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Dabei muss sich etwas tun. Andreas Bartl muss insbesondere die beiden Neueinkäufe Johannes B. Kerner und Oliver Pocher sinnvoller einsetzen. Schlecht sind die beiden TV-Köpfe nicht, wenn auch umstritten. Ob die bestehenden Formate überarbeitet oder neue gefunden werden, wird das Frühjahr zeigen. Trennen können wird man sich nicht: Pocher, aber erst recht Kerner, werden wasserdichte Verträge haben. Man entscheidet sich nicht für Sat.1, ohne sich abzusichern. Wenn sich Andreas Bartl in den kommenden Wochen intensiv mit den beiden Herren und dem Rest des Sat.1-Programm beschäftigt, dann kommt das zu spät, möchte man meinen. Zu spät zumindest für eine noch vor wenigen Jahren sehr naheliegende Positionierung, die man bei Sat.1 leider nie als Vorteil verstanden bzw. nicht annähernd ausgeschöpft hat.

Es gab prominente Aushängeschilder wie Anke Engelke und Bastian Pastewka mit ihren eigenen Formaten, innovative Comedyformate wie "Schillerstraße" (Foto) und "Genial daneben" und eine ganze Reihe von bekannten Sketchcomedys: Von "Die dreisten Drei" über "Sechserpack" bis hin zu "Mensch Markus". Oder die Sitcom "Hausmeister Krause". Jede Menge prominente Köpfe. All diese Formate verzeichneten zufriedenstellende bis herausragende Einschaltquoten. Manche davon waren im Ausland Verkaufsschlager. Wie vorteilhaft die Position von Sat.1 vor drei Jahren war, zeigt sich auch beim Blick auf die Konkurrenz. RTL hatte sich damals frühzeitiger von der Comedy am Freitagabend verabschiedet.