Der Start für das von Sat.1 als "TV-Experiment des Jahres" angekündigten Aktion "Wo ist Sven?", bei der ein Reporter versucht, trotz Handyortung, Kreditkarten-Einsatz und Überwachungskameras drei Wochen lang unerkannt durch Deutschland zu reisen, geriet bislang vorsichtig gesagt ziemlich holprig. Herzstück der Aktion sollte eigentlich die Seite wo-ist-sven.de sein, auf der der Reporter Sven in einem Blog über seine Reise berichten und Hinweise auf seinen Aufenthaltsort geben sollte.
Doch schon während der "Kerner"-Sendung war die Website nicht erreichbar - und es sollte bis in den Freitagabend hinein dauern, bis Sat.1 die Probleme in den Griff bekam. Erst seit 20:50 Uhr - also über 22 Stunden nach dem eigentlichen Start der Aktion - ist die Seite nun wieder online. Dass es am unerwartet großen Besucheransturm auf die Seite liegen könnte, erschien schon am Freitagmorgen unwahrscheinlich: Die Quoten der "Kerner"-Sendung waren trotz großer medialer Begleitung im Vorfeld enttäuschend. Insgesamt sahen sogar deutlich weniger Zuschauer zu als bei den letzten vorproduzierten Sommer-Ausgaben.
Und tatsächlich handelte es sich wohl um einen Hacker-Angriff. Das Team teilte mit, dass man "offenbar Opfer eines kriminellen Akts" geworden sei. "Nach den derzeitigen Erkenntnissen gab und gibt es eine konzertierte Aktion von Hackern, die unsere Seite lahm legt. Dabei handelt es sich um eine Attacke, die offenbar auch schon Ebay, Microsoft und Google zeitweise lahm gelegt hat", heißt es in der Stellungnahme weiter. Der Angriff sei "von solcher Wucht" gewesen, dass der gesamte Server, auf dem auch der Internetauftritt von wo-ist-sven.de beheimatet war, zusammengebrochen sei. Man habe die Polizei sowie die Rechtsabteilung von Sat.1 eingeschaltet.