IVW 1/2010: Die Auflagenzahlen im Detail

Vor dem neuen "Cicero"-Chefredakteur Michael Naumann liegt noch viel Arbeit. Er ist im Februar angetreten, um die Auflage des Titels deutlich zu erhöhen. Sein erklärtes Ziel: "Ich will mehr, mindestens 100.000. Dann werden wir weitersehen". Derzeit liegt die Auflage bei 82.330 Exemplaren. Im ersten Quartal konnte der Titel gegenüber dem Vorjahr leicht zulegen. Erreichen will Naumann sein Ziel nach und nach und mit jeweils kleinen Veränderungen. Einen großen Relaunch lehnte er in einem Interview mit "boersenblatt.net" im Februar ab.

Die großen wöchentlichen Magazine mit den harten Inhalte tun sich hingegen nach wie vor schwer. "Spiegel", "Stern" und "Focus" haben ebenso mit einem Rückgang der Auflagen zu kämpfen wie die bunten Blätter "Bunte", "Gala" und der einstige Branchenprimus "inTouch" aus dem Hause Bauer. Das Billig-Klatschblatt muss im Vorjahresvergleich zum ersten Mal seit genau einem Jahr einen Rückgang hinnehmen.

Aber auch die anteilsmäßig größten Zuwächse kommen aus dem eher leichten Segment. Klambts "OK" und Bauers "Life & Style" konnten im Vorjahresvergleich satt zulegen.

Was auf den ersten Blick aussieht wie Ernücherung gibt bei genauerer Betrachtung Anlass zur Freude. Zwar fällt beim "Stern"-Ableger "View" die Auflagensteigerung gegenüber den vorherigen Quartalen eher gering aus, allerdings hat man hier die weiche Auflage drastisch reduziert: Bordexemplare gehen laut Verlag nun gegen Null, im Lesezirkel ist es ein Drittel weniger, ein weiteres Drittel soll folgen. In Einzelverkauf und bei den Abos konnte man hingegen zulegen. Im Einzelverkauf um acht, bei den Abos um 2,1 Prozent.