Foto: PhotocaseIn der Diskussion um den Expansionsdrang der öffentlich-rechtlichen im Internet, der von Verlagen und privaten Fernsehsendern immer wieder scharf kritisiert wird, hat die ARD-Intendantenrunde in Leipzig auf bereits vorgenommene umfangreiche Einschränkungen hingewiesen. Aufgrund der Verbotsliste, die mit dem 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag in Kraft getreten ist und aufgrund der neuen Verweildauer-Regelungen wurden nach Angaben der ARD seit Sommer 2009 bereits über 100.000 Dokumente aus den Online-Angeboten gelöscht.

Nach Ansicht des ARD-Vorsitzenden Peter Boudgoust kann demnach von Expansion im Web keine Rede sein. "Was die Nutzer derzeit erleben, ist das genaue Gegenteil:  Beliebte Inhalte der ARD im Internet müssen von uns aus dem Netz genommen werden. Und die Möglichkeit, unsere Sendungen zeitlich unbegrenzt abzurufen, ist bereits jetzt vielfach eingeschränkt. Das ist schade, da unsere Angebote vor allem wegen der vielen Audios und Videos für die Gebührenzahler einen deutlichen Mehrwert im Netz bieten", so der ARD-Vorsitzende.

Gelöscht wurde der ARD zufolge bislang vorranging im Service-Bereich, doch auch andere Bereiche sind betroffen. Auf sportschau.de werden ab Juni demnach nur noch 50 bis 60 Prozent der Inhalte von vor einem Jahr online sein, beim NDR wurde die Zahl der Inhalte auf Nachrichten- und Wirtschaftsseiten um 79 Prozent reduziert, der SWR hat rund 80 Prozent der Rezepte aus seinem Angebot genommen, bis Ende August würden die Hälfte der Dokumente von "Report Mainz" "depubliziert", wie es bei der ARD so schön heißt.