"Sherlock" verlängert, "Doctor Who"-Skripte online

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  Bereits in der vergangenen Woche berichteten wir über Spekulationen rund um "Sherlock". Darsteller Martin Freeman stellte ein Weihnachtsspecial in Aussicht - und dazu dürfte es nun auch wirklich kommen. BBC One hat nämlich eine Verlängerung der national wie international sehr beliebten Serie bekannt gegeben. Zunächst wird ab Januar ein Special gedreht, ohne hier aber Details zu nennen. Naheliegend ist, dass es sich dabei um das von Freeman angedeutete Weihnachtsspecial handeln dürfte. Daneben wird es auch eine vierte Staffel mit drei neuen Folgen geben. Die dürften, auch wegen der anderen Verpflichtungen von Freeman und Benedict Cumberbatch, noch etwas auf sich warten lassen. Bereits im Herbst startet dagegen die fünfte Staffel von "Downton Abbey". Julian Fellowes hat nun auch eine sechste Staffel in Aussicht gestellt, die von ITV freilich erst noch bestätigt werden muss. Beim Sender dürfte man aber großes Interesse an einer Fortsetzung haben und sich auch über Fellowes Bereitschaft freuen. In der Vergangenheit hat er nämlich immer wieder betont, dass er die Serie nicht ewig fortsetzen werde.
• © BBC
  Große Panne bei "Doctor Who". Bevor am 23. August die erste neue Folge mit Peter Capaldi auf Sendung geht, bittet BBC Worldwide nun darum, dass die Inhalte nicht vorher schon verbreitet werden. Fünf Skripte sind nämlich bereits online aufgetaucht, unter anderem auch das der ersten neuen Folge. Derzeit werde untersucht, wie es dazu kommen konnte. Außerdem entschuldigte sich BBC Worldwide bereits bei den an der Serie Beteiligten für diesen Vorfall. Derzeit sieht es so aus, als seien die Skripte beim Versand zu BBC Worldwide in Miami an die Öffentlichkeit geraten. Dort wurden die Skripte für die Übersetzung für Lateinamerika benötigt. BBC Three hat unterdessen das erste neue Drama seit Ankündigung des Wechsels ins Internet angekündigt. "Tatau" kommt von den "Being Human"-Machern und handelt von den zwei Londoner Freunden Kyle und Pete, die die Welt bereisen. Auf den Cookinseln findet Kyle eine Leiche im Wasser - die ist allerdings bei Eintreffen der Polizei plötzlich verschwunden. Später stellt sich heraus, dass Kyle in die Zukunft blicken kann. Schauspieler sind noch nicht bekannt gegeben worden, gedreht wird ab September. Denkbar ist, dass die Serie auch einen Slot bei BBC One oder BBC Two bekommt, wo einige Sendungen von BBC Three auch im linearen Fernsehen weiter verbreitet werden sollen.
• © ITV
  Mit "Broadchurch" landete ITV im vergangenen Jahr einen fesselnden Hit, der auch FOX in den USA überzeugte. Dort bestellte man mit "Gracepoint" eine Adaption des Dramas, bei der auch wieder David Tennant die Hauptrolle übernimmt. Für Großbritannien hat nun wiederum ITV die Rechte an der Adaption erworben. Unklar ist allerdings noch, welcher Sender die zehnteilige US-Fassung ausstrahlen wird. Denkbar ist hier, dass einer der kleineren ITV-Sender zum Zug kommt, auch um das Original, das erst im kommenden Jahr weiter geht, nicht zu schwächen. Bei "Mr Selfridge" steht unterdessen, wohl wieder zu Jahresbeginn, bereits die dritte Staffel an. Serienschöpfer Andrew Davies denkt auch bereits an eine vierte Staffel - die soll dann aber auch die letzte sein. Das sei ohnehin immer vorgesehen gewesen - sofern die Zuschauer die Serie mögen, so Davies. Und die könnten ihm bei dieser Planung tatsächlich in die Quere kommen.  War die erste Staffel mit im Schnitt 7,99 Millionen Zuschauern noch ein wahnsinnier Erfolg, verlor die Serie mit der zweiten Staffel weit über zweieinhalb Millionen Zuschauer. Sollte es mit der dritten Staffel noch weiter nach unten gehen, empfiehlt sich "Mr Selfridge" nicht wirklich für eine Fortsetzung.
• © Art Streiber
  In den nächsten Monaten stehen wieder zwei ambitioniertere Sender-Neustarts an. Bereits im August bringt Turner den Sender truTV nach Großbritannien und verbreitet diesen erstaunlicherweise als Free-TV-Kanal über Freeview. Neben den bereits bekannten Reality-Formaten wurde nun eine weitere Sendung bekannt gegeben, die dem Sender große Aufmerksamkeit verspricht: truTV setzt gleich zum Start auf Conan O'Brien. Dessen Show "Conan", die in den USA beim ebenfalls zu Turner gehörenden Sender TBS gesendet wird, läuft dann immer montags bis freitags um 23:00 Uhr. Unterdessen hat auch ITV einen Ausblick auf den Sender-Neustart ITVBe gegeben. Bekannt war hier bereits, dass der an Frauen gerichtete Kanal das erfolgreiche ITV2-Format "The Only Way Is Essex" übernehmen wird - dazu gesellen sich nun weitere Eigenproduktionen. "The Real Housewives", in den USA bereits in mehreren Städten angesidelt, bekommt nun auch einen britischen Ableger. ITVBe wird die Adaption in Cheshire ansiedeln. In "Seven Days With..." begleitet der Sender einen Promi eine Woche lang, während "Baby Waers Prada" Eltern zeigt, für die für ihre Kinder ausschließlich teure Luxus-Mode infrage kommt. Die ITV-Datingshow "Dinner Date" bekommt mit neuen Folgen außerdem einen Primetime-Sendeplatz bei ITVBe.
• © BBC
  Plötzlicher Geschlechtswandel im Kinderfernsehen: Die BBC wird beim angekündigten Comeback der "Danger Mouse" bei einigen Charakteren das Geschlecht wechseln. Wer früher männlich war, muss es in der Neuauflage nun nicht mehr zwingend sein. Im Original habe es zu wenige weibliche Charaktere gegeben, was man nun anpassen möchte. Mit der Änderung wolle man den jungen Zuschauern auch etwas Neues bieten - ob dafür aber wirklich eine plötzliche Transformierung bereits bestehender Charaktere nötig ist? Stören werden sich daran aber wohl ohnehin nur Erwachsene, die die bis 1992 gezeigte Originalversion kennen und nicht zur CBBC-Zielgruppe gehören. Die schauen vielleicht eher Comedy Central, das sich nun an eine Sitcom wagt und einen Piloten zu "I Live With Models" bestellt hat. Darin geht es um einen molligen Briten, der als Handmodel entdeckt wird und nun mit drei anderen Models in einem Apartment in Miami lebt. Gedreht wird aber dennoch in Großbritannien. Überzeugt der Pilot, dann setzt Comedy Central den Weg der Eigenproduktionen fort. Der Sender verpflichtete bereits Russell Howard, der beim Sender zwei neue Shows präsentieren wird. Auch die Wiederholungsrechte an seinen "Good News" hat Comedy Central erworben.
• © BSkyB
  Bei BSkyB gibt es weiterhin Bestrebungen, die Sky-Geschäfte in Deutschland und Italien zu übernehmen und unter Sky Europe zu vereinen. Ein Analyst der UBS rechnet nun damit, dass BSkyB für dieses Vorhaben auch auf den Anteil an ITV verzichten könnte. Bislang hält BSkyB noch 7,5 Prozent am Privatsender; ein Verkauf würde Geld für eine Übernahme von Sky Deutschland und Sky Italia einspülen - und gleichzeitig das Ofcom besänftigen. Denkbar ist demnach aber auch, dass die ITV-Anteile schlicht an 21st Century Fox als Teil der Übernahme von Sky Deutschland/Italien übergeben werden. Ein Problem hat unterdessen Channel 5: Große Marken werden dort in nächster Zeit im Werbeblock nicht auftauchen. Die Mediaagentur Omnicom, die Werbung von 90 Partnern, darunter McDonald's, Vodafone und Apple, platziert, hat das Budget von Channel 5 komplett abgezogen und zu ITV verschoben. Bis 2015 werden die Marken nun nicht mehr bei Channel 5 werben. Der Privatsender, kürzlich von Viacom übernommen, ist offenbar nicht mehr attraktiv genug. Zu sehr ist man von "Big Brother" abhängig, die US-Serien haben ihren Glanz verloren und wichtige Fußballrechte hat ITV dem Sender abgeluchst. Reality-Dokus wie das nun verlängerte "Age Gap Love" stehen immer mehr im Fokus, kratzen damit aber auch am Image des Senders.

UK-Quoten-Update

• © BBC
  Sport bestimmt auch weiterhin die Sicht auf die Quoten - wobei neben der Fußball-Weltmeisterschaft auch Wimbledon eine tragende Rolle spielt. Das Finale der Herren erreichte hier am Sonntag nämlich in der Spitze 9,86 Millionen Zuschauer und starke 54,3 Prozent auf BBC One. Im Schnitt kam die Übertragung auf 5,89 Millionen Zuschauer und 38,6 Prozent, womit Wimbledon noch hinter dem Fußball rangiert. Am Dienstag erreichte BBC One etwa mit der Begegnung zwischen Belgien und den USA im Schnitt 7,13 Millionen Zuschauer und 39,7 Prozent (inkl. Rahmenberichterstattung), während den Einzug der Brasilianer ins Halbfinale am Freitag im Schnitt 7,48 Millionen Zuschauer auf ITV sahen (37,1 Prozent). Das Spiel zwischen Deutschland und Frankreich sahen zuvor bereits 5,19 Millionen Zuschauer auf BBC One, womit 34,3 Prozent erreicht wurden. Am Samstag sahen im Schnitt 7,70 Millionen (42,8 Prozent) und in der Spitze 9,18 Millionen das Spiel zwischen den Niederlanden und Costa Rica, während zuvor 4,42 Millionen das Aus für Belgien auf ITV sahen (33,1 Prozent).
• © E4
  Channel 4 mag etwas in der Krise stecken, dem jungen Ableger E4 geht es aber immer besser. Am Montag wurde nun ein neuer Senderrekord für einen Drama-Neustart verzeichnet. 1,39 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge von "The 100", womit sehr starke 6,5 Prozent erreicht wurden. Eine Stunde später kamen über E4+1 dabei sogar noch einmal 351.000 Zuschauer bzw. 2,1 Prozent hinzu. Gar nicht gefruchtet hat unterdessen "Orphan Black" auf BBC Three: Das Staffelfinale sahen dort am Mittwoch gerade einmal 245.000 Zuschauer, was 1,4 Prozent entspricht. "24: Live Another Day" erreichte am gleichen Abend, wohlgemerkt im Pay-TV bei Sky1, 426.000 Zuschauer und zufriedenstellende 2,1 Prozent. Einen Abend später sah es mit der "Glee"-Fortsetzung aber auch hier nicht mehr gut aus: Nur 114.000 Zuschauer interessierten sich für die Serie, womit durchwachsene 0,6 Prozent erreicht wurden. Einen Erfolg derweil BBC Two verbuchen, wo "The Honourable Woman" einen erfreulichen Auftakt hinlegte. 2,13 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge am Mittwoch, womit gute 10,6 Prozent erreicht wurden. Gut lief auch das Special "James Cordon Does Deal Or No Deal" am Freitag im Channel 4, das von 1,25 Millionen Zuschauern gesehen wurde (6,4 Prozent).