
„Hier ensteht ein öffentlich-rechtliches Privatprogramm, das mitnichten neu ist, wie sein Name Glauben machen will“, empört sich auch Annette Kümmel, Senior Vice President Media Policy bei ProSiebenSat.1. Stein des Anstoßes: In Programmelementen wie US-Serien und Doku-Soaps rund um Hausbau und Hochzeit, die für ZDFneo angekündigt wurden, sieht man eine Kopie erfolgreicher Programmstrecken der Privaten. „Das einzige, was das Programm von einem kommerziellen Veranstalter unterscheidet, ist, dass wir in unseren Sendern auch Nachrichten ausstrahlen", sagt Schmid.
Im abgesegneten Konzept heißt es: „Der ZDF-Familienkanal bietet ein Programm mit vielfältigen Inhalten aus den Bereichen Bildung, Kultur, Wissenschaft, Beratung, Information und Unterhaltung. Er bedient sich aller wichtigen Genres wie Dokumentation, Reportage, Fernsehfilm, Serie, Spielfilm, Magazin sowie Show/Talk und beschäftigt sich insbesondere mit Inhalten aus den Bereichen Gesellschaft und Erziehung, Ratgeber und Service, Wissenschaft und Natur, Geschichte und Zeitgeschehen sowie Kultur“. Bei der Zuschaueransprache solle eine „realitätsnahe Orientierungs- und Ratgeberfunktion“ im Mittelpunkt stehen.
Mit Blick auf ZDFneo-Programme wie „Mamas Traumjob“, „Der Extremtester“ und „neoMusic: Die Chartshow“ sagt Kümmel für ProSiebenSat.1: „Das Positive daran ist, dass damit endlich einmal klar gemacht wird, dass auch unsere Programme 'Orientierungs- und Ratgeberfunktion haben und 'auf anspruchsvolle Weise Entspannung und intelligente Unterhaltung' bieten“. Große Unterschiede zu den Programmen der Sender ihres Konzerns sieht sie in den vom ZDF angekündigten Sendungen nicht.
Lesen Sie auf der Folgenden Seite, welche Konsequenzen RTL und ProSiebenSat.1 durch den Start von ZDFneo fürchten und welche Schritte sie dagegen einleiten wollen.