IGN EntertainmentÜber einen möglichen Käufer der Gaming-Community GIGA.de wurde in den vergangenen Wochen vielfältig spekuliert. Zahlreiche, meist sehr fantasiereiche Initiativen von Mitgliedern der GIGA-Community blieben folgenlos und nach der Abschaltung des digitalen Fernsehsenders wuchs zuletzt die Sorge, dass ein Verkauf der Website mit voranschreitender Zeit immer unwahrscheinlicher wird. Die Medienmarke GIGA, seit dem Start im Jahr 1998 ein konvergentes Angebot aus Fernsehen und Internet, gehörte zuletzt zum Unterföhringer PayTV-Anbieter Premiere. Offiziell aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds und inoffiziell wohl auch aufgrund einer Konzentration auf das Kerngeschäft PayTV, hatte Premiere im Februar die Einstellung von GIGA zum 31. März angekündigt.
 

 
Die Website hingegen blieb online. Und bleibt es auch weiterhin. Nach Informationen des Medienmagazins DWDL.de ist ein Käufer für GIGA.de gefunden. IGN Entertainment, die nach eigener Darstellung weltgrößte Onlineplattform für Gaming-Themen, übernimmt GIGA.de und tritt damit erstmals in den deutschen Markt ein. Die eigenständige Website und Marke GIGA.de soll erhalten bleiben, Inhalte künftig gegenseitig ausgetauscht werden. Der Verkauf an IGN ist ein Verkauf an Bekannte: Bereits seit August 2008 pflegten GIGA.de und IGN eine inhaltliche Partnerschaft. Peer Schneider, Vice President of Content Publishing von IGN, zeigte sich schon damals besonders angetan vom Webangebot. "GIGA ist nicht nur die einzige Plattform für Gaming im deutschen Fernsehen, sondern hat zudem eine starke und aktive Online Community. Für IGN.com ist daher eine enge Vernetzung selbstverständlich, wir freuen uns auf die Zusammenarbeit", hieß es im August 2008.

Logo: GigaJetzt also die Übernahme der Website. Eine Fortführung bzw. Neustart von GIGA als Fernsehmarke ist jedoch mit dem Verkauf an IGN höchst unwahrscheinlich geworden. Wie genau die Website GIGA.de künftig inhaltlich bestückt wird und was der Verkauf an IGN Entertainment für die Mitarbeiter des Unternehmens in Köln bedeutet, ist derzeit noch unbekannt. Ebenso wie der Kaufpreis, der jedoch nicht besonders hoch liegen dürfte. Im Grunde jedoch bleibt ohnehin alles in der Familie. Denn wie der bisherige Gesellschafter Premiere gehört auch IGN Entertainment zu Rupert Murdochs News Corporation. Angesiedelt ist IGN Entertainment bei de News Corp.-Tochter Fox Interactive Media. In dem in Beverly Hills sitzenden Unternehmen bündelt Murdoch alle seine Internetaktivitäten. Neben IGN ist hier auch das Web-Flagschiff des Medienriesen, die Social Community MySpace, angesiedelt.