"Das geht vollkommen an der aktuellen politischen Realität vorbei – ja, es verzerrt diese sogar in nicht akzeptabler Weise", heißt es von Seiten der Grünen, die sich dabei vor allem auf die starken Umfragewerte für ihre Partei berufen. Derzeit rangieren die Grünen in Umfragen sogar auf dem zweiten Rang noch vor der SPD. "Ein Duell zwischen Mappus und Schmid ist nicht auf der Höhe der Zeit. Viel schlimmer ist aber: Ein solches Duell würde dem Willen der Bürgerinnen und Bürger widersprechen."
Der SWR ließ am Donnerstag nun mitteilen, dass sich die Stärke nicht anhand von Umfragen bemessen lasse. Diese würden "immer nur ein momentanes, flüchtiges Bild abgeben". Stattdessen wolle man die Teilnahme am TV-Duell von den Wahlergebnissen abhängig machen. "Das ist die juristische Grundlage für unsere Entscheidung, und demnach ist es für uns ganz eindeutig, dass Ministerpräsident Mappus von der CDU hier auf den Spitzenkandidaten der SPD trifft, die auch im Landtag die Opposition anführt", hieß es von Seiten des Senders.
Zudem berücksichtige man durchaus die derzeitige Stärke der Grünen: Am Tag nach dem Duell habe der Grünen-Spitzenkandidat in der Sendung "Zur Sache Winfried Kretschmann" die Gegenheit, alle Themen der Auseinandersetzung zwischen Herrn Mappus und Herrn Schmid noch einmal aufzugreifen. Zudem werden in der "Elefantenrunde" vier Tage vor der Wahl noch einmal alle Spitzenkandidaten aufeinander treffen. "Mit diesem redaktionellen Konzept bleiben die Chancen aller genannten Parteien in diesem Landtagswahlkampf angemessen gewahrt", so der SWR.
Zugleich erteilte der Sender einem Vorschlag der CDU eine Absage, wonach Ministerpräsident Mappus zu einem zusätzlichen Duell mit Kretschmann antreten könnte: "Dem Vorschlag von Herrn Mappus können wir nicht nähertreten, denn mit einem doppelten Duell - erst mit Herrn Schmid, dann mit Herrn Kretschmann - würde der Spitzenkandidat der CDU unweigerlich die doppelte Aufmerksamkeit bekommen." Die Grünen machen unterdessen weiter mobil gegen die Entscheidung des SWR und setzen dabei vor allem auf das Internet: Auf Facebook und Twitter sollen Grünen-Anhänger ihren Ärger Luft machen, darüber hinaus wird auf die Möglichkeit verwiesen, eine Protestmail an SWR-Intendant Peter Boudgoust zu schreiben. Ob das den Sender noch umstimmen wird, erscheint jedoch fraglich.