Es klingt kurios: Die WM beschert den übertragenden Sendern reihenweise Spitzenquoten, auch RTL erreichte mit seinen Spielen zwischen 9,7 und 13,5 Millionen Zuschauern - und dennoch kürzen die Kölner nun die WM-Berichterstattung wegen zu schwacher Quoten. Denn so erfolgreich die eigentlichen Spiele für RTL auch laufen: Die ausgedehnte Vorberichterstattung bereits ab kurz nach 19 Uhr - also eineinhalb Stunden vor dem Anpfiff - erwies sich zuletzt eher als Quotenkiller.
So holte die von Günther Jauch und Jürgen Klopp präsentierte Vorberichterstattung etwa am vergangenen Freitag im Schnitt nur noch 14,0 Prozent Marktanteil, deutlich weniger als der RTL-Senderschnitt. Da die Quoten zum Spielbeginn hin deutlich anziehen müssten, dürfte es im ersten Teil der Sendung eher sogar noch schlechter ausgesehen haben. Nun reagiert RTL auf diese magere Quoten-Ausbeute und lässt Klopp und Jauch mit ihrem WM-Truck künftig erst eine halbe Stunde später auf Sendung gehen.
Bei RTL spricht man von einem "Überangebot" an den Berichten rund um die Fußball-WM in diesen Tagen, weshalb man die Berichterstattung nun etwas besser dosieren wolle. Diese Gefahr habe man auch im Vorfeld bereits gesehen. Eine leichte Kürzung der Berichterstattung sei daher schon von vornherein als Option mit angedacht gewesen. Nun setze man sie um.
Um 19:05 Uhr schiebt RTL stattdessen "Alles was zählt" ein, das sich auch sonst auf diesem Sendeplatz findet, an WM-Tagen bislang aber pausierte. Die Programmänderung greift bereits am heutigen Montag - was viele Fans der Soap allerdings aufgrund der Kurzfristigkeit gar nicht mehr mitbekommen dürften. Die WM-Vorberichte beginnen künftig dann jeweils gegen 19:30 Uhr.