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Nachdem Rita Ora nach nur einer Staffel zum Konkurrenzformat "The X Factor" wechselte, war klar, dass BBC One bei "The Voice UK" wieder eine neue Besetzung suchen musste – dass am Donnerstag aber gleich zwei neue Coaches genannt wurden, überraschte dann aber doch. Besonders überrascht haben dürfte dies Tom Jones, der künftig nämlich ebenfalls nicht mehr dabei ist. In einem Facebook-Posting beklagte er sich entsprechend, dass er die Zeit für Staffel 5 bereits freigeräumt habe und nur einen Tag vor der öffentlichen Bekanntgabe ohne ein Gespräch von seinem Ausscheiden erfuhr. Jones war seit Beginn Teil der Show und muss den Stuhl nun für Boy George räumen. Den weiblichen Part im neuen Line-Up übernimmt fortan Paloma Faith, die bereits vor zwei Jahren heiß gehandelter Kandidat für die Castingshow war; letztlich entschied sich die BBC aber damals für Kylie Minogue. Unverändert mit dabei sind Ricky Wilson und will.i.am, der als Einziger nun noch von der Ursprungsbesetzung übrig bleibt. A propos Casting: ITV hat bei "Britain's Got Talent" ausgerechnet bei der diesjährigen Siegerin gegen die Senderichtlinien verstoßen. Jules O'Dwyer hat Kunsttücke mit ihrem Hund Matisse aufgeführt, beim Balancieren über ein Seil wurde aber ein Double eingesetzt, worüber erst nach dem Sieg informiert wurde. Nach Ansicht der Medienaufsicht Ofcom wurden die Zuschauer im Wettbewerb erheblich in die Irre geführt. Wer für O'Dwyer und Matisse kostenpflichtig gevotet hat, kann sich nun sein Geld bei ITV zurückholen oder es zur Spende freigeben.
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Das lineare Ende von BBC Three rückt näher und so langsam zeichnet sich auch ab, wie sich der öffentlich-rechtlichen Jugendkanal aus dem Fernsehen verabschieden wird. Zwar steht eine finale Entscheidung des Aufsichtsgremiums noch aus, doch der Fahrplan wurde bereits veröffentlicht. Um die Marke nicht zu beschädigen, lehnt man bei der BBC mittlerweile einen schrittweisen Übergang in einen Wiederholungsbetrieb bis zur Umwandlung zum Internetsender im April kommenden Jahres ab. Stattdessen soll BBC Three nach aktueller Planung bereits von Januar bis Ende Februar ein Übergangskanal werden und neben dem Online-Angebot, das ab diesem Sommer schrittweise erneuert werden soll, existieren, dann aber auch bereits zum 1. März im Fernsehen sterben, um weitere vier Millionen Pfund zu sparen. Bereits ab Herbst sollen weitere Three-Formate den Sprung in die Programme von BBC One und BBC Two schaffen. Im kommenden Jahr soll Three dann online auch auf der Homepage der BBC eine größere Rolle spielen und nicht nur im iPlayer stattfinden. Helfen soll ein großes Media-Budget: Die BBC will die Hälfte des gesamten Marketingbudgets dafür nutzen, den Online-Start von BBC Three in anderen Medien zu bewerben.
© ITV
Der Privatsender ITV bereitet sich langsam aber sicher auf die Zeit nach "Downton Abbey" vor und hat ein neues Period-Drama in der Pipeline. Ab September wird auf der griechischen Insel Korfu die neue Serie "The Durrells" gedreht. Sie basiert auf den Memoiren von Gerald Durrell und spielt im Jahre 1935. Keeley Hawes spielt in der Serie Louisa Durrell, deren Ehemann Jahre zuvor starb und auch sein hinterlassenes Geld wird langsam immer knapper. Sie beschließt, mit ihren vier Kindern Großbritannien zu verlassen und auf Korfu neu anzufangen. Geschrieben werden die Folgen von Simon Nye ("Men Behaving Badly"), mit an Bord sind auch Leslie Caron und der griechische Star Alexis Gergoulis. Während es hier noch dauern wird, bis die sechs Folgen im Fernsehen ausgestrahlt werden, hat Channel 4 sich auch die zweite Staffel der gefeierten Serie "The Returned" gesichert und wird sie kurz nach der Premiere bei Canal+ im Herbst auch in Großbritannien zeigen. E4 verliert dagegen eine Serie an Comedy Central: "Bob's Burger" wird ab der dritten Staffel beim Viacom-Kanal laufen, nachdem man dort einen neuen Deal mit Warner Bros. geschlossen hat. Teil des Deals ist auch die NBC-Serie "Undateable", die damit ihre UK-Premiere bei Comedy Central im Pay-TV feiern wird. Auch "Malcolm in the Middle" gehört nun komplett zum Portfolio, "Friends" kann man nun bis 2019 rauf und runter senden.
© Channel 5
Die Abenteuershow "The Island", in der eine Gruppe von Menschen auf zwei Inseln im Pazifischen Ozean ausgesetzt werden, war mit den ersten beiden Staffeln für Channel 4 ein ordentlicher Erfolg. Nun soll der Sender auch an einer Promi-Variante der Show arbeiten. Laut "Broadcast" ist diese für das kommende Jahr geplant und soll im Umfeld der Spendengala "Stand Up 2 Cancer" gesendet werden. Bestätigt ist dies aber noch nicht – anders als der Start der Promi-Variante von "Big Brother" bei Channel 5. "Celebrity Big Brother UK" mit dem Duell zwischen Großbritannien und den USA wird dort bereits in der kommenden Woche an den Start gehen. Der große Bruder öffnet seine Pforten am 27. August mit einer zweistündigen Liveshow, für einen Abend später ist bereits ein "Divide & Rule"-Special angekündigt. Ohne Promis soll derweil eine neue Show bei Sky1 auskommen. Der Bezahlsender setzt dabei auf den beliebten Dart-Sport und macht diesen zum zentralen Element von "One Hundred and Eighty". Bekannte Dartspieler sollen darin gemeinsam mit Normalos Teams bilden und um Geld spielen. ITV Studios produziert zunächst acht einstündige Folgen. Die Moderation übernimmt Davina McCall, als Kommentator verpflichtete Sky1 bereits Freddie Flintoff.
UK-Quoten-Update
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"The Great British Bake Off" verlor im Vergleich zum Staffelauftakt zwar einige Zuschauer, doch freilich war die Backshow auch in dieser Woche ein voller Erfolg für BBC One. 8,87 Millionen Zuschauer schalteten am Mittwoch ein und sorgten damit für einen grandiosen Marktanteil von 41,8 Prozent. Die Backshow ist dabei auch freitags noch einmal erfolgreich, wenn bei BBC Two "Extra Slice" als Ableger der Show läuft. 2,31 Millionen Zuschauer schalteten diesmal ein und bescherten dem Sender damit gute 11,6 Prozent. BBC Two landete damit nur knapp hinter dem großen BBC One, das derzeit freitags die dritte Staffel "Ripper Street" sendet. Zur Erinnerung: Die Serie wurde nach der zweiten Staffel bereits eingestellt, dann aber sprang Amazon ein und spendierte eine dritte Staffel, die beim Versandhändler längst zum Abruf bereit steht. Die Wiederholung im linearen Fernsehen reißt dann auch keine Bäume mehr aus. Nur noch 2,74 Millionen Zuschauer schalteten ein – mehr als recht schlechte 14,0 Prozent waren damit nicht zu holen.
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Am Samstagabend herrscht derzeit noch Flaute: ITV wartet auf den Start von "The X Factor", bei BBC One muss man noch die Zeit bis zum "Strictly Come Dancing"-Auftakt überbrücken. Die neue ITV-Gameshow "Keep It in the Family" tut sich samstags noch schwer und erreichte lediglich 2,65 Millionen Zuschauer und 13,8 Prozent. "The Saturday Night Story" bliebt anschließend bei 2,30 Millionen Zuschauern und 13,5 Prozent stecken; "The Bourne Supremacy" unterhielt anschließend weniger als anderthalb Millionen Zuschauer und damit nur miese 8,3 Prozent. Bei BBC One schlug "Casualty" mit 4,20 Millionen Zuschauern und 23,1 Prozent noch am besten. Die Show "Five Star Family Reunion" kam am frühen Abend derweil nur auf 3,08 Millionen Zuschauer und 17,7 Prozent. Ordentlich lief indes am Montagabend das 90-minütige Drama "The Scandalous Lady W" mit Natalie Dormer auf BBC Two. 2,51 Millionen Zuschauer schalteten ein und bescherten dem Sender damit einen Marktanteil von 12,9 Prozent.