Katja Hofem-Best© ProSiebenSat.1
Frau Hofem-Best, seit 1. Januar wird Sixx auch analog via Satellit verbreitet. Widerspricht das nicht dem Konzept von Sixx, rank und schlank zu operieren? Die Verbreitungskosten sind jedenfalls gestiegen...

Wir stellen den Sender 2011 auf größere und stabilere Beine. Das Potential dafür ist da. Sehen Sie es doch als positives Signal: Wenn Sixx nicht gut ankommen würde und keine Erfolgsgeschichte wäre, hätten wir das bestimmt nicht gemacht. Das war eine strategische Entscheidung. Wir haben gemerkt, dass Sixx eine Lücke füllt. Im Publikumsmarkt gibt es eine Begehrlichkeit, die wir sicher erhofft aber in dem Maße so schnell nicht erwartet hatten. Und wir bekamen sehr viele Zuschriften von Zuschauerinnen, die noch nicht digital fernsehen.

Damit steigen aber die Verbreitungskosten. Bedeutet das zur Refinanzierung den Einstieg von Sixx ins klassische werbefinanzierte Fernsehen?

Wir haben immer gesagt, dass wir den Sender mit einem Sondervermarktungsmodell starten, weil die digitale Verbreitung einen breiten Einstieg in die klassische Werbevermarktung noch nicht lukrativ erscheinen lässt. Aber wir haben damit ja nicht ausgeschlossen, uns der klassischen Werbevermarktung zu öffnen. Da werden wir in der nächsten Zukunft Entscheidungen treffen, wie wir den Sender ab 2012 vermarkten werden.

 

 

Eine Werbevermarktung ohne Einschaltquoten, die sie bislang nicht ausweisen, wird aber schwierig...

Da haben Sie Recht. Nur mit Image lässt sich ein Sender auf Dauer natürlich nicht vermarkten. Deshalb wollen wir bei Sixx auch harte Zahlen und Fakten liefern und werden bereits ab dem 1. Februar unsere Einschaltquoten ausweisen.

Willkommen im Quotenkampf. Die unausweichliche Frage: Gibt es ein mittelfristiges Marktanteilsziel für Sixx?

Es gibt natürlich immer interne Quotenziele (lacht). Wir können bis zum 1. Februar noch nicht im Detail über die Quoten sprechen, aber 2010 wurden unsere Erwartungen weit übertroffen und in den Haushalten, in denen Sixx empfangbar ist, haben wir doppelt so hohe Reichweiten erzielt wie vor dem Start erwartet. Das gab uns natürlich Mut. Ein Quotenziel lässt sich aber solange nicht ausgeben, wie sich die technische Reichweite bei uns immer weiter verbessert. Wir sind gerade in der Prüfung, wie wir Sixx auch über weitere analoge Verbreitungswege zu den Zuschauerinnen bekommen können.

Sprechen Sie von analoger Kabelverbreitung?

Absolut. Sixx geht jetzt in die Vollen und dazu brauchen wir Reichweite - und natürlich ein gutes Programm.

Und wie konkret ist der Plan? Wollen Sie den Werbekunden bei den Screenings im Sommer schon die Vollverbreitung von Sixx ankündigen können?

Das ist eine super Idee, werde ich mir mal notieren (lacht).