
Die ganze Anklage der ARD hat nur ein Problem - sie stimmt nicht. Die Frage "Ist Kai Pflaume wichtiger als Kairos Revolution?" hätte sich Henryk M. Broder nämlich ganz einfach selbst beantworten können, wenn er kurz recherchiert und die journalistische Professionalität an den Tag gelegt hätte, deren Fehlen er bei der ARD bemängelt. Das Erste unterbrach jedenfalls die laufende "Star Quiz"-Sendung für ein "Tagesthemen Extra" und zeigte die Mubarak-Rede ebenfalls live - und das vor über sechs Millionen Zuschauern, was die Übertragung gar zur meistgesehenen Sendung des Tages machte.
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Nachtrag, 12:49 Uhr: Nachdem der Artikel zunächst kommentarlos offline genommen worden war, hat Henryk M. Broder inzwischen eine Korrektur nachgeschoben. "Liebe ARD, ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Sie haben die Mubarak-Rede doch übertragen. Und der Einzige, der es nicht mitbekommen hat, war ich", schreibt er in einem neuen "Welt Online"-Beitrag und spekuliert über die Gründe: "Weil das ZDF etwas früher als die ARD mit der Übertragung begonnen hat, weil Sie etwas früher aufgehört haben, weil ich Kai Pflaume nicht leiden kann oder weil der Wunsch der Vater des Gedankens war, weil ich Ihnen also ans Bein pinkeln wollte. Vermutlich war es ein Mix aus allem."