Sport1Am 11. April wird in München der Schalter umgelegt. Während einer Sondersendung des Fußball-Talks "Doppelpass" wird aus dem Sender Deutsches Sportfernsehen das Angebot Sport1. Die Neuausrichtung ist den strategisch neuen Wegen des Gesellschafters Constantin Medien geschuldet. Dort will man die TV- und Fernsehaktivitäten im Sportsegment zusammenführen und bündelt die verschiedenen Bereiche unter dem gemeinsamen Markendach Sport1, das bereits im Internet etabliert ist. Auch die Vermarktung wurde bereit zentralisiert.
 
Doch ganz verschwinden wird die alte Identität des DSF nicht. Im Senderslogan "Das Sportfernsehen" bleibt der ursprüngliche Name zumindest im Ansatz erhalten. Der bisherige Claim "Mittendrin statt nur dabei" dürfte damit allerdings der Geschichte angehören. Bereits ab dem 15. Februar soll mit einer großen Markenkampagne auf allen Plattformen für das neue Angebot getrommelt werden. Man hat sich viel vorgenommen: "Wir sind die neue Nr.1" lautet ein weiterer Claim von Sport1.
 

 
Wie bereits angekündigt soll der Anteil an Live-Sport im TV künftig erhöht werden. Die Rede ist von einer Steigerung von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt 1.150 Stunden Sport sollen 2010 live über den Sender gehen. Dazu gehört unter anderem die Eishockey-Weltmeisterschaft in Deutschland, für die sich der Anbieter die Übertragungsrechte gesichert hat. Auch die 14 Leichtathletik-Meetings der IAAF Diamond League sollen gezeigt werden. Die Fußball-WM in diesem Jahr will man mit rund 40 Ausgaben der Sendung "WM Aktuell" und dem "WM Doppelpass" mit Jörg Wontorra und Udo Lattek begleiten.

Auch in weiteren Programmbereichen steht bei Sport1 Ausbau auf dem Programm.  So will man tagesaktuellen Sondersendungen künftig mehr Raum geben. In diesem Jahr sollen darüber hinaus rund 20 neue Sport-Entertainment-Formate an den Start gehen. Zehn davon sollen schon zum Neustart im April laufen. Darunter befinden sich Sendungen wie "Liga tota! Spieltaganalyse", "Golf Journal" und "Turbo - Das Automagazin".

Ausgebaut wird auch im Netz. Hier soll unter anderem der Bereich Mobile Media deutlich zulegen. So soll es zum Beispiel iPhone-Apps für die einzelnen Sportarten und ihre Communities geben, in die auch Videos integriert werden. Live-Streams im Netz sollen deutlich ausgebaut werden. Dafür will Sport1 künftig bei Rechteeinkäufen auch die Lizenzen für die Online-Auswertung miterwerben. Neben den Aktivitäten auf den eigenen Seiten will man mit Sport1 zudem neue Vermarktungsmöglichkeiten übe die Nutzung sozialer Netzwerke wie "Facebook", "Twitter" und "StudiVZ" erschließen.

"Durch die Bündelung unserer Kompetenzen, sowie eine konsequente inhaltliche Vernetzung unserer Kommunikationskanäle TV, Online und Mobile können wir die multimediale Wertschöpfungskette optimal auswerten", sagte Zeljko Karajica, Geschäftsführer von Sport1 und DSF. Der Constantin Medien-Vorstandsvorsitzende Bernd Burgener sagte: "Mit dieser umfassenden strategischen Neuausrichtung und Neu-Positionierung von Sport1 als Dachmarke schaffen wir ein nachhaltiges Geschäftsmodell mit hoher Glaubwürdigkeit".