Foto: Axel Springer VerlagNun ist auch "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann unter die Blogger gegangen. Unter der Adresse www.kaidiekmann.de veröffentlicht Diekmann ab sofort Geschichten aus dem Redaktionsalltag, schreibt über Kollegen, Anwälte und die "taz", bei der er seit diesem Jahr Genossenschaftsanteile hält. In einem Shop verkauft Diekmann seine Bücher. "100 Tage im Leben des 'Bild'-Chefredakteurs" so der Untertitel des Blogs.

In einem Interview mit sich selbst, das Diekmann ebenfalls im Blog veröffentlich hat, schreibt er über seine Motivation, zu bloggen: "Es geht eher um öffentliche Aberkennung. 'taz', 'Süddeutsche', 'Spiegel' usw. bemühen sich redlich, werden mir aber einfach nicht gerecht – ich bin viel, viel schlimmer! Und nicht nur ich, die anderen auch. Eine Sekunde lang habe ich deshalb überlegt, einen Medienteil in 'Bild' zu starten. Aber was dafür rauswerfen? Post von Wagner? Storys über Katzenbenzin? Feuilleton wie '60 Jahre, 60 Bilder'? Die Mieze? Never. Deshalb ein Blog. Spart auch Papier."
 

 
Gegenüber dem Branchendienst "turi2.de" sagte Diekmann mit einem Seitenhieb auf das seit Jahren etablierte "Bild"-kritische Watchblog, seine neue Publikation sei "der echte und wahre 'Bild'-Blog". Diekmanns Blog solle demzufolge die Botschaft vermitteln, "wir können auch über uns selber lachen". Diekmann hat sich selbst eine Frist von 100 Tagen gesetzt, schreibt er in dem Interview mit sich selbst. "Wenn ich dann noch Freude daran habe, werde ich selbstverständlich die Marktbeherrschungführerschaft anstreben. Ich muss nur noch einen passenden Markt finden."