Quelle: FocusEin Schreiben aus der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen an "Focus"-Chefredakteur Helmut Markwort sorgt nach wie vor für Gesprächsstoff. Nachdem im Sonderheft "Focus Spezial" zum Thema NRW kritisch über den Umbau im WAZ-Konzern berichtet wurde, soll sich Regierungssprecher Hans-Dieter Wichter schriftlich an Markwort gewendet haben, damit dieser dafür Sorge trage, die "Irritationen" auszuräumen, die durch den Bericht innerhalb der WAZ-Gruppe entstanden seien. Das Land NRW ist in den Sonderheften mit umfangreichen Anzeigen vertreten.

In einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" vom heutigen Freitag nun bestätigte ein namentlich nicht näher benannter "ranghoher Mitarbeiter in der Staatskanzlei" den Inhalt des Schreibens an Markwort. "Es kann doch nicht sein, dass 'Focus Spezial' vom Land finanziert wird und dann gleichzeitig NRW-Unternehmen angeschossen wird", wird der Politiker zitiert. Den darin implizierten Vorwurf, es handele sich bei den redaktionellen Inhalten des Sonderheftes um gekaufte Berichte, weist der "Focus" jedoch weit von sich.
 

 
Selbstverständlich handele es sich bei dem "NRW Spezial" um keine Standortwerbung, heißt es aus dem Verlag. "Standortwerbung können darin die Anzeigenkunden betreiben. Das 'Focus'-Sonderheft ist ein eigenständiges, journalistisch unabhängiges Produkt. Inhaltlich richten sich die redaktionellen Beiträge – genau, wie bei jedem Nachrichtenmagazin – nach Exklusivität und Aktualität", so "Focus"-Sprecherin Cornelia Tiller gegenüber DWDL.de.

In der Darstellung der "FR", das "Focus Spezial" bringe nur "nette Geschichten über NRW, Wirtschaft und Landesregierung gegen Anzeigen" und es werde durch das Impressum nur der Eindruck erweckt, "dass in 'Focus Spezial' Journalisten sorgfältig recherchierte Beiträge präsentieren", sieht man beim "Focus" eine "unfaire, durch nichts belegte Unterstellung, die die Arbeit unserer Kollegen in NRW diskreditiert". Die Meldungen über ein Schreiben Wichters an Markwort will man im Verlag nicht kommentieren.