Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat mitgeteilt, dass Ernst Gottfried Mahrenholz, früherer Direktor des Landesfunkhauses Niedersachsen, vergangenen Donnerstag in seinem Haus in Hannover im Alter von 91 Jahren verstorben ist. Mahrenholz machte sich auch als Kultusminister in Niedersachsen und als Verfassungsrichter einen Namen. Das NDR Landesfunkhaus leitete er zwischen 1965 und 1970.

In Folge war der SPD-Politiker bis 1974 Chef der niedersächsischen Staatskanzlei und übernahm schließlich 1974 für zwei Jahre das Amt des Kultusministers in Niedersachsen. Von 1981 bis 1994 war er als Richter am Bundesverfassungsgericht tätig, die letzten sieben Jahre als dessen Vizepräsident.

Ernst Gottfried Mahrenholz habe in verschiedenen Funktionen den NDR und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk begleitet, gestaltet und gestützt, betonte NDR-Intendant Joachim Knuth am Montag. "In Erinnerung bleibt Mahrenholz als leidenschaftlicher Verteidiger des demokratischen Rechtsstaats - und als inspirierender, kritischer und kluger Kopf", sagte Knuth. Stephan Weil, amtierender Ministerpräsident Niedersachsens, erklärte anlässlich des Todes: "Ich würde mir wünschen, dass sich viele junge Juristinnen und Juristen und viele Menschen, die sich in der Politik engagieren, Ernst Gottfried Mahrenholz zum Vorbild nehmen. Gäbe es mehr von seiner Sorte, wäre das gut für unser freiheitliches und solidarisches Miteinander, für die Sicherung unserer Grundrechte und für unseren demokratischen Staat."