Anfang Juli überraschte Constantin Medien mit der gegen Mitternacht verbreiteten Meldung, dass aufgrund eines deutlichen Ergebnis-Einbruchs quasi über Nacht die die Führung des zum Konzern gehörenden Sportsenders DSF gehen mussten. Rainer Hüther und Oliver Reichert verließen das Unternehmen, an der Spitze des Senders steht seitdem Zeljko Karajica, der gleichzeitig auch Plazamedia und Constantin Sport Medien führt.
Nun legte der Konzern auch konkrete Geschäftszahlen vor, die zu der Hau-Ruck-Aktion geführt haben. Im ersten Halbjahr erzielte der Konzern einen Umsatz von 227,8 Millionen Euro. Das war zwar fast doppelt so viel wie im Vorjahr, als 115,0 Millionen Euro umgesetzt wurden, was aber ausschließlich auf die erstmalige Vollkonsolidierung der Highlight-Gruppe, an der Constantin 47,3 Prozent hält, zurückzuführen ist.
Das EBIT, also das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern, lag in den ersten sechs Monaten des Jahres bei -9,2 Millionen Euro, allein im zweiten Quartal lag der Fehlbetrag bei 8,2 Millionen Euro. Schuld seien hier die "Planabweichungen im Segment Sport", so der Konzern. Auch unter dem Strich muss Constantin Medien mit einem Verlust von 4,6 Millionen Euro leben, nachdem im Jahr zuvor immerhin noch 700.000 Euro Gewinn angefallen waren. Auch im ersten Quartal hatte es für sich genommen noch für einen kleinen Gewinn gereicht.
Schuld an den schlechten Zahlen sind dem Unternehmen zufolge die Einbrüche im Werbemarkt, Restrukturierungskosten sowie außerordentliche Aufwendungen im Sport-Segment. Daher rechnet man weiter mit Ergebnisabweichungen gegenüber dem Budget im unteren zweistelligen Millionenbereich. Allerdings erwartet der Konzern zugleich auch einen Zufluss in Höhe von 30 Millionen Euro aus dem Abschluss eines Teilvergleichs bei Klagen gegen frühere Vorstände und Aufsichtsräte des Unternehmens. Um langfristig auf die schwierige Lage zu reagieren, wird außerdem wie angekündigt an der Neustrukturierung des Sport-Bereichs festgehalten. Die Maßnahmen treffen dabei vor allem das DSF. Angekündigt ist eine Straffung der Management-Strukturen sowie nicht konkretisierte weitere Kosteneinsparungen.