UK-Update vom 11. Februar
Premier League: 7 Milliarden für Fußball. 7 Milliarden!
© Mr. Nico / photocase
Die Premier League hat die Pay-TV-Rechte nun auch vergeben. Freuen können sich BT Sport und Sky, das im stärkeren Wettbewerb satte 83 Prozent mehr als bislang zahlt. Außerdem im UK-Update: "Broadchurch" erholt sich und alle Gäste des ESC-Jubiläums.
© Premier League Die Premier League hat am Dienstag die Rechte für die kommenden drei Spielzeiten ab der Saison 2016/17 vergeben. Die Liga kann sich nun über geradezu astronomische Einnahmen freuen: 5,14 Milliarden Pfund werden durch den Verkauf der Pay-TV-Rechte in den drei Jahren insgesamt eingenommen, das sind umgerechnet knapp sieben Milliarden Euro. Der Löwenanteil entfällt dabei auf den Bezahlsender Sky, der sich die Rechte an der Premier League einiges kosten lässt. Hier zeigt sich der harte Wettbewerb mit BT Sports: Aus Sorge, die attraktivsten Rechte an den Konkurrenten zu verlieren oder nur wenige Pakete zu bekommen, zahlt Sky nun satte 83 Prozent mehr als bislang und legt für 126 Spiele, die in fünf Paketen vermarktet werden, pro Saison nun 1,39 Milliarden Pfund auf den Tisch. Insgesamt lässt sich alleine Sky die Premier League bis 2019 also rund 4,18 Milliarden Pfund kosten (zirka 5,64 Milliarden Euro) kosten, für die aktuell laufende Rechteperiode zahlte Sky "nur" 2,3 Milliarden Pfund.
© Mr. Nico / photocase Mit den neuen Rechtepaketen hat Sky Zugriff auf 26 First-Picks und kann erstmals auch live am Freitagabend vom Spielfeld berichten. Pro Spiel zahlt Sky künftig mehr als elf Millionen Pfund alleine für die Rechte; bislang sind es 6,6 Millionen Pfund. Den Zuschlag für die übrigen zwei Pakete - Sky darf aus Wettbewerbsgründen ohnehin nicht alle Live-Pakete besitzen - erhält der Telekommunikationsriese BT, der in den vergangenen Jahren mit BT Sport ein harter Konkurrent für den Bezahlsender Sky wurde. BT Sport wird künftig 42 Spiele pro Saison übertragen, vier mehr als bislang. BT wird für alle drei Spielzeiten insgesamt 960 Millionen Pfund zahlen, also rund 1,29 Milliarden Euro. Die Preissteigerung ist hierbei, verglichen mit Sky, beinahe schon moderat: Zahlt man bislang 246 Millionen Pfund pro Saison, sind es so künftig rund 320 Millionen Pfund. Legt man diese Summe auf die einzelnen Begegnungen um, dann zahlt BT Sport pro Spiel etwa 7,6 Millionen Pfund. Bereits Anfang des Monats sicherte sich die BBC die Highlight-Rechte für umgerechnet rund 270 Millionen Euro (+ 13,5 Prozent). Nach Vermarktung der internationalen Rechte geht man in Großbritannien davon aus, dass die Premier League insgesamt etwa 8,5 Milliarden Pfund, also gut elfeinhalb Milliarden Euro, mit den Rechten für die drei Spielzeiten einnehmen kann.
© BT Sport BT Sport ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen und machte durch den aggressiven Rechteerwerb auf sich aufmerksam. Bereits ab der kommenden Saison läuft die Champions League beispielsweise ausschließlich bei BT Sport. Spannend wird bei beiden Anbietern und bei Sky im Besonderen nun, wie die immensen Kosten wieder reingeholt werden. Bei Sky könnte auf die rund acht Millionen Abonnenten von Sky Sports etwa eine Preiserhöhung zukommen. BT Sport kommt derweil auf rund fünf Millionen Abonnenten, wovon aber nur wenige für das Angebot auch zahlen: Die BT nutzt die Sportübertragungen auf dem hauseigenen Sender vor allem, um die Breitbandpakete an den Mann zu bringen. Dort ist BT Sport als Gratisbeilage enthalten. Fraglich ist aber, ob dies auf Dauer so bleiben wird.
Weitere Nachrichten aus UK
© BBC Ende März wird relativ kurzfristig in London das sechzigste Jubiläum des "Eurovision Song Contest" mit einem Konzert gefeiert. Die BBC, die das Event ausrichtet, hat nun alle Teilnehmer der musikalischen Rückschau präsentiert. Nachdem in der vergangenen Woche bereits Conchita Wurst, Nicole, Emmelie de Forest, Lordi, Natasha St-Pier und die Herreys bestätigt wurden, schlossen sich dem Konzert nun noch einige ESC-Größen an. Aus Irland wird Johnny Logan auftreten und ein medley aus "What's Another Day" und "Hold Me Now" singen. Mit einem Medley spanischer Songs wird außerdem Rosa López dabei sein, während aus Luxemburg - selbst schon lange nicht mehr beim ESC dabei - Anne-Marie David auftreten wird. Loreen wird noch einmal ihren Hit "Eurphoria" schmettern, die Olsen Brothers sind mit ihrem Siegestitel ebenfalls dabei, und Dima Bilan aus Russland darf ein Medley von "Never Let You Go" und "Believe" trällern. Das Königreich selbst schickt Brotherhood of Man ins Rennen. Letzter bestätigter Künstler ist Dana International aus Israel. Präsentiert wird die Show von Graham Norton und Petra Mede, die den schwedischen "Eurovision Song Contest" vor zwei Jahr moderierte. Während ORF und SRF bereits ankündigten, die Show auszustrahlen, konnte sich die ARD noch nicht dazu durchringen, "Eurovision's Greatest Hits" in einem ihrer Sender unterzubringen.
© Channel 4 Graham Lineham, kreativer Kopf hinter der "IT Crowd", arbeitet gemeinsam mit Adam Buxton an einer neuen Sitcom für Channel 4. Unter dem Titel "The Cloud" entwickeln beide derzeit einen Stoff, der in einer Raumstation spielt, die um die Erde kreist. An Bord befindet sich eine Gruppe, die dort den irdischen Trends wie Selfies und Katzenfotos entkommen will, leider aber auch technisch nicht allzu bewandert ist - was aufgrund nicht gerade verlässlicher Technik eher problematisch ist. Ob daraus eine ganze Serie wird, soll sich im Laufe des Jahres entscheiden. Fix ist bei Channel 4 dagegen bereits, dass die Doku-Reihe "Bodyshockers" noch in diesem Jahr mit sechs neuen Folgen zurückkehren wird.
© ITV Der Privatsender ITV hat die Sitcom "Benidorm" erwartungsgemäß um eine weitere Staffel verlängert. Wie der Kanal bekannt gab, starten im Sommer die Dreharbeiten zu den neuen Folgen vor Ort in Spanien. Geplant sind sieben neue Folgen. Daneben hat ITV auch gleich ein komplett neues Format angekündigt. In "Newzoids" sollen animierte Puppen das Wochengeschehen lustig aufbereiten. Die sehr überzeichneten Figuren sind dabei Abbilder von Prominenten wie Beyoncé und David Cameron. Inhaltlich treffen beispielsweise David Cameron und Nick Clegg in der Krawalltalkshow von Jeremy Kyle aufeinander. Jon Culshaw und Debra Stephenson leihen den animierten Puppen ihre Stimmen. Wann es los geht, ist noch nicht bekannt. Anders als beim neuen Medical Drama "Critical" bei Sky. Wie der Bezahlsender nun bekannt gab, wird die Echtzeitserie bereits am 24. Februar bei Sky1 starten. Sky Arts hat sich derweil die Rechte an der zweiten Staffel der dänischen Serie "The Legacy" geschnappt und wird sie noch dieses Jahr ausstrahlen. Die UK-Rechte an der Starz-Serie "Outlander" hat sich unterdessen Amazon gesichert.
UK-Quoten-Update
© ITV/Kudos Bereits am vergangenen Dienstag feierte "Silent Witness" das Finale der achtzehnten Staffel und konnte hierzu noch einmal zulegen. Genau sechs Millionen Zuschauer sahen die letzte Folge der Staffel auf BBC One, womit gute 25,3 Prozent erreicht wurden. Wichtiger war das Finale von "Silent Witness" aber fast schon für ITV, denn dort hatte "Broadchurch" am Montag nun nicht mehr mit so starker Konkurrenz zu kämpfen. Und das wirkte sich auf die Quoten tatsächlich sehr stark aus: Über eine Million Zuschauer gewann das Küstenort-Drama in dieser Woche zurück und steigerte sich auf sehr gute 5,86 Millionen. Damit erzielte ITV sehr gute 25,9 Prozent, mehr als sechs Prozentpunkte mehr als noch vor einer Woche. Zur gleichen Zeit ermittelt bei BBC One nun wieder "New Tricks", womit aber nur maue 3,17 Millionen Zuschauer und 14,0 Prozent erreicht wurden.
© BBC One Am Sonntag wurden die BAFTA Film Awards vergeben und aus Sicht der Quoten kann man bei BBC One durchaus zufrieden sein. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Zeremonie deutlich einbrach, konnte die von Stephen Fry moderierte Gala nämlich wieder zulegen. 4,91 Millionen Zuschauer schalteten diesmal ein, womit BBC One einen guten Marktanteil von 24,1 Prozent erreichte. Richtig stark war BBC One aber abseits der Preisverleihung. "Countryfile" unterhielt am frühen Abend 7,60 Millionen Zuschauer und starke 33,7 Prozent und "Call the Midwife" hatte direkt vor den "BAFTAs" sogar 8,81 Millionen Zuschauer. Gut lief es auch für "Dragon's Den" auf BBC Two. Die Gründershow erreichte in direkter Konkurrenz zu den "BAFTAs" 2,39 Millionen Zuschauer und 10,2 Prozent. Ein kapitaler Flop ist derweil "Get Your Act Together" auf ITV. Die Panelshow von Stephen Mulhern, der enttäuscht von der Rezeption der Sendung ist, kam gerade einmal auf 1,73 Millionen Zuschauer und desaströse 7,4 Prozent. "All Star Family Fortunes" tat sich danach mit 2,25 Millionen Zuschauern und 8,5 Prozent ebenso schwer. "Mr Selfridge" legte kräftig zu und wurde von 3,88 Millionen Zuschauern gesehen (16,5 Prozent).
© Channel 5 Channel 5 dehnte "Celebrity Big Brother" in diesem Jahr deutlich aus, was angesichts der Quoten aber auch verständlich ist. Zum Finale, das Katie Price für sich entschied, legte die Reality-Show am Freitag noch einmal zu und amüsierte 2,75 Millionen Zuschauer. Damit erreichte Channel 5 tolle 13,1 Prozent. Direkt im Anschluss sahen außerdem 1,19 Millionen Zuschauer die Verlängerung im Rahmen von "Celebrity Big Brother's Bit on the Side" (11,4 Prozent). Schneller vorüber ging "The Jump" bei Channel 4. Das Finale am Montag sahen dort 1,73 Millionen Zuschauer, womit 7,4 Prozent der Zuschauer einschalteten. Auf einem ähnlichen Niveau bewegten sich auch die übrigen Ausgaben der täglichen Live-Show. BBC One war unterdessen mit den Sportübertragungen in dieser Woche erfolgreich. Die Übertragung vom FA Cup sahen am Mittwoch 4,49 Millionen Zuschauer, was 20,1 Prozent entspricht. Beim Six Nations Rugby und der Begegnung zwischen Wales und England schalteten am Freitag dann sogar 7,31 Millionen Zuschauer ein, was 31,4 Prozent entspricht. Am Samstag steigerte sich "The Voice UK" unterdessen auf ein neues Hoch von 8,72 Millionen und 40,3 Prozent.
Premier League: 7 Milliarden für Fußball. 7 Milliarden!
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