Foto: Photocase/derfabseErst in der vergangenen Woche hat der DFB die TV-Rechte für die 3. Liga an die Telekom und die ARD vergeben (DWDL.de berichtete). Lagen die TV-Einnahmen beim vorherigen Vertrag bei rund 12,8 Millionen Euro, so zahlt alleine die  Telekom laut "kicker" nun 16 Millionen, hinzu kommt noch das Geld der ARD. Damit steigen die Einnahmen der Clubs laut dem Magazin um rund 40 Prozent - und das nur aus den TV-Rechten. Und während DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius von einem "zukunftsweisenden TV-Abschluss" gesprochen hat, warnt DFL-Geschäftsführer Christian Seifert vor einer Übersättigung des Zuschauers. Für ihn mache es schon Sinn, dass sämtliche Spiele der 3. Liga demnächst im Pay-TV zu sehen sind. "Ob vier oder fünf Live-Spiele im Free-TV – wie das in der Vergangenheit der Fall war – oder sogar sechs oder sieben Partien – wie sich das Manche gewünscht haben – so gut ist für das Qualitätsempfinden des Sports, das sei mal dahingestellt", sagte Seifert laut dem Branchenportal "Sponsors" bei der Vorstellung des "Bundesliga-Reports" in Frankfurt.

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Und noch einmal Fußball: Die Hälfte der Saison 2016/17 ist vorüber, das hat Ebiquity Germany zum Anlass genommen, um die Bruttowerbeausgaben im Umfeld der Free-TV-Berichterstattung zu messen. Der Bericht, aus dem "Sponsors" zitiert, hat einige interessante Einblicke zu bieten. So gaben die Werber bislang rund 48 Millionen Euro im Ersten und bei Sport1 aus - das war allerdings weniger als noch im Vorjahr. Größter Werber ist demnach die Brauerei Krombacher, die rund 2,73 Millionen Euro investiert hat. Dahinter folgen unter anderem Check24, MediaMarkt, Hagebau und die Targobank. Mit Sky Deutschland (0,77 Millionen) findet sich auch ein Medienunternehmen in den Top 10 wieder. Schaut man sich die Bruttowerbeausgaben bei "Sportschau", "Doppelpass" und "Bundesliga Pur" insgesamt an, haben die Werber bislang rund drei Millionen Euro weniger ausgegeben als noch 2015/16. Grund dafür könnten die erhöhten werblichen Maßnahmen zur Fußball-EM und den Olympischen Spielen im Sommer gewesen sein.

Eurosport 2© Eurosport
Unterdessen hat Eurosport angekündigt, weiterhin stark in den Radsport zu investieren. So hat sich der Sender die Rechte für den Giro d’Italia und viele weitere Italien-Rundfahrten bis einschließlich 2020 gesichert, die verschiedenen Giro-Etappen sollen jeweils vier Stunden lang live übertragen werden. Erstmals übertrug Eurosport den Giro im Jahr 1998. Hinzu kommen die Flandern-Klassiker und einige andere Rennen auf der ganzen Welt. In Anlehnung an den Titel "Home of Olympics" nennt man sich nun auch "Home of Cycling". Insgesamt will Eurosport seinen Zuschauern alleine in diesem Jahr 200 Tage Live-Radsport auf all seinen Kanälen bieten. Neben dem Giro d’Italia zeigt der Sender auch die Tour de France und die Vuelta a España.

Sport1© Sport1
Sport1 darf derweil auf den Crossmedia-Preis 2017 hoffen, in der Kategorie TV ist der Sender für sein Projekt #RoadToAllyPally nominiert. In der Begründung lobt die Jury die "neuartige 360°-Sportberichterstattung". Das positive Feedback der Nutzer über alle Plattformen hinweg sowie die Rekord-Reichweiten im TV machen #RoadToAllyPally laut der Jury zu seinem "Best Practice-Projekt in der Sportberichterstattung". Kommentator Elmar Paulke und Redakteur Moritz Blume besuchten beim Roadtrip quer durch Europa im Vorfeld der Darts-WM zahlreiche Stars des Sports und interviewten auch Promis und Fans. Außerdem nominiert in der Kategorie TV sind neben Sport1 auch ProSieben mit "Galileo: You are President" und der ARD-Film "Terror - Ihr Urteil". Die Verleihung findet am 2. März in Bremen statt.

Darüber hinaus hat Sport1 nun bekanntgegeben, dass man fünf WM-Qualifikationsspiele der deutschen Rugby-Nationalmannschaft zeigt. Der Sender überträgt die Partien gegen Rumänien, Georgien, Belgien, Spanien und Russland. Los geht’s am Samstag, den 11. Februar, live ab 13 Uhr mit der Partie gegen Rumänien. Franz Büchner kommentiert, Sascha Bandermann ist als Moderator vor Ort. Als Co-Kommentator fungiert Manuel Wilhelm, Ex-Rugby-Nationalspieler und aktueller DRV-Sportdirektor. Die Spiele gegen Georgien und Russland gibt's im Netz, die Partien gegen Belgien und Spanien werden im März im Free-TV laufen.

NFL© NFL
In rund einer Woche steht der Super Bowl an und erneut werden viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt wieder vor den Fernsehgeräten sitzen, um das Sportspektakel mitzuerleben. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hält die NFL trotz der vielen Fans für "dramatisch überkommerzialisiert". Seifert: "Wir reden von Fernsehrechten von neun Milliarden US-Dollar pro Jahr. Das sind so teure Rechte, die erst einmal refinanziert werden müssen." Durch die viele Werbung im Rahmen der NFL-Spiele sieht Seifert das "Seherlebnis" geschwächt. Für den Fußball sei es in Zukunft wichtig, das Rad nicht zu überdrehen.

DAZN© Perform Group
Am Montag hat der Streaming-Anbieter DAZN angekündigt, sowohl den Davis Cup als auch den Fed Cup zu übertragen. DAZN will sämtliche Spiele der deutschen Tennisteams live zeigen, der Deal gilt bis 2019. Der Startschuss fällt bereits am kommenden Freitag, den 3. Februar, ab 14 Uhr, wenn Deutschland beim Davis Cup auf Belgien trifft. Als Kommentatoren fungieren Uwe Semrau und Jens Huiber. In der vergangenen Woche machte die Meldung der Runde, dass es vom Davis Cup in diesem Jahr keine Free-TV-Bilder geben werde. Schuldiger laut dem Deutschen Tennis Bund: Rechteinhaber beIn Sports"Nach der Handball-Weltmeisterschaft erleben wir nun das nächste Fiasko mit beIN Sports und es gibt keine TV-Übertragung für die deutschen Tennisfans", sagte DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff. Dass DAZN nun eingesprungen ist, dürfte die Gemüter zumindest ein wenig beruhigen. 

Sport in Zahlen


Allen Grund zur Freude hatte am Wochenende Eurosport. Mit den hochkarätig besetzten Finals bei den Australian Open erzielte der Sender richtig gute Quoten. Am Samstag sahen sich 310.000 Zuschauer das Spiel zwischen Venus und Serena Williams an, der Marktanteil lag bei 3,8 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen sah es mit 3,2 Prozent ebenfalls sehr gut aus. Noch besser lief es am Sonntag für das Match zwischen Roger Federer und Rafael Nadal: 740.000 Menschen verfolgten den Tennis-Krimi, das entsprach 5,6 Prozent Marktanteil, beim jungen Publikum wurden ebenfalls starke 5,5 Prozent gemessen. "Matchball Becker" kam im Anschluss sogar noch auf 970.000 Zuschauer und 5,9 bei allen und 6,4 Prozent bei den jungen Zuschauern. Als Angelique Kerber im vergangenen Jahr die Australian Open gewann, sahen in der Spitze mehr als zweieinhalb Millionen Menschen zu (DWDL.de berichtete).


Sportschau© ARD
Die Bundesliga-"Sportschau" erreichte am vergangenen Samstag 5,69 Millionen Menschen und damit die höchste Reichweite seit Anfang November. Mit 22 Prozent Marktanteil lief es mal wieder richtig gut und auch beim jungen Publikum wusste die Sendung mit 15,1 Prozent Marktanteil zu überzeugen. Beim ZDF blieben am Sonntag die ganz großen Wintersport-Ausreißer nach oben aus, im Tagesprogramm erzielten die Übertragungen dennoch über Stunden hinweg sehr ansehnliche Quoten. Schon den Riesenslalom um kurz nach 10 Uhr sahen sich 2,35 Millionen Menschen an, der Marktanteil lag da bei 15,9 Prozent. Die Nordische Kombination kam ab 14:20 Uhr auf 3,45 Millionen Zuschauer und 19,1 Prozent.