Um das Geschäftsmodell fit für die Zukunft zu halten, heißt das Zauberwort in den Medien-Unternehmen seit vielen Jahren "Diversifikation". Insofern ist es schon bemerkenswert, dass ProSiebenSat.1 im ersten Quartal im Kerngeschäft - dem werbefinanzierten Free-TV - sowohl in Deutschland als auch international ein deutliches Wachstum ausweisen kann, während der Umsatz im Bereich Diversifikation sogar um vier Prozent zurück ging. Der operative Gewinn (in diesem Fall das Recurring EBITDA) stieg zwar noch um 9,7 Prozent an, verglichen mit den Steigerungsraten von über 40 Prozent im Kerngeschäft verblasst aber auch diese Zahl.
Verantwortlich für den Rückgang der Erlöse von 84,3 auf 80,9 Millionen Euro im ersten Quartal ist vor allem das Sorgenkind 9Live. Schuld an den rückläufigen Anruferzahlen sei die - im Vorfeld von 9Live noch freudig begrüßte und inzwischen mit juristischen Mitteln bekämpfte - Gewinnspielsatzung, die den Sendern einige neue Pflichten auferlegt und zudem den Landesmedienanstalten erstmals die Möglichkeit einräumt, auch Bußgelder bei Verstößen zu verhängen - was diese seitdem auch mit Freuden tun.
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