Peter Wenzel © Grimme/Sabrina Didschuneit Peter Wenzel
Seit einigen Monaten ist nun schon klar, dass Frauke Gerlach als Chefin des finanziell angeschlagenen Grimme-Instituts Ende April aufhören wird (DWDL.de berichtete). Wie das Institut nun bestätigt hat, werden die Geschäfte ab Mai erst einmal von einem Übergangs-Chef geleitet. Dieser heißt Peter Wenzel, ein Dattelner Sozialdezernent, der für die Stadt Marl auch bislang schon Mitglied der Grimme-Gesellschafterversammlung war. 

Wenzel werde die Aufgabe ehrenamtlich neben seinen sonstigen Verpflichtungen übernehmen, teilte das Grimme-Institut mit. Wann es eine langfristige Lösung gibt, ist vorerst unklar. Das Land NRW, größter Geldgeber des Instituts, erklärte gegenüber der dpa, dass "spätestens im vierten Quartal 2024" eine Neubesetzung der Geschäftsführerstelle erfolgen solle. Er werde die Konsolidierung des Haushalts im Institut fortsetzen, kündigte Wenzel laut der Erklärung an. 

Im vergangenen Jahr geriet das Grimme-Institut in eine finanzielle Schieflage, was viele im Gesellschafterkreis auch der aktuellen Direktorin Frauke Gerlach anlasteten. Betriebsbedingte Kündigungen infolge der Finanzprobleme konnten zwar im letzten Moment abgewendet werden, dafür setzte man beim Grimme Online Award an. Nach wie vor gibt es keine Planungen, die Preisverleihung in diesem Jahr durchzuführen. Darüber hinaus sollen die Bereiche Grimme-Forschung und Grimme-Medienbildung abgewickelt werden. Auch das offizielle Bergfest zum Grimme-Preis ist den Sparmaßnahmen zum Opfer gefallen, fand dann aber doch in anderer Form statt, weil der Verein der Freunde des Adolf-Grimme-Preises e.V. einsprang. 

Am heutigen Freitag, den 26. April, findet nun aber dennoch die Verleihung des Grimme-Preises statt - und das weitgehend in gewohnter Form. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind seit wenigen Wochen bekannt (DWDL.de berichtete).