"Schlechte Zeiten für Unterhaltsames" - so fasst Grimme-Direktorin Frauke Gerlach die diesjährigen Nominierungen des Grimme Online Awards zusammen. Aus mehr als 1.400 Vorschlägen haben die Nominierungskommissionen 28 Projekte und Beiträge herausgefiltert, die nun auf eine Auszeichnung hoffen können. In vier Kategorien werden die Preise am 17. Juni verliehen, erneut findet das aber nur als Online-Event statt. Bis zum 10. Juni kann auf der Webseite des Awards noch abgestimmt werden. 

"Gut recherchierte Informationen und Wissensangebote, die uns aus den Unwägbarkeiten unseres nach wie vor pandemiegeprägten Alltags holen, haben nichts an Bedeutung verloren", sagt Frauke Gerlach - und da haben es dann unterhaltende Formate eben ungleich schwerer. Das zeigt sich auch beim Blick auf die Nominierungen. In der Kategorie Kultur und Unterhaltung gibt es fünf Projekte, die auf einen Award hoffen können. 

Im Bereich der Information gibt es dagegen elf nominierte Beiträge. Darunter das Projekt "Corona Leichte Sprache" oder auch "Das Coronavirus in Grafiken, Karten und Illustrationen" von "Zeit Online". Nominiert sind in der Kategorie Information auch die "Tagesschau" für ihren Auftritt auf TikTok sowie der SZ-Podcast "Going to Ibiza", der auf FYEO verfügbar ist und in dem sich die Macher mit der österreichischen Ibiza-Affäre rund um den ehemaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache beschäftigten. 

In der Kategorie Wissen und Bildung kann unter anderem der WDR für sein "Braunkohle 360°"-Projekt auf einen Grimme Online Award hoffen. Auch der Instagram-Auftritt von "Quarks" ist hier nominiert. Und auch das von der Axel Springer Academy of Journalism and Technology verantwortete Projekt "Jeder Vierte" ist nominiert. Darin beschäftigen sich die Macher mit dem Thema Antisemitismus.

Darüber hinaus hat es auch Enissa Amani mit ihrer Sendung "Die beste Instanz" auf die Nominierungsliste geschafft. Die Talk-Runde entstand im Nachgang an die viel kritisierte Ausgabe der WDR-Sendung "Die letzte Instanz", in der Thomas Gottschalk, Janine Kunze, Micky Beisenherz und Jürgen Milski bei Steffen Hallaschka zu Gast waren und über Rassismus sprachen - und auch mittels roter und grüner Karten über die Frage abstimmten, ob es notwendig gewesen sei, die "Zigeunersoße" umzutaufen. Als Reaktion darauf initiierte Amani eben "Die beste Instanz", die sie nicht nur moderierte, sondern auch finanzierte. "Diese selbst finanzierte Sendung war ein Fingerzeig für die etablierten Medien. Möge er Signalkraft haben: Solche Runden brauchen nicht einfach nur bekannte Namen und Gesichter, sondern Know-how und die Sicht der Betroffenen", heißt es von der Nominierungskommission. 

Alle Nominierten des Grimme Online Award 2021 auf einen Blick: 

Kategorie Information

Kategorie Wissen und Bildung

Kategorie Kultur und Unterhaltung

Kategorie Spezial