
Damit kommt wieder ein Szenario auf den Tisch, das bereits in der Vergangenheit häufiger diskutiert worden war: Der Start eines eigenen Senders. "Die Vereine sind stark genug, ein autonomes Bundesliga-Fernsehen auf die Beine zu stellen. Die Liga muss am Szenario eines eigenen Senders arbeiten", sagte Thomas Röttgermann, Geschäftsführer des VfL Wolfsburg, nun gegenüber dem "Handelsblatt".
Das unternehmerische Risiko sei wegen der Attraktivität des Fußballs überschaubar. Ein Jahr Vorlauf sei nötig, um einen Sender in der Qualität von Sky zu starten, so Röttgermann, der in der Vergangenheit auch bereits als Manager für den Sportrechtevermarkter Sportfive arbeitete. Er geht von Kosten in Höhe von rund 400 Millionen Euro in drei Jahren aus. So mancher hofft man indes auch auf ein größeres Engagement von Seiten der Deutschen Telekom, die für und 20 Millionen Euro die IPTV-Rechte an den Bundesliga-Übertragungen erworben hatte und damit zuletzt steigende Kundenzahlen erzielte.
Ein Manager sprach in diesem Zusammenhang gegenüber dem "Handelsblatt" von der Möglichkeit, künftig auch die Pay-TV-Rechte zu erwerben. "Mit ihrem Geld könnte sich die Telekom schnell ein Quasi-Monopol bei den Live-Spielen verschaffen. Das wäre ein einmaliger Vorteil gegenüber anderen Telekommunikationsunternehmen." Klar ist jedenfalls, dass die Vereine auf höhere Einnahmen pochen werden, wenn Ende nächsten Jahres die Verhandlungen für die Bundesliga-Rechte ab der Saison 2013/2014 beginnen werden.
Die DFL hält sich unterdessen beim Thema Fernsehrechte derzeit noch zurück und auch beim Bezahlsender Sky versucht man die Vereine zu beruhigen. Die Zahlungen von Sky sollen nicht reduziert werden, beschwichtigte Sky-Sportvorstand Carsten Schmidt auf "Handelsblatt"-Anfrage. "Nachverhandlungen wird es nicht geben, das wäre strategisch falsch."