Sein als Witz gemeinter Eintrag zum "Bundespräsidenten Mohammed Mustafa" hatte für reichlich Diskussionsstoff gesorgt. Doch für weitere Twitter-Aufreger ist Udo Reiter nicht mehr zu haben: Sein Account ist mittlerweile verwaist.
Was als Witz gemeint war, sorgte für einigen Wirbel: MDR-Intendant Udo Reiter hatte Anfang Oktober anlässlich der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit bei Twitter einen Blick in die Zukunft gewagt: "Einheitstag 2030: Bundespräsident Mohammed Mustafa ruft die Muslime auf, die Rechte der Deutschen Minderheit zu wahren." Die Reaktionen fielen so heftig aus, dass Reiter in einer von einem Intendanten nicht unbedingt zu erwartenden Deutlichkeit von einem "Shitstorm" sprach. Gleichzeitig entschuldigte sich Reiter damals für seine Aussage.
Dass sein vielerorts nicht allzu lustig aufgefasster Gag rasch die Runde machte, hing auch mit der beachtlichen Zahl von damals rund 2.300 Followern seiner Tweets zusammen. Inzwischen liegt der Zahl der Follower bei null - ebenso wie die der von Reiter verfolgten Twitter-Accounts. Sein eigener Twitter-Account wurde zwar nicht gelöscht, ist aber de facto inaktiv.
Auf Nachfrage von DWDL.de sagte MDR-Unternehmenssprecher Dirk Thärichen: "Prof. Reiter twittert nicht mehr. Da es sich bei dem Twitteraccount um seinen persönlichen gehandelt hat, war auch die Entscheidung, nicht mehr zu twittern, eine persönliche. Diese Entscheidung hat nichts mit dem MDR zu tun." In einer heutigen Tagung des Rundfunkrates soll dennoch der Punkt "Twitter-Nutzung des MDR" auf der Tagesordnung stehen.