Fritz© RBB
Der RBB-Sender Fritz macht einen radikalen Schnitt und stellt beginnend mit dem kommenden Wochenende sein Abendprogramm komplett um. Das bedeutet: Neue Sendungen, neue Stimmen - und der Abschied einer ganzen Reihe von Moderatoren, die bislang das Abendprogramm des Senders bestritten haben. Programmchefin Karen Schmied: "Wir bedanken uns zutiefst bei Anja Schneider, Nadine Kreuzahler, Betty Conrady, Maxwell Smart, Shir Khan, Lexy & K-Paul, Tobias Koch, Heiko Hoffmann, Thaddeus Herrmann, Flo Hayler und André Langenfeld. Sie haben über viele Jahre hinweg Musikspezialstrecken übernommen und geprägt – und damit sehr viel für Fritz getan. Wir wünschen ihnen von Herzen alles Beste."

Stattdessen will man sich mit neuen Musiksendungen "inhaltlich den aktuellen Trends und Strömungen anpassen". Musikchef Aditya Sharma erklärt: "Die Musikszenen sind heute so vielschichtig und aufregend wie nie zuvor. Wir gehen als junges Programm zukünftig viel stärker direkt dorthin, wo die Musik wahrlich spielt – in Clubs, zu Blogs, zu den Musikern selbst und vor allem zu den Fans. Und wir lassen sie ohne Umwege ihr Radio machen." Programmchefin Karen Schmied ergäntz: "Wir holen die wichtigsten Player aus den Berliner Clubs und aus dem Netz ins Radio, zugleich bekommen auch Fritzen wie Salwa Houmsi und Simon Dömer neue Chancen und übernehmen mit ihrer Musikexpertise erstmals eigene Sendungen. Besonders freue ich mich auf die Künstler, die künftig regelmäßig bei Fritz senden werden, darunter Jennifer Rostock und K.I.Z"

Logo: RBB© RBB
Konkret wird aus dem "Soundgarden am Abend" zwischen 20 und 22 Uhr die neue Sendung "Beste Musik". Montags präsentieren Salwa Houmsi und Christoph Schrag in "Neu Und Gut" neue Songs, dienstags stehen "Urban Tunes" mit Claudia Kamieth auf dem Programm, mittwochs bleibt es bei "Irgendwas mit Rap" mit Visa Vie. Der Donnerstagabend beginnt mit dem "Stahlwerk: Rock", moderiert von Jan Schwarzkamp. Von 00.00 bis 02.00 Uhr geht es bei Jakob Kranz noch etwas härter weiter im "Stahlwerk: Metal". Freitags widmet sich Claus Schwartau mit "Noisey", der Musikplattform vonVice , dem deutschen und internationalen Untergrund, samstags stimmt Karla Kenya mit einer vierstündigen Ausgabe von „Beste Musik“ auf den Clubabend ein. Sie hat zuvor für Kiss FM und NRJ moderiert. In der Sendung "Im Club – Die Karla Kenya Show" live aus dem Fräulein Fritz in Kreuzberg präsentiert sie das Neueste und Beste aus den Berliner Clubs. Der Sonntagabend gehört dann prominenten Musikern, darunter "Radio mit K" mit Kraftklub an jedem vierten Sonntag im Monat. Generell läuft "Beste Musik" dienstags bis samstags live aus dem Fräulein Fritz, dem Fritz-Studio in Kreuzberg. Die nächtliche Sendung "Nightflight" bleibt zwar generell bestehen, es gibt aber neue Moderatorinnen und Moderatoren. Anastasia Anschiz stellt im Wechsel mit den Protagonisten des Musikblogs "Majestic Casual" immer freitagnachts Highlights des Dance- und Elektro-Pop-Universums vor.

SWR1© SWR
Große Änderungen stehen zur Mitte des Jahres auch bei SWR1 an. Während bislang ab 20 Uhr ein gemeinsames Programm für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gesendet wurde, wird es ab dem 1. Juli getrennte Sendungen für die beiden Bundesländer geben. Damit solle am Abend die Möglichkeit genutzt werden, "die bundesländer in ihrer kulturellen Vielfalt abzubilden". Regionale Events und die regionale Sportberichterstattung sollen besser berücksichtigt werden. Doch es gibt nicht nur Änderungen am Abend, auch das Sendeschema ab 13 Uhr wird angepasst. Nach der "informationsverdichtenden Sendung SWR1 aktuell" zwischen 12 und 13 Uhr läuft bis 16 Uhr eine "entspannte Magazinstrecke. Analog zu den Morgensendungen wird es dann zwischen 16 und 19 Uhr eine zweite informationsorientierte Primetime-Sendung am Nachmittag geben, die die Geschehnisse des Tages nochmal zusammen fassen wird. Das wichtigste Thema des Tages wird dann zwischen 19 und 20 Uhr in der monothematischen Sendung "SWR1 Thema heute" nochmal intensiv betrachtet.

detektor.fm© detektor.fm
detektor.fm hat angekündigt, die zunächst durch Crowdfunding finanzierte Vormittagssendung zwischen 8 und 11 Uhr auch nach Aufbrauchen der dadurch eingenommenen Gelder weiter fortzusetzen. Die Anschub-Finanzierung habe damit einen nachhaltigen Effekt, so der Sender. "Wir freuen uns sehr, dass wir in den vergangenen zwölf Monaten die wirtschaftliche Grundlage für die Fortsetzung der Vormittagssendung legen konnten. Die Sendung ist bei unseren Hörern längst eines der beliebtesten Elemente des Wortstreams, sagt Geschäftsführer Christian Bollert. In der Vormittagssendung sprechen detektor.fm-Moderatoren täglich ab 8 Uhr u.a. mit "Zeit Online" (Montag), "Wired" (Dienstag), "taz" (Mittwoch), "WirtschaftsWoche" (Donnerstag) und "Monopol" (Freitag). Unterdessen freut man sich bei detektor.fm, dass sich die Zahl der Audio- und Podcastabrufe 2016 im Vergleich zum Vorjahr auf 2,5 Millionen etwa verdoppelt hat. Geholfen haben dabei die Partnerschaften mit Plattformen wie iTunes, Deezer und Spotify. Im Februar steht nun ein Karriere-Podcast auf dem Programm, eine Podcast-Serie zum digitalen Wahlkampf und ein monatlicher Literaturpodcast, für den man mit Hyperbole kooperiert. Erster Gast ist hier übrigens Maxim Biller, der gerade dem "Literarischen Quartett" den Rücken gekehrt hat.