Herr Sänger, am Samstag ging die sechste Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ zu Ende. Liege ich richtig, wenn ich einfach mal davon ausgehe, dass Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind?
Ich bin äußerst zufrieden: Wir hatten in diesem Jahr das drittbeste Ergebnis aller Staffeln. Man muss bedenken, dass die erste Staffel im Jahr 2003 als neues Format ohnehin erfolgreicher war. Bei der vierten, die ebenfalls stärker war, hatten wir eine weniger starke Konkurrenz. In diesem Jahr haben wir aber beinhart gegen "Schlag den Raab" und "Wetten dass...?" gesendet und haben im Schnitt 30,8 Prozent Marktanteil erreicht. Der zweite Grund für meine Zufriedenheit ist, dass wir mit unserem Team um Executive Producer Jan Westphal ein Konzept entwickelt haben, das voll aufgegangen ist.
Teilweise wurde kritisch betrachtet, dass die Sendung sich stärker in Richtung Doku-Soap bewegt hat. Ist die Kritik gerechtfertigt?
Es ist Unsinn, das als Streitfrage aufzugreifen: Doku-Soap war immer schon ein Aspekt der Show. Wir haben mit dem neuen Konzept einfach nur den Weg der Kandidaten spannender erzählt – das Ziel ist das gleiche geblieben: Wir haben eine gute Stimme gesucht. Und das hat auch funktioniert.
Ich bin äußerst zufrieden: Wir hatten in diesem Jahr das drittbeste Ergebnis aller Staffeln. Man muss bedenken, dass die erste Staffel im Jahr 2003 als neues Format ohnehin erfolgreicher war. Bei der vierten, die ebenfalls stärker war, hatten wir eine weniger starke Konkurrenz. In diesem Jahr haben wir aber beinhart gegen "Schlag den Raab" und "Wetten dass...?" gesendet und haben im Schnitt 30,8 Prozent Marktanteil erreicht. Der zweite Grund für meine Zufriedenheit ist, dass wir mit unserem Team um Executive Producer Jan Westphal ein Konzept entwickelt haben, das voll aufgegangen ist.
Teilweise wurde kritisch betrachtet, dass die Sendung sich stärker in Richtung Doku-Soap bewegt hat. Ist die Kritik gerechtfertigt?
Es ist Unsinn, das als Streitfrage aufzugreifen: Doku-Soap war immer schon ein Aspekt der Show. Wir haben mit dem neuen Konzept einfach nur den Weg der Kandidaten spannender erzählt – das Ziel ist das gleiche geblieben: Wir haben eine gute Stimme gesucht. Und das hat auch funktioniert.
Ist die stimmliche Qualität der Kandidaten in diesem Jahr in den Hintergrund gerückt?
Im Gegenteil: Es ist etwas dazu gekommen. Wir erzählen einfach größere Geschichten. Man müsste den Vergleich anstellen: Singen Daniel Schuhmacher und Sarah Kreuz tonal nachweislich schlechter als Thomas Godoj und Fady Maalouf, Mark Medlock und Martin Stosch oder Alexander Klaws und Juliette Schoppmann? Man muss zugeben, dass wir schon Finalisten hatten, die bedeutend schwächer auf der Brust waren als die aktuellen. Die Stimme allein entscheidet am Ende über den Sieg in der Sendung, sie wird aber nicht entscheidend sein für einen großen Erfolg nach der Show.
Im Gegenteil: Es ist etwas dazu gekommen. Wir erzählen einfach größere Geschichten. Man müsste den Vergleich anstellen: Singen Daniel Schuhmacher und Sarah Kreuz tonal nachweislich schlechter als Thomas Godoj und Fady Maalouf, Mark Medlock und Martin Stosch oder Alexander Klaws und Juliette Schoppmann? Man muss zugeben, dass wir schon Finalisten hatten, die bedeutend schwächer auf der Brust waren als die aktuellen. Die Stimme allein entscheidet am Ende über den Sieg in der Sendung, sie wird aber nicht entscheidend sein für einen großen Erfolg nach der Show.
Sie sprechen die Zeit danach an. RTL wird auch dafür kritisiert, einen großen Hype um Kandidaten zu veranstalten, von denen man nach der Show nur noch wenig hört.
Die Kandidaten werden von uns mit einem Publicity-Katapult in die Öffentlichkeit geschossen. Den Flug muss der Künstler mit seiner Plattenfirma und seinem Management aber selbst gestalten. Es wäre doch übernatürlich, wenn es mit der Karriere so schnell weitergehen würde, wie es während der Sendung beginnt. Am Samstag haben die beiden Kandidaten am Punkt der Entscheidung 7,6 Millionen Zuschauer erreicht. Später können sie die Aufmerksamkeit dagegen nur noch aus ihrer künstlerischen Leistung schaffen. Die Kritik muss also immer im Verhältnis gesehen werden.
Die Kandidaten werden von uns mit einem Publicity-Katapult in die Öffentlichkeit geschossen. Den Flug muss der Künstler mit seiner Plattenfirma und seinem Management aber selbst gestalten. Es wäre doch übernatürlich, wenn es mit der Karriere so schnell weitergehen würde, wie es während der Sendung beginnt. Am Samstag haben die beiden Kandidaten am Punkt der Entscheidung 7,6 Millionen Zuschauer erreicht. Später können sie die Aufmerksamkeit dagegen nur noch aus ihrer künstlerischen Leistung schaffen. Die Kritik muss also immer im Verhältnis gesehen werden.
Sie sind jetzt seit sechs Jahren als RTL-Unterhaltungschef für die Sendung verantwortlich. Kann Sie dabei eigentlich noch irgendetwas überraschen?
Man kann bei "DSDS" – und dafür bin ich auch bekannt – viel in Startposition bringen. Das Rennen selbst entwickelt dann aber immer eine eigene Dynamik. Für mich war das Voting überraschend. Es war in diesem Jahr nicht von Anfang an so klar, wie in den vergangenen Jahren. Der zweite Punkt, der mich überrascht hat, war die Eigendynamik der Annemarie Eilfeld. Auch die große Geste von Daniel Schuhmacher, bei seinem letzten Song Sarah Kreuz mit auf die Bühne zu nehmen, habe ich mit dieser Emotionalität nicht erwartet. Solche Szenen können Sie nicht schreiben.
„Bild“ hat es mit ihrer Kampagne für Annemarie Eilfeld allerdings versucht. Wie sehen Sie diese Aktion?
Das kann "Bild" gerne versuchen. Dem stelle ich mich gerne und es ist mir auch Recht. Es gab aber keinen Kooperationsvertrag, wie uns immer wieder unterstellt wird. Eine gemeinsame Entwicklung der Themen mit anderen Medien gibt es nicht. Ich möchte allein für die Sendung inhaltlich verantwortlich sein und das auch bleiben.
Welche konkreten Erkenntnisse haben Sie für die kommende Staffel gewonnen?
Mein Credo lautet, die Marke zu pflegen und sie dabei kontinuierlich zu verändern. Das haben wir in diesem Jahr sehr gut sichtbar in der Recall-Phase gemacht, für die wir sehr starke Typen gecastet haben. Das ist alles aber keine Grundlage für die siebte Staffel. Bis auf die Grundfaktoren Dieter Bohlen und Massencastings machen wir jetzt erstmal tabula rasa.
Man kann bei "DSDS" – und dafür bin ich auch bekannt – viel in Startposition bringen. Das Rennen selbst entwickelt dann aber immer eine eigene Dynamik. Für mich war das Voting überraschend. Es war in diesem Jahr nicht von Anfang an so klar, wie in den vergangenen Jahren. Der zweite Punkt, der mich überrascht hat, war die Eigendynamik der Annemarie Eilfeld. Auch die große Geste von Daniel Schuhmacher, bei seinem letzten Song Sarah Kreuz mit auf die Bühne zu nehmen, habe ich mit dieser Emotionalität nicht erwartet. Solche Szenen können Sie nicht schreiben.
„Bild“ hat es mit ihrer Kampagne für Annemarie Eilfeld allerdings versucht. Wie sehen Sie diese Aktion?
Das kann "Bild" gerne versuchen. Dem stelle ich mich gerne und es ist mir auch Recht. Es gab aber keinen Kooperationsvertrag, wie uns immer wieder unterstellt wird. Eine gemeinsame Entwicklung der Themen mit anderen Medien gibt es nicht. Ich möchte allein für die Sendung inhaltlich verantwortlich sein und das auch bleiben.
Welche konkreten Erkenntnisse haben Sie für die kommende Staffel gewonnen?
Mein Credo lautet, die Marke zu pflegen und sie dabei kontinuierlich zu verändern. Das haben wir in diesem Jahr sehr gut sichtbar in der Recall-Phase gemacht, für die wir sehr starke Typen gecastet haben. Das ist alles aber keine Grundlage für die siebte Staffel. Bis auf die Grundfaktoren Dieter Bohlen und Massencastings machen wir jetzt erstmal tabula rasa.
Lesen Sie auf der folgenden Seite, unter welchem Motto die kommende Staffel stehen soll und wo Sänger mit der Neuauflage anknüpfen will.