Volker HerresFür Gastgeber Florian Weber ist es eine große Chance, für die ARD die letzte. Im Wissensquiz "Das Duell im Ersten" tritt ab Dienstag um 18.50 Uhr, dem im ARD-Jargon Unterhaltungssendeplatz 3 genannten Timeslot,  jeweils ein Prominenter gegen einen Zuschauerkandidaten an. Nach hochwertigen Serien wie "Türkisch für Anfänger", billigen Dokusoap-Flops wie "Bruce" oder "Ich weiß wer gut für Dich ist" und der Dailysoap "Eine für alle - Frauen können's besser" setzt man damit auf den Quiz-Doppelpack mit dem im Anschluss laufenden Quiz mit Jörg Pilawa.

Vor wenigen Jahren wäre das noch per se erfolgsversprechend gewesen. Doch auch Pilawas Quoten am Vorabend sind längst nicht mehr das, was sie mal waren. Ob das Genre allein also ein Erfolgsversprechen ist, darf man bezweifeln. Doch sollte auch die neue Quizshow nicht klappen, hat DasErste-Programmdirektor Volker Herres  (Foto) den Fehler schon woanders ausgemacht. "Der 18.50-Uhr-Platz ist ein verfluchter Platz", sagte er vergangene Woche der Nachrichtenagentur ddp.
 

 
"Wir haben schon viel ausprobiert, aber nichts hat wirklich funktioniert. Daher müssen wir uns allmählich fragen: Liegt es am Programmangebot oder liegt es an dem Sendeplatz?", so Herres, der zwar auch an Florian Weber, den neuen Mann am Vorabend, glaubt. Doch zusammen betrachtet mit der Tatsache, dass im nächsten Frühjahr Jörg Pilawas Vorabendshow endet, weil Pilawa zum ZDF wechselt, ist auch "Das Duell im Ersten" wohl nur eine Zwischenlösung bis zum großen Wurf.

Denn die ARD überlegt, das Ende von "Das Quiz mit Jörg Pilawa" dazu zu benutzen, die Programmstruktur am Vorabend "vielleicht ein bisschen zu verändern". Konkret gesagt: "Vielleicht werden wir dann andere Anfangszeiten einführen", sagte Herres den Kollegen der ddp. Mit den Startzeiten der beiden Dailysoaps "Verbotene Liebe" und "Marienhof" hatte man bereits etwas experimentiert. Auch sie ihre Anfangszeiten könnten sich erneut verschieben, wenn der Vorabend neu geordnet wird, um die Startzeit 18.50 Uhr abzuschaffen.

Denkbar wäre, dass die Dailysoaps etwas später programmiert werden, so dass der Marienhof bis 19 Uhr läuft. Was auch immer im Anschluss läuft, könnte somit dden Umschaltzeitpunkt um 19 Uhr nutzen. Auch das wäre nicht risikolos, aber per Ausschlussverfahren die sinnvollste Idee. Denn der Versuch mit dem eigenwilligen 18.50 Uhr-Sendeplatz der Konkurrenz zu trotzen, hat in den letzten Jahren nicht geklappt. Dann lieber mit dem Markt und Umschaltzeitpunkten anderer Sender programmieren.