Sports-Update vom 25. November
Sky macht Rückzieher, Servus TV experimentiert
© Sky
Sky hat eine Einstweilige Verfügung akzeptiert und darf sein Bundesliga-Paket nicht mehr mit einer Preissenkung bewerben, wenn dafür weniger Leistung geliefert wird. Außerdem: Servus TV entdeckt Social TV und Watzke stänkert gegen Experten.
© Sky Sky hat Ärger wegen einer Sonderaktion zum Start der neuen Bundesliga-Saison. Das Landgericht München hat eine Einstweilige Verfügung erlassen, die dem Bezahlsender die Werbung für die entsprechende Sonderaktion untersagt. Ein Sendersprecher bestätigte inzwischen eine entsprechende Mitteilung der Verbraucherzentrale Bayern. Man habe die Einstweilige Verfügung bereits Anfang November akzeptiert. Sky darf sein Bundesliga-Paket nun nicht mehr mit einer Preissenkung bewerben, wenn der Kunde dafür weniger Leistung enthält als im gegenübergestellten Standardangebot. Im vorliegenden Fall hatte Sky den Paket-Preis von 34,90 Euro auf 29,90 Euro gesenkt. Nach Vertragsschluss stellten die Kunden allerdings fest, dass mit dem günstigeren Preis auch ein geringerer Umfang einherging - so fehlte etwa der On-Demand-Dienst Sky Go. "Eine solche Werbung stellt eine unzulässige Irreführung der Verbraucher dar", sagte eine Verbraucherschützerin. Bei Sky hieß es, man habe in der Zwischenzeit neue Pakete entwickelt, "bei denen darauf geachtet wurde, dass keine Formulierungen verwendet werden, die missverständlich oder irreführend sind".
© ZDF Das ZDF will im kommenden Jahr offenbar so viel Geld für Sport-Übertragungen ausgeben wie noch nie. Einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge plant der Sender für 2014 mit Sportprogrammkosten in Höhe von 328 Millionen Euro. Der größte Teil geht für Sportgroßereignisse drauf: Alleine für Olympische Spiele, die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien und die Leichtathletik-Europameisterschaft werden demnach im Haushaltsplan 164 Millionen Euro veranschlagt. Dazu kommen noch 147 Millionen Euro für die Sport-Programmdirektion.
© Servus TV Servus TV experimentiert mit dem Second Screen: In der "Servus Hockey Night" hat der Sender am Sonntag bei der Partie zwischen Düsseldorfer EG und Augsburger Panther auf das nach eigenen Angaben weltweit erste Live-Voting bei einer Eishockey-Übertragung gesetzt. Bereits in der Woche zuvor hatte Servus TV bei einem Testlauf auf Anhieb 250.000 Klicks zu den verschiedenen Themen und Fragen erzielt. Insgesamt waren laut Sender über 10.000 Zuschauer aktiv beteiligt. Die Teilnahme erfolgt dabei in Echtzeit über alle mobilen Endgeräte und über eine entsprechende Webseite. "Damit bleiben wir unserem Anspruch treu, Eishockey für alle Fans am Bildschirm noch erlebbarer zu machen", sagte Servus TV-Eishockeychef Philip Wolfarth. "An den Reaktionen unserer Zuschauer und auch an der guten Beteiligung am vergangenen Wochenende merken wir, dass wir eine sehr aktive und lebhafte Fanbasis haben, die genau wie wir Spaß am Eishockey hat."
© Borussia Dortmund BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat die Vielzahl an vermeintlichen Fußball-Experten im Fernsehen kritisiert. Zwar werde der Fußball seiner Meinung nach sehr gut präsentiert. "Mir sind nur zu viele Experten dabei, die so tun, als hätten sie noch nie ein Spiel verloren", sagte Watzk in einem Interview mit dem "Handelsblatt". "Viele von denen wollen im Rampenlicht bleiben, um einen neuen Job zu bekommen. Der Spieler ist heute mehr Showstar als früher. Einst stand die Mannschaft über allem. Heute ist die Vita des Spielers interessant, recht häufig auch die Vita der Spielerfrau. Es ist bunter geworden." ProSiebenSat.1-Boss Thomas Ebeling betonte im selben Interview allerdings, dass der Einfluss des Fernsehens auf Sport in anderen Ländern noch viel größer sei. So würden in den USA beim American Football sogar Pausen eingebaut, um Werbespots zeigen zu können. Expandieren könnten die Vereine letztlich aber nur, wenn sie attraktiven Fußball bieten. Ebeling: "Bei dieser Entwicklung hat das Fernsehen eher geholfen als gestört."
Sport in Zahlen
© RTL / Lukas Gorys Sebastian Vettel hat am Wochenende beim Großen Preis von Brasilien einen Rekord-Sieg gefeiert - und konnte den Weltmeister-Pokal nun auch offiziell entgegennehmen. Aus Sicht von RTL erwies sich seine Siegesserie als wenig hilfreich: Weil die Formel-1-WM schon früh entschieden war, musste der Sender rückläufige Quoten hinnehmen. 5,40 Millionen Zuschauer sahen nun das letzte Rennen. Das waren nur etwa halb so viele wie vor einem Jahr, als die Weltmeisterschaft erst im letzten Rennen entschieden wurde. Der Marktanteil lag beim jungen Publikum am härter umkämpften Vorabend aber dennoch bei ordentlichen 21 Prozent. Sky brachte es zur selben Zeit auf 460.000 Zuschauer sowie 2,1 Prozent. Auch hier lief es schlechter als vor einem Jahr. Über die gesamte Saison hinweg kann sich der Bezahlsender im Gegensatz zu RTL allerdings über ein kräftiges Plus freuen.
© DFL Die Fußball-Bundesliga bescherte Sky am Sonntag gute Quoten, allerdings waren zu beiden Anstoßzeiten ein paar Fans weniger dabei als in den vergangenen Wochen. 440.000 Zuschauer verfolgten die Partie zwischen Hamburg und Hannover, der Marktanteil lag in der Zielgruppe bei 3,1 Prozent. Für das Spiel zwischen Mainz und Bremen, bei dem es vor allem in der Schlussphase noch einmal spannend wurde, entschieden sich zwei Stunden später im Schnitt 58.000 Fans. Beim jungen Publikum belief sich der Marktanteil auf 2,7 Prozent. Von den Topspiel-Quoten vom Samstag blieb Sky damit erwartungsgemäß weit entfernt: Das Spiel zwischen Bayern und Dortmund hatten mehr als 1,8 Millionen Zuschauer gesehen (DWDL.de berichtete). All jene Fans, die in Bars und Kneipen zusahen, sind da noch nicht mal mitgezählt.
© Das Erste Spätestens seit dem Wochenende ist die Wintersport-Saison in vollem Gange. Bei ARD und ZDF wird man sich vor allem über den Biathlon-Weltcup freuen - auf den war dann auch gleich mal Verlass. Die Mixed-Staffel lockte am Sonntagnachmittag im Schnitt 3,48 Millionen Zuschauer zum Ersten und trieb den Marktanteil auf sehr starke 19,0 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen lief es zwar nicht ganz so gut, doch auch hier war ein zweistelliger Wert drin: 10,3 Prozent betrug der Marktanteil. Die anschließende Berichterstattung über das Skispringen tat sich mit 2,10 Millionen Zuschauern dagegen schon schwerer. Und auch der Rodel-Weltcup blieb aus Quotensicht klar hinter dem Biathlon: Um 12:48 Uhr entprachen 1,07 Millionen Zuschauer lediglich 7,4 Prozent Marktanteil, eine gute Stunde später wurden aber bereits gute 12,5 Prozent erzielt.
Sky macht Rückzieher, Servus TV experimentiert
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