ProSiebenSat.1 German FreeTV HoldingAuch das dürfte einer der Gründe für den Abschied von Sat.1-Chef Guido Bolten sein: ProSiebenSat.1 vollendet die im vergangenen Jahr begonnene Zentralisierung der einzelnen Bereiche und entmachtet damit die einzelnen Sender weiter. Künftig werden auch die Unterhaltungs- und Informationsbereiche der Sender Sat.1, ProSieben und kabel eins unter dem Dach der German Free-TV-Holding zentralisiert, sowohl fachlich als auch disziplinarisch.

Die Entscheidungen in den Bereichen Unterhaltung und Information fallen künftig also in den neu gegründeten senderübergreifenden Content-Bereichen Entertainment und Factual. Die Leitung des Entertainment-Bereichs übernimmt Jobst Benthues als Senior Vice President Entertainment. Benthues war bis Mitte 2008 Unterhaltungschef von ProSieben und kümmerte sich dann um den Aufbau der konzerneigenen Produktionsfirma RedSeven, die er auch weiter leiten wird. Was mit den bisherigen Unterhaltungschefs der Sender wie dem erst vor wenigen Monaten zu Sat.1 gewechselten Ex-"DSDS"-Executive Producer Wolfgang Link nun passiert, ist noch unklar.

Foto: Discovery Networks DeutschlandDen Factual-Bereich wird Katja Hofem-Best verantworten, die bis zum vergangenen Jahr für Discovery Networks Deutschland den Männersender DMAX leitete und die von ProSiebenSat.1 vor wenigen Wochen als Senderchefin für den im kommenden Jahr startenden Frauensender FEM TV verpflichtet worden war. Überraschend ist das auch, weil es bislang mit Thomas Zwießler schon einen Senior Vice President Factual bei der German Free-TV-Holding gab, der sich um die senderübergreifende Koordination der Magazine kümmerte.

Auch der schon früher zusammengelegte Bereich Fiction wird künftig auch komplett disziplinarisch Joachim Kosack unterstehen. Die neue Struktur der Programmbereiche will ProSiebenSat.1 demnächst bekanntgeben. Unterdessen erhält auch Karl König, bislang kommissarisch Senior Vice President Content Strategy einen neuen Job: Er wird Operating Officer German Free-TV, bleibt aber auch weiterhin stellvertretender Geschäftsführer von ProSieben.

Andreas Bartl erläutert die Strategie so: "Die bessere Koordination und Abstimmung unserer Marken- und Programmstrategien sowie der Programmplanungen waren ein wichtiger Grundstein für die erfolgreiche Performance der Senderfamilie im vergangenen Jahr. Die Zentralisierung der Entertainment- und Factual-Bereiche unter dem Dach der German Free TV Holding ist die konsequente Fortführung unserer erfolgreichen Strategie, Kompetenzen zu bündeln, das Know-how zu konzentrieren, die Sender weiterzuentwickeln und die Qualität unserer Programme weiter zu verbessern."