Mit der gerade zu Ende gegangenen Handball-EM verzeichneten ARD und ZDF Spitzen-Quoten, doch die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr wird aller Voraussicht nach nicht im frei-empfangbaren Fernsehen zu sehen sein, weil sich der Rechteinhaber beIn Sport, eine Tochtergesellschaft von Al Jazeera, bekanntlich weigert, einer Übertragung auf unverschlüsselten Sendern zuzustimmen. Dennoch macht der Deutsche Handball-Bund (DHB) nun Druck auf die Öffentlich-Rechtlichen. "ARD und ZDF haben eine Sendeverpflichtung", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Weshalb die Sender zur Ausstrahlung verpflichtet sein sollen, ließ Hanning aber offen. "Wir hatten vollstes Verständnis für ARD und ZDF, dass sie die WM 2015 nicht übertragen haben. Aber jetzt ist noch ein Jahr Zeit, da muss man eine Lösung finden", betonte er. Im vorigen Jahr war kurzfristig Sky bei den Übertragungen eingesprungen. ARD und ZDF betonten unterdessen bereits, dass ihr Interesse an den Rechten "nach wie vor groß" und man jederzeit zu Gesprächen bereit sei. Allerdings strebe der Rechteinhaber eine frei empfangbare Übertragung offenbar nicht an.
Die Fußball-Bundesliga boomt: Die 18 Clubs des Oberhauses konnten in der Saison 2014/15 ihren Umsatz erneut steigern und mit 2,62 Milliarden Euro den elften Rekord in Folge aufstellen. Das geht aus dem Bundesliga-Report hervor, der gerade von der DFL veröffentlicht wurde. Die Vereine und Kapitalgesellschaften der 2. Bundesliga erwirtschafteten einen Umsatz von 504,6 Millionen Euro, was ebenfalls einen neuen Höchststand bedeutet. Insgesamt schrieben 24 der 36 Clubs beider Ligen schwarze Zahlen nach Steuern - hier wirtschafteten die Zweitliga-Clubs übrigens besser: Während dort 16 Vereine schwarze Zahlen schrieben, waren es in der Bundesliga nur elf Vereine und damit zwei weniger als in der Vorsaison.
Angesichts von rund 130.000 Zuschauern pro Spiel blieben die DEL-Übertragungen bei Servus TV auch in der vergangenen Saison wieder hinter den Erwartungen des Senders zurück, der vor vier Jahren überraschend Sky als TV-Partner abgelöst hatte. In der vergangenen Woche überraschte die DFL nun mit der Ankündigung, die Deutsche Telekom als neuen Partner gewonnen zu haben (DWDL.de berichtete). Laut "Express" plant das Unternehmen ein Investitionsvolumen in zweistelliger Millionenhöhe - der Wert für die Rechte sei somit leicht angestiegen. Jeder Klub kann mit 285.000 Euro an TV-Einnahmen pro Jahr rechnen. Was Fans künftig für die Übertragungen bezahlen müssen, ist noch unklar. Erwartet wird jedoch, dass sich die Telekom bei der Preisgestaltung an der Basketball-Bundesliga orientieren wird, die inzwischen ebenfalls bei Entertain beheimat ist. Im Jahresabo ist die BBL derzeit für knapp zehn Euro pro Monat zu haben, wer sich nicht binden möchte, zahlt knapp 15 Euro pro Monat. Für Telekom-Bestandskunden ist der Zugang bislang kostenlos. Die DEL hat aber auch die Übertragung von Spielen im Free-TV in Aussicht gestellt - eine Entscheidung ist diesbezüglich aber noch nicht gefallen.
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