den Wechsel ins Web nicht überlebte, ist geklärt. "Bizarre ER" mit gleichermaßen erstaunlichen wie schockierenden Fällen aus der Notaufnahme wird künftig beim Unterhaltungskanal E4 beheimatet sein. Der junge Ableger von Channel 4 hat eine zehnteilige Staffel bei Maverick TV bestellt und plant, die neuen Folgen noch in diesem Jahr zu senden. Der Gameshow-Sender von Sky, Challenge, wird sich unterdessen von einer Eigenproduktion verabschieden. "Videogame Nation" wird nicht fortgesetzt, was laut Moderator Dan Maher aber nicht auf schwache Quoten zurückzuführen sei. Stattdessen sei es äußerst schwierig, Verantwortliche in den Sendern davon zu überzeugen, dass eine ernste Show rund um PC- und Konsolenspiele ein Publikum erreichen kann – was es trotz guter Quoten auch erschwert, einen neuen Sender für das Format zu finden. "Videogame Nation" war die einzige Fernsehsendung, die sich Games widmete. Auch Festival-Liebhaber müssen sich auf Einschnitte einstellen: Die BBC wird ihre Berichterstattung vom Glastonbury Festival etwas zurückfahren und in diesem Jahr nur noch insgesamt 25 Stunden übertragen. Im vergangenen Jahr sendete die BBC über ihre diversen Kanäle noch 30 Stunden vom Festival.
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